inaspettato appuntamento

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Ich bin nun schon eine Woche in München. In den letzten Tagen habe ich sehr viel mit meinen Freunden gemacht. Vor allem mit Anne war ich oft zusammen. Sie studiert Veterinärmedizin und hat deshalb auch gerade frei. Mit Leon schreibe ich eigentlich ständig. Meistens sind es nur belanglose Dinge, aber es fühlt sich echt vertraut an. Unser Humor ist sehr ähnlich, schätze ich. Gerade sitze ich mit Anne, Larissa und Paula in einem Cafe in der Innenstadt. Die Sonne scheint heute, aber es ist trotzdem sehr kalt. Ich habe meinen Freundinnen noch nichts von Leon erzählt, da ich sowieso keine Zukunft für irgendwas sehe. Doch Anne entgeht nicht, dass ich die ganze Zeit auf mein Handy starre und sehr oft irgendwas tippe. „Also Süße was ist los? Hast du in London nen Freund gefunden und er schreibt dir alle fünf Minuten, dass er dich vermisst? Oder ist irgendwas passiert?" Ich werde rot, okay vielleicht gestalte ich das hier doch etwas zu auffällig: „Nein ich hab keinen Freund in England. Auch keine Affäre oder so. Ich hab schon jemand kennengelernt aber hier." Meine Freundinnen schauen mich an und grinsen. „Das war ja klar. Kaum bist du wieder hier, lecken sich die Münchner Junggesellen die Finger nach dir." ,Paula lacht. „Naja er ist eigentlich gar nicht aus München. Er wohnt und arbeitet hier." Larissa lächelt: „Und habt ihr euch schon getroffen?" „Nein wir schreiben seitdem einfach sehr viel. Ich will da jetzt auch nicht mehr dazu sagen. Es ist ja gar nichts zwischen uns, auch wenn er echt süß ist." Meine Freundinnen nicken und wir wechseln das Thema. Das ist das Schöne, bei uns ist einem keiner böse, wenn man über so etwas nicht reden möchte. Vor allem wenn es nichts Spruchreifes ist. Wir haben alle eine Privatsphäre und lassen sie uns gegenseitig. Die Mädels werden es noch früh genug erfahren, falls sich etwas entwickeln sollte.

Gegen fünf Uhr mache ich mich auf dem Weg zur U-Bahn und fahre nach Hause. Auf dem Weg texte ich mit Leon. Hey, na schon fertig mit Training? Ich bekomme sofort eine Antwort. Ja schon seit einiger Zeit. Ich liege schon auf der Couch. Und was ist mit dir, was hast du heut so gemacht? Ich muss lächeln. Soso auf der Couch also ;) Ich war mit meinen Freundinnen in der Innenstadt. Bin gerade auf dem Nachhauseweg. Ich steige an der Station aus und laufe nach Hause. Es schneit allerdings seit ich wieder über der Erde bin. Ich habe keine Kapuze, deshalb habe ich jetzt dicke Schneeflocken in den Haaren und im Gesicht. Schnell mache ich ein Bild und schicke es Leon auf Snapchat. Sofort bekomme ich eine Whatsapp von ihm. Awww ist da jemand in das Schneegestöber geraten?;) Hättest du Lust dich heute noch mit mir zu treffen? Ich würde dich gerne sehen. Wir können gemeinsam Abendessen. Ich bin überrascht, ein spontanes Date? Eigentlich kenne ich ihn gar nicht und sollte nicht sofort was mit ihm machen. Aber er ist sicher kein Serienmörder oder so. Ich muss grinsen, der Gedanke Leon zu daten gefällt mir. Ja gerne ich muss mich nur eben trocknen und umziehen. An was hast du gedacht? Gut gelaunt schließe ich die Haustür auf und gehe in meine Wohnung. Im Kopf überlege ich schon was ich anziehen könnte. Komm doch einfach zu mir? Wir sind ungestört und können uns in Ruhe unterhalten. Ich sage ihm zu und frage noch nach seiner Adresse. Dann husche ich ins Bad und mache mich fertig.

Ich schnappe mir meinen Schlüssel und gehe noch kurz nach oben zu meinen Eltern

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Ich schnappe mir meinen Schlüssel und gehe noch kurz nach oben zu meinen Eltern. „Mama, Papa ich geh noch weg. Tschüs" ,rufe ich in die Wohnung. Anschließend gehe ich in die Garage und steige in mein Auto. Ja ich habe ein Auto. Und ich liebe es sehr.

Nur ist in München vor allem in der Innenstadt immer wahnsinnig viel los, deshalb nutze ich meistens die Öffentlichen

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Nur ist in München vor allem in der Innenstadt immer wahnsinnig viel los, deshalb nutze ich meistens die Öffentlichen. Da Leon aber eher in einem Stadtteil etwas außerhalb lebt, wie mir seine Adresse verrät, habe ich entschieden mit dem Auto zu fahren.

Nach zwanzig Minuten bin ich bei Leon angekommen. Das Wohngebiet in dem er lebt ist sehr schön und ruhig gelegen. Ich parke vor dem Haus und steige aus. An der Haustür klingele ich bei Goretzka. Leons Stimme ertönt durch die Sprechanlage: „Hi, komm hoch die Wohnung ist ganz oben." Ich warte bis der Summer ertönt und drücke dann die Tür auf. Bis ich oben angekommen bin, steht er schon an der Tür und grinst mir entgegen. Ich lächele augenblicklich: „Hi." ,irgendwie weiß ich nicht was ich sonst sagen soll. Leon nimmt mich kurz in den Arm und küsst meine Wange. „Schön, dass du da bist. Komm herein und fühl dich wie Zuhause." Ich betrete die Wohnung und gebe ihm die Flasche mitgebrachten Wein. „Ich weiß, dass du als Sportler vermutlich nicht trinkst. Aber entweder wartest du bis zur Sommerpause oder du verkochst ihn einfach." ,ich grinse schief. Für eine spontane Einladung hatte ich absolut nichts anderes da. Leon lacht herzlich: „Ach mir fällt schon was ein. Außerdem kann man sich ja mal was gönnen." Ich ziehe meine Schuhe und meinen Mantel aus und folge ihm in den großen, stilvoll eingerichteten Wohnbereich. „Wow du hast es echt schön hier. Hast du dich schon eingelebt?" ,beeindruckt sehe ich mich im Raum um. „Ja doch. Ich mag die Wohnung, auch das Viertel ist nach meinem Geschmack. Es ähnelt dem Leben in Bochum. Dadurch habe ich mich schnell eingelebt. Und du? Wie ist es wieder da zu sein nach einem Semester im Ausland. Wohnst du Zuhause?" „Ja ich habe nach meinem Abi die Einliegerwohnung im Haus von meinen Eltern bezogen. Das ist ganz praktisch man hat seine eigenen vier Wände, aber Mama und Papa sind nicht weit. Sie haben sich auch um die Wohnung gekümmert als ich in London war." Leon nickt: „Ich habe bis vor kurzem in Bochum auch mit meinem Vater ein Doppelhaus bewohnt. Es ist echt super wenn noch jemand da ist, man aber trotzdem selbstständig ist. Was willst du eigentlich Essen? Wir können gerne was bestellen oder selber kochen." „Kochen hört sich doch gut an. Ich esse auch alles." ,ich folge ihm in die große Küche. „Das trifft sich gut. Ich muss dich schon mal vorwarnen, ich habe eine ziemlich strikte Ernährung und deshalb auch einige Sachen nicht hier." ,er schaut mich entschuldigend an. „Ach das passt schon. Ich kann mich ganz gut anpassen. Außerdem ist das ja fast klar, dass Sportler andere Nährstoffe brauchen." „Nicht jeder reagiert da immer mit so viel Verständnis. Wir können einfach einen Salat mit Steak machen. Es sei denn du isst kein Fleisch." „Oh doch klar esse ich Fleisch. Meine Mutter ist Italienerin, da würde ich so viele leckere Sachen verpassen. Ich mag nur nicht so gerne Schweinefleisch." Leon grinst und zieht zwei Rindersteaks aus dem Kühlschrank: „Wie gut, dass ich keines esse. Deine Mutter kommt also aus Italien?" „Ja aus der Nähe von Florenz. Meine Oma wohnt dort auf einem Weingut. Der Wein den ich dir mitgebracht habe ist von meinem Onkel." „Das hört sich wunderschön an. Kannst du fließend italienisch?" Ich nicke: „Ja ich bin zweisprachig aufgewachsen, damit ich mich mit meiner Familie unterhalten kann. Meine Eltern und ich haben auch ein paar Jahre dort gelebt und ich habe in der ersten sowie zweiten Klasse dort eine Schule besucht." „Wow war das nicht komisch danach eine Schule in Deutschland zu besuchen? Ich stell mir das sehr schwer vor alles plötzlich in einer anderen Sprache zu machen." „Meine Mutter ist Grundschullehrerin. Sie hat mich von Anfang an darauf vorbereitet, dass ich die Schule wechseln werde. Dadurch ist es mir nur anfangs schwer gefallen in der neuen Umgebung." Leon nickt. „Was ist mit dir? Kannst du dir vorstellen mal im Ausland zu leben? Ich meine ich weiß, dass du ziemlich erfolgreich bist und sicher Jobangebote in ganz Europa bekommst. Aber ich meine so ganz persönlich, kannst du dir das für dich vorstellen?" Ich nehme mir den Salat und beginne ihn zu waschen. "Das ist eine gute Frage. Die meisten Menschen gehen einfach davon aus, dass wir Fußballer das gut finden. Aber wenn ich ehrlich bin, im Moment kann ich mir das nicht vorstellen. Klar meine Kollegen kommen aus der ganzen Welt und ich habe auch kein Problem mit dem Training wenn es auf Englisch ist. Trotzdem bin ich nicht bereit dafür, glaube ich. Deshalb habe ich mich auch für München entschieden, ich wollte irgendwie doch noch in der Nähe der Heimat sein. Verstehst du?" Ich lächele: „Ja das kann ich gut verstehen. Ich selber bin zwar ein Mensch, der immer neues entdecken will und sich das Leben auf jedem Erdteil gut vorstellen kann. Ich reise gerne und möchte unbedingt auch im Ausland leben. So wie ich gerade in England studiere. Aber das Gefühl, dass man lieber noch in der Nähe der Heimat sein möchte kenn ich auch."

Immer wieder Samstags...kommt ein neues Kapitelchen, viel Spaß damit ;)

nulla accade senza ragione // Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt