addio defenitivo e benvenuti a casa

1.4K 56 21
                                    

„Thea hast du alles? Wir müssen langsam los, sonst verpassen wir den Flug." ,Paula steckt ihren Kopf durch meine Zimmertür. „Ja hab alles, Ich kommen sofort." ,antworte ich, während ich meinen Blick ein letztes Mal durch mein ehemaliges Zimmer schweifen lasse. Heute ist es soweit, ich ziehe wieder nach Deutschland. Knapp ein Jahr habe ich in London gelebt. Es war ein schönes Jahr, ich habe fantastische Menschen kennengelernt, Freunde gefunden und hatte hier immer sehr viel Spaß. Auch aus der Uni hier konnte ich wahnsinnig viel mitnehmen, allein mein Englisch ist heute viel besser. Das  Zimmer hier war mein Zuhause, ich habe mich wohl gefühlt in der WG mit Mary und Nancy. Es tut weh, das nun hinter mir zu lassen. Gleichzeitig freue ich mich aber auf München. Mit einem Seufzen schließe ich die Tür hinter mir und gehe nach unten. Dort warten schon Anne und Paula, die mich wieder nach Hause begleiten werde. Neben ihnen warten meine Mitbewohnerinnen und Josh. Nun heißt es endgültig Tschüss sagen.

Ich drücke Mary fest und ziehe auch Nancy mit in die Umarmung. Wir reden nicht viel, nehmen uns nur gegenseitig das Versprechen ab einander zu besuchen. Auch von Josh verabschiede ich mich. Er drückt mir eine Visitenkarte in die Hand: „Die Nummer von Lothar Seeberger. Versprich mir, dass du dort anrufst. Das ist deine Chance und du hast es dir wirklich verdient." Ich grinse ihn dankbar an: „Danke Josh, es ist schade, dass wir beide keine Kollegen werden. Ich hätte sehr gerne mit dir zusammengearbeitet. Richte deinen Eltern mein herzliches Dankeschön aus, ich weiß es definitiv zu schätzen, wie sehr sie sich für mich bemüht haben. Und versprochen, sobald ich in München bin melde ich mich bei der Kanzlei." Der junge Mann mir gegenüber grinst: „Das mit den Kollegen hast du dir selbst zuzuschreiben. Aber ich denke du hast die richtige Entscheidung getroffen." Dann werde ich nochmal von jedem gedrückt, ehe wir drei Deutschen in das Taxi nach London Heathrow steigen.

Auf der Fahrt zum Flughafen checke ich mein Handy. In der ganzen Hektik heute bin ich noch nicht wirklich dazugekommen meine Nachrichten zu lesen und beantworten. Ich habe schon heute Mittag gesehen, dass ich eine Nachricht von Leon habe. Natürlich gehe ich zuerst auf den Chat mit ihm. In den letzten Tagen hat er sich nicht bei mir gemeldet, allerdings sind wohl auch keine neuen Artikel aufgetaucht, soweit ich das von hier aus beurteilen kann.

Ich habe mit Jörg gesprochen und wir haben versucht Larissa zu stoppen. Wir wirken mit anderen Artikeln entgegen. Es sollten keine neuen Artikel mehr auftauchen, die von ihr gespeist werden. Sollte doch noch etwas sein, melde dich einfach.

Wow kein Hallo kein Tschüss nichts, nur eine kurze Nachricht. Irgendwie habe ich mir mehr erhofft. Sicher ist es toll, dass das Drama mit Larissa hoffentlich ein Ende hat bevor wir beide in Deutschland ankommen. Ich bin sehr gespannt, wie genau die Gegenartikel aussehen, schließlich habe ich noch keinen davon gesehen. In München werde ich wohl erstmal eine Zeitung kaufen müssen. Dennoch bin ich auch enttäuscht, dass es für Leon nur eine kurze Angelegenheit ist, die er per WhatsApp klärt. Es klingt eher nach einer geschäftlichen Nachricht, etwas wozu er verpflichtet ist. Ich weiß mir steht es nicht zu mehr zu erwarten. Wir sind getrennt und Leon hat auch ziemlich deutlich gemacht, dass es für ihn endgültig vorbei ist. Von einer Trennung auf Zeit war nie die Rede. Trotzdem tut es mir jedes Mal aufs neue weh. Ich weiß nicht, was ich ihm auf diese kühle Nachricht antworten soll. Also wechsele ich den Chat und schreibe kurz meinen Eltern, dass wir jetzt auf dem Weg zum Flughafen sind und wann wir ungefähr ankommen werden. Lukas und Dominik haben sich bereiterklärt uns abzuholen. Ich freue mich schon sehr auf die Chaoten. Lukas hat es leider auch diesmal nicht geschafft nach London zu kommen. Auch wenn er es mir bei meiner Abreise im Frühjahr versprochen hatte. Deshalb wird das Wiedersehen heute umso schöner. Es fehlt nur noch Michi und die Gruppe wäre komplett. Ich bin mir aber sicher, wir werden uns in den nächsten Tagen alle zusammen treffen.

Lächelnd nehme ich fast zwei Stunden später meine Koffer vom Gepäckband und mache mich mit meinen beiden besten Freundinnen auf den Weg in die riesige Ankunftshalle. Da es bereits abends ist, ist nicht mehr ganz so viel los. Dennoch herrscht hier immer noch ganz schön viel Trubel und ich bin gespannt, wie wir unseren Abholservice unter all den Menschen finden sollen. Anne dagegen scheint sich darum überhaupt nicht zu sorgen, schnurstracks läuft sie in Richtung eines Ausgangs. „Anne, hast du einen Plan wohin?" ,erkundige ich mich bei ihr. „Dominik hat gesagt, sie warten vor dem Ausgang von Terminal zwei." ,antwortet sie und zeigt auf den Ausgang vor ihr. Ich nicke und auch Paula folgt uns. Schon bald kann ich die beiden Männer erkennen. Ich hebe meine Hand, um ihnen zuzuwinken: „Da vorne stehen sie." Lukas entdeckt mich ziemlich schnell. Er stupst Dominik an, dann machen sie sich auf den Weg zu uns.

Sofort werde ich von Lukas in seine Arme gezogen: „Herzlich Willkommen zuhause. Schön, dass du wieder da bist. Du hast ganz schön gefehlt." ,murmelt er in meine Haare. „Ich freue mich auch so sehr, wieder hier zu sein. Du glaubst gar nicht wie sehr ich euch vermisst habe, vor allem in den letzten Tagen." ,ich muss schwer schlucken und mein bester Freund zieht mich noch ein wenig mehr an sich. Er streicht mir sanft über den Rücken: „Es tut mir so leid für dich Thea ehrlich. Ich hätte nie gedacht, dass ihr euch so schnell trennen würdet. Und über Larissa brauchen wir ja gar nicht erst zu sprechen. Ich will, dass du weißt dass wir immer hinter dir stehen. Wir sind alle für dich da okay?" Ich löse mich leicht von Lukas, um ihm in die Augen sehen zu können: „Danke, ich wüsste nicht was ich ohne euch machen würde." „Ist doch klar, schließlich bist du auch immer für uns da." Wir lächeln uns an. Dann wende ich mich auch Dominik zu und begrüße auch ihn. Schließlich machen wir uns auf den Weg zum Auto. Ehrlich gesagt ist mir das ganz recht. Ich komme mir schon die ganze Zeit so beobachtet vor. Gefühlt starren uns alle Leute an. Vielleicht werde ich ja von manchen Leuten erkannt? In den letzten Tagen tauchten doch einzige Fotos von mir auf. Auch gemeinsam mit Leon, diese kennt man allerdings schon. Sie waren Teil der Artikel zu Beginn unserer Beziehung und vom Länderspiel aus Amsterdam. Ich habe mich nicht weiter um diese Bilder gekümmert. Wie Leon schon gesagt hat, neue gibt es ja nicht.

Lukas lenkt seinen SUV zu mir nach Hause und ich freue mich schon auf meine Eltern. Über die Trennung von Leon sowie diese Artikel haben wir noch nicht ausführlich gesprochen. Ich bin mir jedoch sicher, dass das noch kommen wird. Meine Eltern werden zu mir stehen, das weiß ich. Sie sind immer für mich da. Ich hoffe meine Mama hat gekocht und wir essen, ehe wir uns unterhalten werden. In den letzten Wochen hatte ich kaum Zeit ihnen von meinem Leben in London zu berichten. Schließlich ist noch viel mehr passiert als die Trennung und das Drama. Es war alles irgendwie ziemlich stressig und auch Mama und Papa waren beschäftigt. Ein wenig Familienzeit in den nächsten Tagen wird uns sicher gut tun. Meine Mama hat auch schon Ferien in der Schule und dementsprechend haben wir viel Zeit zusammen. Vielleicht machen wir uns ein paar schöne Tage zusammen, mal sehen.

nulla accade senza ragione // Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt