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Am nächsten Tag kann ich vor Nervosität kaum etwas essen. Um 10:00 Uhr soll ich bei der Kanzlei im Herzen Münchens sein. Ich bin sehr aufgeregt und hoffe wirklich, dass ich überzeugen kann. Eine Ausbildung bei der Kanzlei von Lothar Seeberger wird der bei den Millers in nichts nachstehen. Sollte ich tatsächlich Referendarin dort werden, hätte ich ein riesiges Glück. Ich trinke gerade meinen Cappuccino und gehe nochmal in Ruhe durch, was ich nachher sagen möchte. Auch meine Bewerbungsmappe habe ich nochmal vor mir liegen, damit ich mich an ihr orientieren kann. Ein Outfit habe ich bereits mit Anne und Paula gemeinsam ausgesucht. Nachher muss ich nur noch hinein schlüpfen und fertig. Um ehrlich zu sein hätte ich es heute auch nicht mehr geschafft noch etwas gescheites zu finden. Dass bereits alles vorbereitet ist, beruhigt mich doch. Um kurz vor neun schlüpfe ich dann in den hellblauen Hosenanzug den ich mit einer weißen Bluse, weißen Pumps und einer weißen Tasche kombiniere. Mein langen dunklen Haare habe ich zu einem eleganten Pferdeschwanz gebunden, damit sie bei den heißen Temperaturen nich in meinem Nacken zusammenkleben.

Schminken werde ich mich nur sehr dezent mit Wimperntusche und etwas Labello

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Schminken werde ich mich nur sehr dezent mit Wimperntusche und etwas Labello. Bei der Hitze würde das ohnehin alles verlaufen.

Gegen viertel nach neun mache ich mich auf den Weg zur U-Bahn. So kann ich sicher gehen, dass ich überpünktlich an der Kanzlei sein werde. Meine Nervosität steigt stetig, ich mache mir wirklich Sorgen, was passieren wird, wenn ich den Job nicht bekomme. Natürlich habe ich mich schon sehr früh noch als ich in London war bei anderen Kanzleien beworben. Allerdings bin ich von diesen nicht allzu begeistert. Das Niveau dort ist ein völlig anderes und es wäre ein ganz schöner Rückschritt so früh zu Beginn meiner Karriere. Die Vorstellungsgespräche beginnen aber alle Gott sei Dank erst im September. Hoffentlich benötige ich sie bis dahin schon gar nicht mehr. Mein schönstes Geburtstagsgeschenk in zwei Wochen wäre tatsächlich eine Stelle bei Lothar Seeberger. Nichts wünsche ich mir für mein neues Lebensjahr mehr. Kaum zu glauben, dass schon bald der August beginnt. Das letzte halbe Jahr ist so wahnsinnig schnell vergangen.

Auf dem Weg konnte ich mich etwas beruhigen und jetzt betrete ich relativ selbstbewusst die Kanzlei. Das Gebäude ist wirklich wunderschön und liegt unweit der Maximilianstraße, dort befindet sich das Nationaltheater, die Staatsoper und zahlreiche Luxusstores. Die Gegend ist also sehr gehoben und ich kann mir nur vorstellen, was die Miete hier kosten könnte. Ein klares Indiz dafür, dass die Kanzlei wirklich erfolgreich sein muss. Ich straffe nochmal meine Schultern und melde mich dann am Empfang. „Frau Hausmann, schön dass sie da sind. Herzlich Willkommen bei der Kanzlei Seeberger, mein Name ist Liebig wir haben miteinander telefoniert." Ich schüttele der Dame, die ich auf Mitte vierzig schätze die Hand. „Guten Tag, vielen Dank für diese Einladung." „Ich bin die persönliche Assistentin von Herrn Seeberger, folgen sie mir doch." Wir gehen die Treppen ein Stockwerk nach oben und kommen an einigen Büros vorbei. Fachanwalt für internationales Vertragsrecht, Fachanwältin für internationales Privatrecht, Fachanwalt für Wirtschaftsrecht sind nur einige Türschilder, die ich auf die Schnelle entdecken kann. Das alles sind wirklich spannende Aufgabengebiete und ich kann es kaum erwarten, dass auch ich einmal eine Tür mit einem solchen Schild haben werde.

nulla accade senza ragione // Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt