„Naja angeblich hat eine gemeinsame Freundin von euch einige Infos an die Presse weitergegeben. Außerdem gibt es auch ein exklusives Interview mit dieser Frau. Es geht darum, dass ihr als Paar schon lange Probleme hattet, weil du angeblich Leon im Stich gelassen hättest, um deiner Karriere nachzugehen. Leon kommt in den meisten Artikeln als der arme verlassene Fußballer rüber und du wie die böse, die nur ihr eigenes Leben im Kopf hat und mit ihm wegen seinem Status eine Beziehung geführt hat. Der Wortlaut und die kleinen Details, die über dich erzählt werde, lassen eigentlich nur einen Gedanken zu: Es war Larissa. Sie hat sich in letzter Zeit abgewendet, nachdem sie gemerkt hat, dass wir nicht zulassen, dass sie deinen Platz einnimmt. Sie hat gespürt, dass sie dich nicht rausdrängen kann. Deshalb ist sie auch vermutlich ziemlich eifersüchtig und wütend auf dich. Und dann hast du auch noch im Winter diesen tollen Mann abgekriegt, der alles erfüllt was sie von einem Mann wollte. Also scheinst du Staatsfeind Nummer 1 zu sein." ,erklärt Anne.
„Ich fasse es nicht, wie kann sie so etwas tun? Leon und ich sind doch schon getrennt, was will sie denn noch? Oh Gott was muss Leon denn jetzt denken? Ich bin auch noch schuld, dass er zuhause so viel in den Nachrichten ist." Paula zuckt mit den Schultern: „Vermutlich will sie, dass er schlecht von dir denkt. Und vielleicht sie eine Chance bekommt, wenn sie sich für ihn stark macht. Es kommt mir so vor, als hätte sie schon in der Zeit als ihr noch zusammen wart ein Auge auf ihn geworfen. Sie muss doch schon immer das haben, was du hast. Irre wie neidisch man auf das Leben von anderen sein kann."
„Wow was für eine Freundin. Ich erkenne sie nicht wieder. Früher hab ich das nie so schlimm empfunden. Sicher ist mir ab und an aufgefallen, dass sie ein wenig eifersüchtig war. Ich dachte aber immer, das liegt an unserer engen Freundschaft und daran, dass sie noch nicht so lange dabei ist. Sie war lieb zu mir und für mich da. Wie kann man sich bitte in einem Menschen täuschen? Und wie kann man bitte eine Freundin so verraten. Ich habe ihr einiges anvertraut, gerade über Leons und meine Beziehung weiß fast so viel wie ihr. Und sie macht daraus eine Story, die so nicht war um sie an die Presse zu verkaufen." ,meine Enttäuschung und mein Schmerz über den Verrat kann mir anhören. Ich verstehe es einfach nicht. Ich war doch nie gemein zu ihr oder habe sie schlecht behandelt, im Gegenteil.
Anne streicht mir über den Arm: „Es tut mir so leid für dich Thea. Du und Leon habt echt versucht alles privat zu halten und dann zerstört eine Person alles, der du vertraut hast. Glaub mir, hätte ich das kommen sehen, hätte ich es dir gesagt. Ich dachte immer nur, dass es um ein wenig Neid geht, mehr nicht. Ich meine hallo? Mag schon sein, dass du eine tolle Person bist und dein Leben ziemlich perfekt wirkt. Aber so ist es ja wohl auch nicht und gerade wer dich kennt weiß, dass das nicht so ist und auch bei dir nichts besser ist als bei uns. So besonders bist du dann auch wieder nicht." Wir grinsen uns an. „Ich werde sie zur Rede stellen. Wie kann sie es wagen, so etwas zu tun und dann auch noch angeblich anonym? Weiß sie überhaupt, was sie mir -uns- damit antut?" ,ich koche innerlich vor Wut.
„Lukas und die anderen wollten auch schon zu ihr. Die Jungs haben sich mächtig darüber aufgeregt und waren sehr wütend. Also sind sie zu ihr gefahren, um ihr klar zumachen, dass du unsere Freundin bist und ihr Verhalten einfach unter aller Sau ist. Sie war allerdings nicht da oder hat nicht aufgemacht. Auch ihre Mitbewohner haben die Tür nicht geöffnet." ,erzählt Paula. „Oh das ist so lieb von ihnen. Ich bin so froh euch alle zu haben. Meine richtigen Freunde, die zu mir stehen. Aber trotzdem werde ich das klären. Sie soll ja nicht meinen, dass ihr Verhalten keine Konsequenzen hat. Sowas ist ja beinahe Rufmord. Und bei Leon sollte ich mich auch melden, vielleicht kann man ja irgendwas machen, damit er in Ruhe gelassen wird, wenn er aus dem Urlaub kommt." „Thea glaubst du nicht, dass ihr erstmal Abstand voneinander braucht? Ich meine Leon hat dir ja auch nichts gesagt, dabei bist du diejenige, die schlecht dasteht. Ich denke ihr seid beide noch nicht so weit, dass es gut ist miteinander zu sprechen. Ihr seid nicht über den anderen hinweg. Du tust dir selbst weh Süße." ,Anne blickt mich zaghaft an.
„Ich muss ihm sagen, dass es mir leid tut. Vielleicht denkt er ja auch ich habe damit etwas zu tun oder so. Vermutlich ist es nicht besonders gut mit ihm zu sprechen und natürlich wird es mir weh tun. Aber das kann und will ich so nicht stehen lassen. Wer weiß, was Larissa ihm erzählt hat. Sie wird das nicht gewinnen und ihn auch nicht bekommen, das kann ich nicht zulassen. Ich habe einer falschen Person vertraut, das soll er nicht auch. Außerdem ist es schon wieder meine Schuld, dass wir in Schwierigkeiten stecken. Diesmal muss ich was machen bevor es zu spät ist." Ich bin wild entschlossen es zumindest jetzt besser zu machen, auch wenn ich die Beziehung dadurch nicht retten werde. Leon und ich haben so ein Ende nicht verdient.
Ich habe mich langsam wieder beruhigt und wir sind beim Kochen ein gutes Stück voran gekommen. Bevor wir essen können, decke ich noch schnell den Tisch und rufe meinen Mitbewohnerinnen. Josh ist heute nicht da, also machen wir einen Mädelsabend. Nancy und Mary haben um das Programm nach dem Essen gekümmert und Filme ausgesucht. Ich habe vorhin auch schon einen riesigen Korb voller Snacks gesehen. Es wird sicher super mit den vier zu quatschen und einfach einen schönen Abend zu verbringen. Morgen muss ich dann wieder ein paar Dinge einpacken, denn so langsam rückt mein Abflug immer näher. Anne, Paula und ich haben einen Flug am Donnerstagabend gebucht. Das ist in fünf Tagen. Deshalb werde ich auch heute jede einzelne Minute genießen.
„Oh Jesus hier reicht es ja lecker." ,Nancy kommt die Treppen herunter schnuppert genießerisch. „Deine Kochkünste werde ich definitiv vermissen Thea. Mary und ich werden uns wohl von Lieferservice und Sandwiches ernähren. Du hast uns im letzten Jahr so richtig verwöhnt." Ich lache: „Ich lasse euch ein paar Rezepte da. Vielleicht versucht ihr es einfach mit selbst kochen." Mary betritt ebenfalls die Küche: „Ach Thea du weißt doch genau, dass das bei uns nichts wird. Bei Nancy brennen ja sogar Nudeln an." Wir lachen. „Mathea kann schon echt gut kochen, aber im Vergleich zu ihrer Mutter oder ihrer Großmutter kann sie einpacken. Ich habe noch nie so gute Pasta gegessen als bei den beiden." ,wirft Anne ein. Paula nickt: „Oh ja das stimmt. Thea muss noch einiges lernen bis sie so kochen kann." „Ich glaube so gut kochen werde ich nie. Mir hat es noch nirgends besser geschmeckt als bei meiner Mama oder Nonna. Die beiden sind fantastische Köchinnen und die meisten meiner Rezepte habe ich von ihnen. Die Gnocchi, die wir heute gemacht haben, macht Mama total oft, weil Papa sie so liebt." „Seit ich die bei euch gegessen habe, bekomme ich die nicht mehr aus dem Kopf. Immer wenn deine Mama fragt, was sie kochen soll, wüsche ich mir das." ,grinst Anne.
„Na dann lasst uns doch mal probieren." ,erwidert Mary. Also tragen wir die Gnocchi in Lachssoße und einen großen gemischten mediterranen Salat auf, ehe wir uns einen guten Appetit wünschen und zu essen beginnen. Mary und Nancy sind vom ersten Bissen an begeistert. Mir hat es heute total viel Spaß gemacht und ich habe das erste mal seit ein paar Tagen wieder einen schönen Tag erlebt, wenn man von dem unschönen Zwischenfall heute Nachmittag absieht. Allein wenn ich daran denke, könnte ich mich darüber aufregen wie sonst was. Meine Wut kocht und ich versuche meine Gedanken schnell auf etwas anders zu richten, damit ich den Abend heute auch noch genießen kann.
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nulla accade senza ragione // Leon Goretzka
FanficMathea ist zurück zuhause in München, um dort ihre Semesterferien bei ihren Eltern und Freunden zu verbringen. Sie stattet ihrem Vater, einem bekannten Arzt einen Überraschungsbesuch ab und platzt dort mitten in eine Untersuchung. Der Anblick des Pa...