a cosa pensavi?

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Leon lässt sich mit einem Ächzen auf mein Bett fallen, um seinen Fuß zu schonen. Ich lehne mich an meine Kommode und warte noch immer auf eine Antwort von ihm. „Ich dachte es wäre eine gute Idee wenn sie mich begleiten. Immerhin hast du selbst gesagt, dass du noch in deinen Prüfungen steckst und ich bin ihnen das schuldig. Vor allem Marius aber auch Tim war in der letzten Woche ziemlich viel für mich da. Die beiden haben mich sofort unterstützt, wie so oft bei den vergangenen Verletzungen. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich mal ausgiebig bei ihnen bedanken sollte." ,erklärt er. „Und wie hast du dir das vorgestellt? Du hast ja selbst gesagt, dass ich gerade keine Zeit habe. Ich habe noch drei Prüfungen. Soll ich mich jetzt auch noch deine Freunde kümmern? Versteh mich nicht falsch, ich kann nachvollziehen, dass du sie dabei haben willst und ich freu mich ja auch die zwei zu sehen und vor allem dich. Aber im Moment ist es einfach ungünstig. Ich habe ja noch nicht mal eine Ahnung wo wir sie die nächsten Tage unterbringen. Du hättest mich vorwarnen müssen." ,seufze ich.

Wie konnte Leon das ohne mich zu fragen einfach entscheiden? Leon sieht mich verständnislos an: „Ehrlich gesagt versteh ich dein Problem nicht so ganz. Klar ich hätte es dir sagen sollen, aber es war eine spontane Idee, die mir erst vor ein paar Tagen eingefallen ist. Außerdem musst du dich doch nicht um sie kümmern. Sie können doch einfach im Wohnzimmer pennen wie deine Freunde auch." „Mein Problem ist, dass du mir nichts davon gesagt hast und einfach zwei Leute mitbringst. Dabei habe ich x-mal erzählt, dass ich Stress habe und nicht groß Zeit. Ich dachte du kommst vorbei und wir verbringen die Tage entspannt. Und die Jungs können auch nicht so einfach im Wohnzimmer pennen. Ich bin hier nicht die einzige die Prüfungen hat und wir nutzen den Raum zum lernen. Jeder hat da seine Sachen verstreut und wir verbringen dort ziemlich viel Zeit, weil wir es nicht mehr in unseren Zimmern aushalten. Ich konnte noch nicht mal mit den anderen beiden reden, ob es für sie okay ist. Leon hier herrscht ziemlich großer Druck und wir sind alle ziemlich beschäftigt mit der Uni. Da hat gerade niemand wirklich Zeit für Besuch. Was hast du dir denn gedacht, dass ihr herfliegt, ein paar gemütliche Tage verbringt und ich eure Fremdenführerin bin? Ich muss lernen." Ich kann meine Gefühle gar nicht in Worte fassen. Irgendwie vermischt sich alles Wut, Enttäuschung und Überforderung.

„Oh man was machst du denn so ein Drama? Ich habe nichts von dir erwartet, außer dass du nicht so ausflippst wie jetzt. Ich wollte nun mal nicht hier rumsitzen und warten bis meine super beschäftigte Freundin etwas von ihrer kostbaren Zeit für mich übrig hat. Ich habe geahnt, dass du beschäftigt sein wirst. Dann dachte ich, ich nehme die Jungs mit. Wir sind tagsüber unterwegs und erkunden sie Stadt. Dann kannst du in Ruhe lernen." ,antwortet er und ich sehe wie die Zornesfalte auf seiner Stirn immer größer wird. „Ich wusste nicht, dass du auf einmal so ein Problem damit hast." „Ja ich habe ein Problem damit, wenn du ungefragt Besuch mitbringst. Hier ist einfach gerade kein Platz und ich kann mich nicht auch noch um euch kümmern. Mein Tag hat so schon nicht genügend Stunden." Leon schnaubt: „Ja gut ich hätte fragen sollen, sorry. Aber die beiden sind meine besten Freunde Mathea. Sie haben sich für mich Zeit genommen und ich wollte mich bedanken, weil sie alles stehen und liegen gelassen haben, um da zu sein. Sie waren da als ich sie gebraucht habe."

Ich kann seinen Vorwurf deutlich hören. Mich durchzuckt dieser Schmerz, den ich auch schon die letzten Tage verspürt habe. Aber es jetzt auch von Leon zu hören, das fühlt sich hundert mal schlimmer an. „Was willst du damit sagen? Dass ich dich nicht unterstützt habe? Dass ich nicht für dich da war? Ich studiere hier, was hätte ich tun sollen. Hast du erwartet, dass ich sofort ins Flugzeug steige und zu dir komme? Die beiden hatten Zeit und waren in München während ich hier war. Natürlich macht es ihnen nichts aus ein paar Tage ihres Urlaubs bei dir zu verbringen. Aber ich konnte wohl kaum meine Prüfungen absagen." ,ich werde immer lauter. Dass Leon enttäuscht ist von mir, verletzt mich. Ich habe mir Sorgen gemacht und die schlimmsten Vorwürfe, dass ich nicht bei ihm war. Und ich hatte gedacht, dass er gemerkt hat, wie leid mir das tut, obwohl es auch nicht meine Schuld ist. „Ich weiß, dass du hier deine Verpflichtungen hast. Aber verdammt natürlich habe ich dich in dem Moment gebraucht. Als ich vor Ungewissheit und Angst schier durchgedreht bin, warst du nicht da. Als ich meinen ersten Titel gewonnen habe, waren alle Menschen bei mir, die mir wichtig sind. Sogar meine Eltern waren beide da. Nur du hast gefehlt, du hast hier dein Ding gemacht. Dir ist dein Job und die Uni wichtiger, das tut weh Thea." ,auch mein Freund hält sind nicht zurück. „Du kannst mir ja wohl nicht vorwerfen, dass ich meine Karriere antreibe. Das heißt nicht, dass sie mir wichtiger ist als du. Glaubst du nicht, ich mache mir genug Vorwürfe, dass ich nicht da war? Es tut mir doch auch weh, wenn ich sehe, wie sich alle mit dir freuen aber dir auch beistehen, wenn sowas passiert wie letzte Woche? Aber ich stehe am Anfang und da kann ich nicht einfach abhauen. Die Prüfungen muss ich bestehen Leon, sonst kann ich vergessen einen guten Job zu bekommen. Es dreht sich nunmal nicht nur um deine große Karriere. Ich bin keine von diesen Influencerinnen und Models, die sofort springen, wenn es dem werten Herrn Fußballer in den Sinn kommt. Ich habe dir von Anfang an klar gemacht, dass ich keine Spielerfrau bin." „Das habe ich auch nie erwartet. Und es dreht sich auch nicht immer um mich. Im Gegenteil ich bin es ja wohl, der alles möglich macht um dich zu sehen. Schon zu Ostern saß ich im Flugzeug und jetzt auch, obwohl du beschäftigt bist. Du hast hier dein Leben und ich bin derjenige der springt, wenn es sich für dich gerade einrichten lässt. Aber es scheint als würde ich nicht in dieses Leben passen, wenn du mich immerzu dazwischen quetschen musst." ,schreit er. Wir verstummen beide. Keiner hat wohl mit dieser Wende gerade geredet. Wir merken beide, wie wir uns auf diese Klippe zubewegen.

„Wie meinst du das?" ,wispere ich den Tränen nahe. „Na so wie ich es gesagt habe, ich investiere ziemlich viel in uns aber ich habe das Gefühl du tust es nicht. Ich will nicht der Gast oder lästige Besuch sein Mathea. Aber es scheint mir so als wäre ich genau das. Ich bin in deinem Leben nicht vorgesehen und du planst auch nicht mit mir. Oder willst du mir sagen, dass du dich nicht längst für diese super-super-Kanzlei hier entschieden hast? Ich habe es gespürt als du letzte Woche von dem Gespräch erzählt hast. Wenn du ehrlich bist, ist das genau das, was du wolltest. Und allein ich halte dich zurück diesen Job anzunehmen. Weil ich hier keinen Platz habe, weil ich in München bin. Du willst hierbleiben und das ist auch okay. Schließlich ist das wahrscheinlich deine große Chance auf deinen Traum. Jedoch habe ich keine Zeit und keine Lust zu warten bis es bei dir passt, um dich ein paar Tage zu sehen." „Ich habe mich nicht...." ,setze ich an. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Es fühlt sich hier verdächtig danach an, als ob wir uns trennen. Aber das will ich nicht. Ich liebe Leon. Mir schießen die Tränen in die Augen und ich schluchze auf, als ich mir bewusst werde, dass meine Beziehung gerade enden könnte. „Was hast du dich nicht? Entschieden? Doch das hast du, wenn auch nur unterbewusst."

nulla accade senza ragione // Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt