serata uomini

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Gegen fünf Uhr verlasse ich die Praxis und mache mich mit der U-Bahn auf den Weg zu Leon. An seinem Wohnhaus angekommen, klingele ich kurz zur Vorwarnung, gebe dann den Code ein und mache mich auf ins Dachgeschoss. Dort werde ich bereits an der Tür erwartet, allerdings nicht von meinem Freund, sondern von Tim: „Hey Mathea. Schön, dass du da bist. Habt ihr euch gestern wieder vertragen? Leon ist im Wohnzimmer. Es sind noch ein paar Jungs aus der Mannschaft da." Ich ziehe meine Schuhe aus und lege meinen Mantel ab. „Hallo Tim. Ja zwischen uns ist alles wieder gut. Ich bin bei dem Thema eben ein bisschen empfindlich. Leon hat gar nicht gesagt, dass er Besuch hat." „Ja ich glaube er wurde auch etwas überfallen. Aber keine Angst eine andere Frau ist auch noch da. Die Freundin von Joshua." Gemeinsam gehen wir ins Wohnzimmer. Dort sitzen Marius, Niklas, Joshua Kimmich, Serge Gnabry und eine junge Frau auf dem Sofa. Sofort verstummen alle Gespräche und ich werde neugierig beäugt. ,,Hi hier ist die Neue, aber bitte fresst mich nicht." ,denke ich mir. Leon steht in der Küche und durchsucht eine Schublade mit Zetteln. „Hi." ,sage ich in die Runde. „Ich bin Mathea." ,dann wende ich mich schnell ab und gehe in die Küche. Ich schlinge von hinten meine Arme um Leon, der immer noch in der Schublade wühlt. „Hey Babe. Du hättest mich mal vorwarnen können, dass bei dir Full House ist." Leon dreht sich um und legt seine Arme ebenfalls um mich: „Schön, dass du da bist Baby. Ich wusste nichts davon, die standen einfach vorher vor der Tür. Aber jetzt kann ich dich endlich allen vorstellen." ,er zieht mich mit sich zur Couch. „Also Leute das ist Mathea, meine Freundin. Baby das sind meine Freunde." ,grinst Leon. Joshua und Serge stellen sich mir vor. Niklas kenne ich ja schon: „Schön dich wiederzusehen Mathea." „Freut mich auch." ,lächele ich.

Leon drückt mich auf die Couch zwischen Marius und die Frau. „Ich muss nur kurz den Zettel vom Pizzaservice suchen." Marius grinst mich an: „Schön, dass zwischen euch wieder alles gut ist. Mach dir damit keinen Stress Mathea. Leon hat sich einfach schon zu sehr daran gewöhnt und versteht uns Normalos nicht. Ich finde es gut, dass du euch beide schützen willst. Das zeigt einmal mehr, wie wichtig dir auch Leons Wohl ist." „Danke Marius. Ich dachte schon ich habe bei dir und Tim jetzt voll verschissen. Ausgerechnet wenn ihr da seid gibt's den ersten Krach. Ihr müsst mich ja für komplett zickig halten." Marius schüttelt den Kopf: „Nein das tun wir nicht. Einen Streit kann es in jeder Beziehung mal geben. Und das ist glaub ein Punkt, wo man öfter aneinander gerät. Wie gesagt ich kann dich voll und ganz verstehen. Das habe ich Leon auch gesagt." Ich nicke lächelnd, dann wendet sich Marius wieder Niklas zu.

„Hi ich bin Lina. Schön, dass ich nicht allein an diesem Männerabend bin." ,werde ich von links angesprochen. „Ja ich bin auch ganz froh nicht die einzige Frau zu sein, auch wenn ich nicht mit so einer vollen Bude gerechnet habe." „Josh und Serge waren wahnsinnig neugierig auf dich. Und dann kennt dich Niklas schon, da waren die zwei ziemlich neidisch. Sie wollten dich unbedingt kennenlernen. Als Leon heute wohl im Training erzählt hat, dass ihr heute den Abend mit Marius und Tim verbringt, haben sie sich gedacht, sie kommen auch. Leon war ziemlich überrascht davon. Aber so sind sie nun mal, neugierig wie kleine Jungs." Ich lächele: „Ist doch schön, dass sie sich auch privat so gut verstehen. Kommst du auch aus München?" „Nein ich komme aus Leipzig. Josh kenne ich aus seiner Zeit bei RB. Wir sind schon über drei Jahre zusammen und haben eine Zeit lang auch eine Fernbeziehung geführt. Ich habe Jura studiert und erst im letzten Sommer mein Staatsexamen in Leipzig gemacht." „Ich studiere auch Jura. Momentan aber am University College in London. Uns blüht also auch eine Fernbeziehung." Lina grinst: „Ist ja witzig, dass du auch Juristin bist. Wie lange musst du noch studieren? Welche Fachrichtung strebst du an?" „Ich hab noch zwei Semester. Eins in London und eins hier. Ich habe mich für internationales Recht entschieden, bzw. möchte ich nach dem Staatsexamen in diese Richtung und belege dazu eben einige Kurse. Was ist dein Gebiet?" „Ich konzentriere mich auf Familienrecht und arbeite in einer großen Kanzlei hier. Es macht mir wahnsinnig viel Spaß." „Kann ich mir vorstellen. Familienrecht fand ich auch immer ziemlich cool. Aber ich glaube das geht mir irgendwann zu nahe. Ich brauch immer eine gewisse Distanz, aber gleichzeitig mag ich es wenn man eng zusammenarbeiten kann mit den Klienten." Lina wiegt mit dem Kopf: „Ich weiß, was du meinst aber ich muss sagen, dass ich es bis jetzt total mag." „Na seid ihr zwei schon am Fachsimpeln?" ,schaltet sich Joshua ein. Wir nicken beide. „Schön, wir wollen jetzt Essen bestellen. Sucht euch was aus." ,dann hält er uns die Karte vom Lieferservice hin und wendet sich wieder den anderen zu. Lina und ich entscheiden uns schnell und geben die Karte weiter, ehe wir uns weiter über unser Studium austauschen. Ich muss sagen sie ist total sympathisch und ich bin sehr froh, dass sie heute dabei ist. 

„Wie lange kennst du Leon schon?" ,fragt sie mich. „Ehrlich gesagt erst seit ungefähr sieben Wochen. Ich habe ihn in der Praxis von meinem Dad kennengelernt. Und eigentlich hab ich gar nicht erwartet, dass aus uns was Ernstes wird. Es hat sofort gefunkt. Plötzlich und unerwartet, aber wunderschön." Lina kichert: „Das ist so süß. Ich finde euch merkt man nicht an, dass ihr euch erst so kurz kennt und noch nicht allzu lange zusammen seid. Klar ihr seid einfach verliebt und ein wunderschönes Paar, aber ihr harmoniert sehr gut und scheint euch schon lange zu kennen." Ich lächele: „Wir sind erst drei Wochen zusammen, aber ohne Leon kann ich mir mein Leben schon gar nicht mehr richtig vorstellen. Dass ich in etwas mehr als einer Woche nach London muss, ohne zu wissen, wann wir uns wiedersehen macht mich nicht gerade glücklich. Allerdings dachte ich am Anfang meiner Semesterferien auch nicht, dass ich mich ausgerechnet hier und jetzt verlieben werde." „Sowas plant man doch nie. Umso schöner, dass ihr euch gefunden habt. Bei Josh und mir war es auch der Zufall, der uns zusammen gebracht hat. Wir haben uns in einem Café kennengelernt. Ich wollte gerade zu Tür hinaus und er kam mit seinen Kumpels herein. Kennst du das, wenn der eine raus und der andere rein möchte und man sich gleichzeitig aus dem Weg möchte? Es war nur eine Sekunde, wir haben uns in die Augen geschaut und ich war sofort geflasht. Allerdings bin ich dann mit einem Lächeln verschwunden. Einige Tage später haben wir uns im Ticket- und Fanshop vom RB widergesehen. Ich habe dort gejobbt. Er hat mich sofort wiedererkannt und angesprochen." „Das ist eine schöne Liebesgeschichte. Was ein einziger Blick auslösen kann ist einfach unglaublich." ,lächele ich. Wir unterhalten uns noch ein wenig über unsere Beziehungen und unser Privatleben. Ich stelle fest, dass Lina total cool und unkonventionell ist. Sie ist nicht wie man sich eine Spielerfrau vorstellt. Wobei, was ist überhaupt eine typische Spielerfrau?

Als es an der Tür klingelt, helfe ich Leon mit den bestellten Sachen. Wir platzieren uns um den großen Esstisch. Während wir essen, unterhalten wir uns alle. „Jetzt sag mal Mathea, haben du und Leon euch wirklich beim Orthopäden kennengelernt?" ,werde ich von Serge angesprochen. Ich nicke: „Ja ich kam gerade aus London und wollte eigentlich nur schnell meinen Dad begrüßen. Die Arzthelferin, war nicht schnell genug mir zu sagen, dass er in einer Behandlung ist." „Dein Vater ist Dr. Hausmann?" ,schaltet sich Niklas ein. „Ja, wieso?" ,hake ich nach. „MüWo schickt da oft die hin, die ernstere oder langwierigere Probleme haben. Ich war auch schon bei ihm. Er ist ein fantastischer Arzt und hat göttliche Hände, die können einen wirklich in den Himmel bringen." „Lass das nicht Melissa hören." ,grinst Leon. Ich lache: „Mein Papa ist ganz gut in dem, was er tut. Er und Hans haben mich auch schon operiert und ganz gut hinbekommen." „Alter du bist mit unserem Mannschaftsarzt per du. Kannst du jetzt immer für Leon Krankmeldungen besorgen, wenn er keinen Bock auf Training hat?", lacht Serge. „Hans und mein Dad kennen sich schon Jahre und arbeiten eng zusammen. Aber ich habe da keinen engen Kontakt, außerdem werde ich ihm eher sagen, er soll euch mal härter drannehmen. Schließlich stellt ihr euch ja schon manchmal an, wenn man euch auf dem Boden liegen sieht. Kleine Jammerlappen seid ihr schon, wenn es um eure Körper geht." ,erwidere ich grinsend. Marius, Tim und Lina lachen. Während der Rest mich eher entsetzt ansieht, ehe auch sie mitlachen.

nulla accade senza ragione // Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt