„Leon ich glaube nicht, dass das einfach so geht. Wir sind doch gerade erst wirklich getrennt. Kaum haben wir das irgendwie ein bisschen verarbeitet, sollen wir das Ganze jetzt wieder umdrehen? Für mich kam schon die Trennung sehr plötzlich, ich kann nicht im Handumdrehen wieder mit dir zusammensein. Das heißt nicht, dass ich keine Gefühle mehr für ich habe, aber heute so und morgen so, macht mein Herz nicht mit. Ich habe dir verziehen und du mir auch, trotzdem bin ich immer noch verletzt. Das dauert noch bis ich wirklich darüber hinweg sein werde. Versteh mich bitte nicht falsch, ich gebe dir nicht die Schuld daran. Ich weiß, dass es dir leid tut und ich würde ganz genau wie du am liebsten die Zeit einfach zurückdrehen. Aber das können wir beide leider nicht. Ich bin allerdings in dem Moment nicht soweit, wieder von neu zu starten. Ich kann mir gerade nicht mal vorstellen, wie das gehen soll. Wir sollten uns, denke ich, erstmal Zeit geben." Leon schluckt: „Ich habe auch keine Ahnung wie, aber ich weiß, dass ich das will. Ich will dich und ich will uns. Die Erkenntnis kommt für dich vielleicht spät. Ich wusste es eigentlich schon kurz nach der Trennung. Als du mich angerufen hast in Spanien, da warst du wirklich am Ende. Ich konnte spüren, wie viel Überwindung es dich gekostet hat dich zu melden. Trotzdem hast du es gemacht und dabei hast du dich um mich gesorgt, obwohl du so angegriffen wurdest. In dem Moment wusste ich, dass ich dich immer beschützen will. Okay und der Anschiss, den ich mir danach von Luisa anhören durfte hat auch sein Übriges geleistet."
Wir müssen beide leicht grinsen. Mir war fast klar, dass Luisa doch nicht ruhig geblieben ist. Dass sie allerdings ihren Bruder schimpft, hätte ich nicht gedacht. Die Beiden sind ein Herz und eine Seele. Sobald sie sich sehen ist alles gut, die Welt ist in Ordnung. Scheinbar können die Goretzka-Zwillinge aber auch anders. „Ich wollte zurück zu dir als alles mit der Presse geregelt war. Aber ich war zu feige, um anzurufen oder irgendwas. Und ich wusste auch nicht wo du bist. Dann dachte ich, ich habe mich für diese Lösung entschieden, also muss ich auch mit den Konsequenzen leben. Das war neben der Trennung das Dümmste, was ich getan habe. Jetzt sind wir aber hier und diese Gefühle sind immer noch die gleichen. Also denke ich, dass es irgendwie schon weitergehen wird. Wir werden einen Weg finden Thea."Ich sehe die Liebe in seinem zärtlichen Blick, als ich ihm in die Augen sehe. So gerne würde ich das alles einfach glauben. Jedoch hält mich irgendetwas in meinem Inneren davon ab. Ich habe das Gefühl, es wäre nicht richtig das alles einfach so zu vergessen. Angespannt drehe ich mich ein wenig von Leon weg, um ihm nicht direkt in die Augen sehen zu müssen. Ich weiß, wenn ich das tun würde, würde ich alle Bedenken über Bord werfen und mit Leon weitermachen. Ich fahre mir durch die Haare, ehe ich wieder zu sprechen beginne: „Ich kann und will das so gerade nicht. Wir können doch nicht ignorieren was war. Lass uns einfach erstmal versuchen normal miteinander umzugehen. Wir können ja sehen was die Zeit bringt, aber gerade denke ich ist das für uns beide zu viel. Wenn wir das nochmal wagen, dann müssen wir uns sicher sein. Wir müssen genau wissen, was wir wollen und wo die Reise hingehen soll. Denn ich möchte das nicht wieder durchmachen müssen, ich will dich nie wieder so verlieren, Leon. Es hat mir so verdammt weh getan und ich habe lange gebraucht, um das zu akzeptieren. Also kann ich jetzt nicht wieder alles riskieren, wir sollten es nicht so überstürzen."
Es tut weh das so auszusprechen, dennoch ist es das Richtige. Ich weiß, dass es so nicht funktionieren kann, dabei möchte ich das unbedingt. Als ich wieder zu Leon sehe, spüre ich, dass er es versteht. Ich sehe seine Verletzung und gleichzeitig die Hoffnung und das Verständnis. „Du hast vielleicht Recht. Wir sollten uns Zeit geben, auch wenn es schwerfällt. Du siehst uns nicht verloren so wie ich auch, aber wir müssen wahrscheinlich wirklich erst einen Weg finden. Ich finde es schade, dass wir nicht einfach wieder zusammen sein können. Ich spüre aber, dir geht es genauso und ich will auch nichts kaputt machen. Wir lieben uns, also bekommen wir das irgendwie hin. Schritt für Schritt, in unserem Tempo okay? Hey Mathea nicht weinen, es ist doch alles gut. Wir haben heute wirklich offen miteinander gesprochen, das ist ein guter Start. Ich weiß, wir können nichts ungeschehen machen. Ich verspreche dir aber, dass ich um uns kämpfen werde. Ich werde nicht aufgeben."
Ich habe überhaupt nicht bemerkt, dass ich angefangen habe zu weinen. Es sind teils Tränen, weil ich traurig bin darüber nicht einfach neu anfangen zu können, andererseits sind es aber auch Tränen der Hoffnung und Erleichterung. Leons Worte haben mich wirklich berührt. Es freut mich, dass er um uns kämpfen will. Schnell wische ich mir über die Wangen, um die Tränen aufzufangen. Dann versuche ich mich an einem Lächeln. Es kann vielleicht alles gut werden, wenn wir beide das wollen. Wir müssen alle zwei daran arbeiten und dafür kämpfen. Leon erwidert mein Lächeln. „Ich werde dann mal gehen, ich glaube für heute reicht es. Eine Sache aber noch, ich will die Geschenke, die ich dir gemacht habe nicht zurück. Als ich den Karton geöffnet hatte, war ich ziemlich sauer und vor allem enttäuscht. Ich weiß, dass du sie nicht einfach behalten konntest, schließlich kenne ich dich doch ein bisschen. Ich habe dir diese Dinge aber alle geschenkt, weil ich dir eine Freude machen wollte. Und wenn sie dir gefallen, dann bitte nimm sie zurück. Sie gehören dir und du kannst machen was du willst damit. Ich habe dir die Sachen vor deine Haustür gelegt." Ich weiß wieder nicht was ich darauf antworten soll. Leon ist so entschlossen und ich merke das in allem was er tut. Es freut mich unheimlich, wie er an uns glaubt. Und die Sachen wieder zu haben freut mich auch. Mit jedem Stück verbinde ich etwas, besonders natürlich Leon. Mir fiel es schwer sich von ihnen zu trennen, also nehme ich sie gerne zurück. „Danke, auch dass du vorbeigekommen bist. Komm gut nach Hause." Wir lächeln uns nochmal an, ehe Leon endgültig geht.
Was für ein Gespräch, ich hätte nie gedacht oder erwartet, dass sich das Blatt so schnell wenden kann. Auch wenn wir es nicht direkt wieder miteinander versuchen, fühlt es sich gut an wie es jetzt ist. Wir haben viel geklärt, Klartext gesprochen und das hat unglaublich gut getan. Ich muss einfach lächeln, denn ich fühle mich befreit. Frei von all dem Ballast, der Wut, der Traurigkeit und der Ungewissheit. Sicher ist es jetzt auch ungewiss, wie es weitergehen wird, trotzdem ist das eine positive Ungewissheit. Wir haben uns richtig ausgesprochen, viel mehr als letztes Mal. Vielleicht hat es dazu einfach die beiden Gespräche gebraucht. Egal wie es ausgeht, ich bin okay damit, weil ich mich gut fühle.
„Na das war ja mal eine Überraschung. Was wollte denn Leon hier? Ich dachte ihr habt euch bereits ausgesprochen und es ist endgültig vorbei." ,meine Mama kommt lächelnd in den Garten. Sie hat sich wohl bisher im Haus verkrümelt, um uns in Ruhe zu lassen. „Das dachte ich auch, dem war aber wohl nicht so. Wir hatten noch beide viel Redebedarf, jetzt ist es alles wirklich geklärt. Das hat mir gut getan. Ich merke, dass es mir besser geht und ich glaube Leon auch. Jetzt kann es nur noch bergauf gehen. Lass uns mit Papa und Annes Familie heute spontan zum Griechen gehen. Wir haben schon lange nicht mehr alle zusammen etwas unternommen." ,schlage ich motiviert vor. „Ach Thea du sprühst ja voll guter Laune und Energie. Was ein Gespräch so alles bewirken kann was? Aber die Idee finde ich fantastisch. Du rufst Anne und ihre Familie an und ich sag Papa Bescheid, dann können wir gleich reservieren." ,meine Mama grinst. „So machen wir das, hoffentlich haben sie noch einen Tisch frei." Während ich in meine Wohnung gehe, sammele ich die Sachen vor der Tür auf und wähle Annes Nummer.
Pünktlich um kurz vor sieben komme ich mit meinen Eltern bei, Griechen an. Wir haben uns entschieden mit den Fahrrädern zu fahren, da es nicht allzu weit ist. Das Wetter ist immer noch total warm. Hoffentlich können wir auf der Terrasse sitzen. Kurz nach uns kommen auch Anne, ihre Eltern und ihre Schwester. Schnell begrüßen wir uns alle und machen uns auf den Weg nach drinnen. Ich stupse meine beste Freundin im Gehen an: „Wo hast du denn Dominik gelassen?" „Er hat schon was mit Lukas und Michi vor. Außerdem wusste ich auch nicht so recht, ob er mitkommen soll. Das mit dir und Leon naja. Ich wollte nicht, dass du traurig bist und Alina ist ja auch allein." ,sie sieht mich ein bisschen unsicher an. „Oh Anne wegen mir musst du dir doch nicht solche Gedanken machen. Ich freue mich so sehr für euch beide. Ihr seid so süß miteinander und ich habe mir das schon so lange für dich gewünscht und für Dominik auch. Du musst niemals ein schlechtes Gewissen haben, weil deine Beziehung so gut läuft und ich gerade Single bin. Ich komme damit schon klar." ,ich lächele sie ehrlich an. Meine beste Freundin ist so lieb und macht sich unglaublich viele Gedanken um mich. Ich nehme sie in den Arm und dann folgen wir unserer Familie auf die Terrasse. „Lass uns einen schönen Abend haben heute, okay? Und morgen kommen du und Paula zum Frühstücken. Ich muss euch was erzählen. Das geht am besten bei einem guten Samstagsbrunch." ,ich lächele sie vielsagend an.
Ich wünsche euch einen wunderschönen Montag und einen guten Start in die neue Woche :) Bitte hasst mich nach diesem Kapitel nicht, es ist nicht die große Versöhnung, die sich einige gewünscht haben...
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nulla accade senza ragione // Leon Goretzka
FanfictionMathea ist zurück zuhause in München, um dort ihre Semesterferien bei ihren Eltern und Freunden zu verbringen. Sie stattet ihrem Vater, einem bekannten Arzt einen Überraschungsbesuch ab und platzt dort mitten in eine Untersuchung. Der Anblick des Pa...