tempo comune

3.2K 58 0
                                    

Als ich am nächsten Morgen von einem Wecker geweckt werde, schrecke ich auf. Ich habe doch Ferien, wieso also klingelt hier was? Doch dann bewegt sich neben mir jemand und ich muss lächeln. Es ist Leon und ihm gehört auch der Wecker, schließlich muss er zum Training. Ich beuge mich zu meinem Nachtschränkchen und stelle das Gebimmel auf seinem Handy aus. Dann wende ich mich dem Mann in meinem Bett zu. Dieser scheint schon wach zu sein, denn ich werde auf ihn gezogen und sehe ihn mit geschlossenen Augen lächeln. Ich flüstere ein Guten Morgen, ehe ich unsere Lippen vereine. Leon erwidert den Kuss und lässt seine Zunge in meinen Mund gleiten. Wir knutschen noch ein bisschen, ehe ich ein schlechtes Gewissen bekomme: „Du musst aufstehen." Leon schüttelt den Kopf: „Ich habe noch ein paar Minuten. Es ist gerade so gemütlich." Leon dreht uns um und begräbt mich unter sich. Er drückt mich an sich und lässt seine Lippen an meinen Hals wandern. Ich muss kichern und versuche Leon dazu zu bringen aufzuhören. Er pustet mir sanft ins Ohr und beginnt mich zu kitzeln. Ich beginne zu lachen, sodass ich keine Chance hab mich zu wehren. Immer noch lachend winde ich mich unter ihm, aber ich habe kein Chance gegen dieses Muskelpaket. „Leon bitte hör auf. Ich bekomme keine Luft mehr." ,japse ich. Leon lässt langsam von mir ab und küsst mich. Ich setze mich auf und ringe mich dann doch dazu durch aufzustehen. Im Wissen, dass ich beobachtet werde, streife ich mein Nachthemd ab und ziehe mir eine Jogginghose und einen Pulli an. „Du bist echt wunderschön, Baby." ,kommt es von hinten. Ich sehe zu Leon, der sich genüsslich zurück gelehnt hat und erst jetzt aufsteht. Er legt seine Hände auf meine Hüfte und küsst mich. „Danke das kann ich nur zurückgeben." ,grinse ich ihn an. „Und jetzt mach dich fertig. Willst du was frühstücken?" ,auf dem Weg in die Küche drehe ich mich nochmal um. „Ja also wenn es dir nichts ausmacht, würde ich erstmal einen Kaffee nehmen und vielleicht Joghurt und Obst dazu. Also nur wenn du was da hast." Ich nicke, von dem Frühstück letztens ist sogar noch der Joghurt da, den Leon immer isst. Und frisches Obst habe ich vorgestern gekauft. „Alles klar." ,mit diesen Worten stelle ich die Kaffeemaschine an und beginne die Früchte zu waschen. Ich schneide sie in kleine Stücke und verteile sie in zwei Müslischüsseln. Dann stelle ich den Joghurt und Haferflocken dazu. Leons Kaffee und mein Espresso folgen. Da dieser noch nicht da ist, schaue ich auf meinem iPhone nach den Nachrichten. Gerade am Morgen muss ich mich einfach darüber informieren was in der Welt so passiert. Ich bin furchtbar neugierig und hasse es etwas zu verpassen.

Leon kommt angezogen zu mir. Er setzt sich mir gegenüber und ich lege mein Handy weg. Gemeinsam beginnen wir zu frühstücken. „Du kannst schon am Morgen Espresso trinken?" ,Leon verzieht sein Gesicht, als er meine kleine Tasse erblickt. Ich muss lachen, der Anblick ist echt niedlich. „Ja anders kann ich gar nicht in den Tag starten. Ich muss ja erstmal wach werden." Leon schüttelt seinen Kopf: „Das wäre mir viel zu stark und zu bitter, aber du bist halt doch eine kleine Italienerin." „Das Blut fließt definitiv in meinen Adern. Auch das Temperament habe ich eindeutig von meiner Mama. Papa dagegen ist total ruhig, er ist ihr Ruhepol und kann sie gut runterbringen. Ich finde es wichtig, dass man sich ergänzt." „Na dann ist es ja gut, dass ich eher entspannt bin und Diskussionen meide." ,Leon zwinkert mir zu. Ich verschränke unsere Hände auf dem Tisch und nicke verträumt. Es ist ein schönes Gefühl nicht allein aufzuwachen und Gesellschaft zu haben. Schweigend machen wir uns über unser Essen her und sprechen ausnahmsweise mal nicht so viel. Scheint als würden wir morgens beide unsere Zeit brauchen. „Baby, ich muss jetzt los." ,Leon steht auf. Ein bisschen enttäuscht erhebe ich mich. „Okay. Sehen wir uns die Tage?" „Gehst du heute Abend mit mir essen?" ,verlegen schaut er mich an. „Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist. Du weißt schon wegen den Fotos. Ich mein was ist, wenn uns jemand sieht?" Leon nickt: „Du hast recht, ist vielleicht keine so brillante Idee. Bevor wir nicht genau wissen wie und was, sollte da nicht so viel an die Öffentlichkeit gelangen. Dann komm doch einfach zu mir. Ich will einfach noch ein bisschen Zeit mit dir verbringen bevor du wieder gehst." „Das sind noch fünf Wochen. Aber ich komme gerne vorbei, du kannst ja auch einfach für mich kochen und ich ziehe mich schick an. Dann ist es ja auch fast wie wenn wir ausgehen." Grinsend küsst er mich: „So machen wir das. Bis heute Abend Süße." Leon zieht sich seine Schuhe an, schnappt sich seine Tasche und geht dann, natürlich nicht ohne mich noch einmal ausgiebig zu küssen.

Als ich wieder alleine bin, räume ich das Geschirr in die Spülmaschine. Im Anschluss beginne ich zu saugen und die Wohnung aufzuräumen. Gott sei Dank geht es ziemlich schnell. Da mir danach ein bisschen langweilig ist, beschließe ich Anne anzurufen. Sie geht auch sofort ran: „Hey Mathea, was ist los Süße?" Ich grinse und antworte: „Alles super. Mir ist nur ein bisschen langweilig und ich wollte wissen ob du Zeit für mich hast." „Ja klar, das trifft sich gut. Ich habe heute nichts zu tun und die anderen sind verplant oder müssen arbeiten. Wollen wir uns in ner Stunde am Stachus treffen? Wir können shoppen gehen." Ich stimme ihr zu und lege auf. Da ich mich noch fertig machen muss und auch noch mit der U-Bahn ins Zentrum muss, beeile ich mich. Schnell ziehe ich mir eine Hose und eine Bluse an. Dazu kombiniere ich Overknee-Stiefel und meinen dunkelgrauen Strickpulli.

 Dazu kombiniere ich Overknee-Stiefel und meinen dunkelgrauen Strickpulli

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ein bisschen Schminke klatsche ich mir auch noch ins Gesicht.
Circa eine halbe Stunde später verlasse ich das Haus und mache mich auf den Weg. Gerade noch einigermaßen pünktlich komme ich an dem Platz an und sehe mich nach meiner Freundin um. Sie wartet an unserer gewöhnlichen Stelle und winkt mir zu. Wir umarmen uns und begrüßen uns herzlich. Dann gehen wir in Richtung Fußgängerzone und klappern die verschiedenen Läden ab. Gegen Mittag wird es deutlich voller und wir gehen in unser Stammlokal zum Mittagessen. Es ist ein kleiner türkischer Imbiss in einer Seitenstraße. Keineswegs handelt es sich hier um einen Dönerladen. Es ist ein wirklich süßes Restaurant mit allerlei türkischer Spezialitäten. Während der Uni sind wir hier meistens zum Abendessen. Unsere Clique ist dem Personal bereits bekannt und dementsprechend werden wir freundlich begrüßt. Nachdem wir unsere Bestellung aufgegeben haben, unterhalten wir uns. Anne erzählt mir über ihre Gefühle für Dominik. Sie erklärt mir, dass sie nicht bereit ist eine Beziehung zu führen, weil sie sich nicht einengen möchte. Im Gegenzug bringe ich sie auf den neuesten Stand und erzähle, dass Leon bei mir geschlafen hat. Es tut mir unglaublich gut mich mit ihr auszutauschen und mir wird bewusst wie sehr ich sie in London vermisst habe. Ich bin froh meine beste Freundin wieder näher bei mir zu haben. Es ist schon ein bisschen schwierig sich neuen Freunden gegenüber komplett zu öffnen. Und über FaceTime und WhatsApp ist es halt nicht dasselbe, wie wenn Anne mir wirklich gegenüber sitzt. Wir genießen noch den Nachmittag zusammen, bis wir uns um halb sechs mit vollen Tüten voneinander verabschieden und den Heimweg antreten.


Euch und euren Lieben wünsche ich im Nachhinein ein frohes und gesegnetes Osterfest, auch wenn es vielleicht nicht so war, wie wir es sonst kennen. Ich hoffe ihr hattet trotzdem ein paar schöne Feiertage. Lasst den Kopf trotzdem nicht hängen und bleibt gesund ;)

nulla accade senza ragione // Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt