la coppia di sposi viva in alto

1.5K 48 9
                                    

„Ist alles soweit fertig? Die beiden sind schon auf dem Weg." ,erkundigt sich Anne am nächsten Freitag bei mir. Wir stehen in der WG von Paula und Jannik und warten auf sie. Heute soll die Überraschungsparty steigen, alle Gäste sind auch schon da. Janniks Bruder hat Paula und ihn zum Einkaufen geschickt, sodass wir alles vorbereiten konnten. „Wir sind ready. Ich bin gespannt was die beiden sagen werden." „Ich auch. Wo hast du eigentlich Leon gelassen, kommt er nicht?" „Er hat noch Reha, seit der Blamage der Mannschaft in Frankfurt und dem Trainerwechsel will er noch schneller zurückkommen als eh schon. Er kommt vielleicht nach." Anne nickt: „Das ist ganz schön hart für ihn oder?" „Ja ich glaube schon, er ist hierher gekommen um Stabilität im Verein zu haben und um an der Spitze zu stehen. Dass es ausgerechnet in seiner zweiten Saison schon so schlecht beginnt, hat er natürlich nicht erwartet. Seine Verletzung macht das jetzt auch nicht gerade besser. Da spielen Psyche und Physis einfach zusammen." „Und was ist mit euch? Färbt sich das nicht irgendwie auf das Privatleben ab?" „Auch nicht mehr, wie wenn es bei Dominik im Büro nicht läuft. Es ist sein Job, zuhause ist vielleicht mal schlechte Laune angesagt aber eigentlich auch nur kurz. Ehrlich gesagt sehen wir uns auch nicht jeden Tag unter der Woche, da bekomm ich es auch nicht unbedingt so mit."

„Und sonst? Ihr habt es an Halloween noch ganz schön krachen lassen oder?" Ich muss grinsen: „Kann man so sagen ja. Wir haben einiges nachgeholt und eigentlich den ganzen Freitag das Schlafzimmer nicht verlassen." „Na das klingt ja nicht schlecht." „War es auch nicht, im Gegenteil." ,ich lächele. „Na dann ist doch alles super, ich freu mich sehr für dich Thea. Du bist seit einigen Wochen wieder glücklich, das ist so schön." „Danke Anne." „Sie kommen." ,ruft Dominik, der am Fenster steht. Wir dimmen das Licht ein wenig und alle werden ruhiger. Außer unserer Clique und Janniks Bruder mit Freundin sind noch die engsten Freunde von dem zukünftigen Bräutigam da. Alles in allem ist es eine kleinere Runde, wir werden nicht mal 25 Leute sein. Aber genau das macht es so schön. Es sollte nichts Großes werden, nur ein wenig feiern, dass die beiden einen neuen Weg zusammen gehen.

Paula und Jannik sind beide total geplättet, als sie registrieren was hier los ist. Ihnen ist die Freude aber direkt anzusehen. Anne und ich überreichen ihnen den Schleier und den Zylinder. Paula fällt uns um den Hals. „Ihr seid so süß, Dankeschön. Das ist eine tolle Überraschung." „Ach gerne doch, eure Mitbewohner haben aber auch einen großen Teil dazu beigetragen. Wir wollen einfach ein bisschen mit euch feiern." ,entgegnet Anne. Ich schlinge meinen Arm um Paula: „Alle, die hier sind, freuen sich so sehr für euch. Und so kommt man doch gleich viel mehr in Hochzeitsstimmung. Also los du Braut, lass uns Spaß haben." Wir gehen gemeinsam zu dem kleinen Buffet und Anne lässt den ersten Sektkorken knallen. Dominik und Jannik kommen zu uns, um mit anzustoßen. „Auf das Brautpaar." ,erhebe ich mein Glas. Die anderen stimmen ein und Jannik und Paula bedanken sich nochmals.

Gerade als ich mir mit Katja etwas zu essen holen möchte, kommt Leon. Ich spüre beinahe augenblicklich seine Anwesenheit im Raum und drehe mich um. Es freut mich, dass er noch gekommen ist. Die Reha strengt ihn in letzter Zeit ziemlich an, dass er abends oft müde ist. Vor Erschöpfung schläft er meistens ziemlich früh ein. Als er mich gefunden hat, lächelt er mich an. Er geht kurz zu Paula und Jannik, um ihnen zu gratulieren. Ich suche mir in dieser Zeit eine ruhigere Ecke und lehne mich gegen einen Heizkörper. Der Brünette lässt nicht lange auf sich warten und steht auf einmal vor mir. Er nimmt mich vorsichtig in den Arm, damit dem Teller in meiner Hand nichts passiert, sanft berühren sich unsere Lippen. „Hey, na hab ich viel verpasst?" ,fragt er als wir uns voneinander lösen. „Nein, Paula und Jannik sind auch erst vor eine halben Stunde gekommen. Wie war es? Du siehst fertig aus." Leon seufzt: „Ich bin auch ein wenig erledigt, es ist einfach ziemlich viel und die Reha kotzt mich an. Nächste Woche kann ich hoffentlich wieder ins Mannschaftstraining einsteigen."

Ich lege meine Hand auf seinen Arm und sehe zu ihm auf. Heute ist er noch abgekämpfter als in den Tagen zuvor. Nach den Feiertagen, ist bei ihm wirklich das Chaos ausgebrochen. „Wenn es dir zu viel ist, dann geh nach Hause und schlaf dich aus. Ich merke doch, wie kaputt du bist. Mir macht das nichts aus Leon." Er schüttelt sofort den Kopf: „Das geht schon wieder, ich will hier sein. Es ist Freitagabend, da brauch ich nicht um acht Uhr im Bett sein. Ich mag Paula und Jannik und ich will mit ihnen feiern. Außerdem bist du hier und ich will bei dir sein. Lass mich kurz etwas essen, dann bin ich wieder fit. Übrigens habt ihr das toll organisiert." Ich zucke mit den Schultern und nicke schließlich. Leon wird sich sowieso nicht umstimmen lassen. Eigentlich finde ich es schön, dass er da ist. Ich schätze diese gemeinsame Zeit so sehr. Aber wenn Leon so fertig ist, macht mir das Sorgen. Er soll sich auf keinen Fall mir zuliebe quälen.

Tatsächlich geht es Leon besser nachdem er etwas gegessen hat. Er wirkt nicht mehr ganz so ausgelaugt und auch seine gute Laune ist deutlich angestiegen. Ich komme gerade mit Anne aus der Küche, wir haben mit Katja ein wenig gespült, damit es hinterher nicht mehr so viel ist. Suchend lasse ich meinen Blick schweifen, finde Leon dann aber recht schnell bei Dominik am DJ-Pult. „Sie verstehen sich immer noch gut. Dominik hat zwar eine Weile gebraucht bis er nach eurer Trennung aufgetaut ist, aber letztendlich hat er gemerkt, dass es nicht zwingend die Freundschaft beeinflusst. Er wollte dich nie kränken oder enttäuschen. Trotzdem mag er Leon." ,erzählt Anne. „Ich finde es toll, dass sie sich so gut verstehen. Und ich finde es echt lieb von Dominik wie loyal er ist. Aber ich sehe das genauso, wenn die zwei befreundet sein wollen, hat das nichts mit mir zu tun. Wie läuft es eigentlich bei euch? Du erzählst in letzter Zeit wenig." ,lenke ich das Thema in eine andere Richtung. Über die Zeit zu sprechen als wir getrennt waren, fällt mir nach wie vor nicht leicht.

„Es ist alles gut. Wir sind beide glücklich, glaube ich zumindest. Dominik macht mich jedenfalls sehr glücklich. Dass wir trotzdem noch Freunde sind, gefällt mir ehrlich gesagt am besten. Ich kann immer mit ihm über alles sprechen, das hat sich nicht geändert. Unsere Freundschaft für eine Beziehung opfern, das wäre schlimm gewesen. Aber so können wir beides haben und offen mit unseren Gefühlen sein." „Das freut mich zu hören. Ich finde es so wichtig mit dem Partner auch irgendwo eine Freundschaft zu haben. Selbst wenn man nie die Absicht hatte Freunde zu sein, kann man eine Freundschaft aufbauen. Man sollte mit seinem Liebsten über alles sprechen können und Spaß haben, wie mit einem Freund." „Ja das stimmt. So gesehen haben Dominik und ich definitiv Glück und sind manchen vielleicht einen Schritt voraus."

Wir gehen zu den beiden hinüber und ich schlinge meinen Arm um Leons Taille. Er lächelt mich an: „Na du alles gut?" Sein Atem streift mein Ohr, da er sich ein wenig zu mir gebeugt hat. „Ja bei mir schon und bei dir? Hast du Spaß? Bist du noch müde? Du kannst auch gehen wenn es dir zu viel ist, bei mir dauert das sicher noch eine Weile. Du musst nicht wegen mir bleiben." „Hey mach dir nicht so viele Gedanken. Es ist doch alles gut. Ich mag es hier und unterhalte mich gut. Ich weiß, dass ich auch gehen kann, will ich aber überhaupt nicht. Entspann dich Mathea." Leon nimmt mich sanft in den Arm. Ich atme seinen vertrauten Geruch ein und kann mich so entspannen. „Tut mir leid, ich will nur nicht, dass es dir zu viel wird oder so. Ich merke ja wie anstrengend die letzten Tage für dich waren. Da will ich es nicht auch sein." „Oh Hübsche so darfst du gar nicht denken. Der Fußball ist nur Arbeit, das ist manchmal kräftezehrend und ich kann auch mal davon genervt sein. Das hat aber gar nichts mit meinem Leben zu tun. Du hast nichts damit zu tun und du könntest nie anstrengend sein, denn du bist wunderbar und sorgst dafür, dass mich nach dem Training so gute Laune erfüllt." Mit seinen Worten hat er mir ein Strahlen auf das Gesicht gezaubert. Leon weiß einfach immer war er sagen muss. Ich sehe zu ihm auf und erkenne so viel Zuneigung und Ehrlichkeit in seinen Augen, dass mir fast schwindelig wird. Bevor ich ihn küssen kann, werden wir jedoch aus diesem Moment gerissen.

Paula kommt mit ihrem Verlobten zu uns. „Tut mir leid Jungs, aber ich muss die beiden mitnehmen. Knutschen könnt ihr später noch." Sie zieht mich und Anne mit sich auf die improvisierte Tanzfläche. So wie meine blonde Freundin aussieht, wurde auch ihr Moment mir ihrem Freund zerstört. „Na los Dominik, leg endlich was Gutes auf." ,ruft Paula und unser Kumpel kommt ihrem Wunsch natürlich nach. Ich bin immer noch ein wenig sauer, dass sie mich von Leon weggerissen hat, beginne dennoch mich zu bewegen. Nach ein paar Songs habe ich das auch schon wieder vergessen und tanze ausgelassen mit meinen Freundinnen und noch einigen weiteren Gästen, die sich zu uns gesellt haben bis spät in die Nacht.

nulla accade senza ragione // Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt