Es war beinahe halb zehn abends und die Straßen waren bereits in eine tiefe Dunkelheit gehüllt.
Die flackernden Straßenlaternen spendeten kaum Licht. Die dunklen Fassaden der Häuser waren kaum zu erkennen, so wie auch die Straße, die neben dem Bürgersteig verlief, auf dem ich ging. Wäre dort kein Bordstein gewesen, hätte ich mir nicht sicher sein können, ob ich nicht doch auf der Straße ging und jeden Moment überfahren werden könnte. Nicht, dass das hier in Gotham City nicht auch passieren könnte, wenn man auf dem Bürgersteig ging, aber ich redete mir gern ein, dass ich hier etwas sicherer war. Aber es gab ohnehin kaum einen anderen Weg hier, auf dem ich mich sicherer fühlte. Selbst in tiefster Dunkelheit. Immerhin war ich ihn schon dutzende Male gelaufen, um zu der Bar zu kommen, in der ich arbeitete.Jeden Abend um zehn Uhr begann meine Schicht dort und ich musste Kunden bedienen, die alle versuchten zu flirten und manchmal sogar die Kellnerinnen zu sich auf den Schoß zogen, obwohl das definitiv in keinem der Arbeitsverträge von ihnen stand - wenn sie denn überhaupt einen Vertrag hatten. Ich hatte einen, der mich zu keinem dieser Dinge verpflichtete, denn ansonsten hätte ich dort nicht angefangen zu arbeiten. Aber streng genommen war ich auch keine Kellnerin. Ich arbeitete hinter der Bar, mixte Drinks und musste sie nur an bestimmten Tagen selbstständig zu den Tischen der Kunden bringen. Und selbst dann war es scheinbar eine glückliche Fügung des Schicksals, wenn ich wieder ohne Kommentare und Pfiffe zu der Bar zurückkehren konnte. An diesen Tagen viel es mir schwer ein freundliches Lächeln für die Kunden zu zeigen, als ob es mir egal wäre.
Irgendwo hatte dann doch alles seine Grenzen. Auch wenn ich mir selbst ausgesucht hatte in der Bar des berühmten und gefürchteten Freaks zu arbeiten - besser bekannt als Joker. Oft hörte ich jedoch wie die Männer in der Bar ihn Freak nannten. Im Grunde genommen war es wohl eine passende Bezeichnung für jemanden, der den allgemeinen Ruf hatte, Menschen nur zum Spaß zu töten und zu foltern, und wegen einiger Chemikalien dauerhaft kreidebleiche Haut, grünes Haar und blutrote Lippen hatte.
Und doch, wenn der Joker in der Nähe war, würde es niemand wagen ihn Freak oder gar Clown zu nennen. Ich bezweifelte, dass es einen Mann wie ihn sonderlich interessierte, was die Menschen über ihn zu sagen hatten, aber wie bereits erwähnt, er verbreitete gern Angst und Schrecken und dultete es nicht, dass jemand ihn nicht respektiert oder etwas dergleichen.
Bis jetzt hatte ich ihn erst ein einziges Mal gesehen, obwohl ich schon mein ganzes Leben in Gotham wohnte. Es war kurz nachdem ich begonnen habe in seiner Bar zu arbeiten. Ich hatte eigentlich erwartet ihn bei meiner Einstellung dort zu sehen, aber es war wohl doch sehr naiv von mir gewesen zu glauben, dass der Joker sich jeden seiner Angestellten in all seinen Bars genauer ansah. Immerhin war er ja ein sehr beschäftigter Verbrecher und sein Bars nur kleine Investments oder so.
Damals hätte ich mich am liebsten hinter dem Tresen versteckt und wäre dann zum Hintereingang gekrochen, um unbemerkt zu verschwinden, so viel Angst hatte ich gehabt. Dabei war er nicht mal in meiner Nähe gewesen und hatte mich wohl auch überhaupt nicht gesehen. Im Nachhinein war es also unnötig so viel Angst zu haben. Obwohl...jeder, der keine Angst vor dem Joker hat, ist wohl beinahe genauso verrückt wie er. So viel ist klar. Dennoch, wenn er in Zukunft noch einmal die Bar aufsuchen sollte, würde ich wohl nicht mehr vor Angst zittern. Dazu würde es erst kommen, wenn ich irgendwie seine Aufmerksamkeit erregen würde udn mich in seine Nähe begegnen musste.
Und ganz ehrlich, ich müsste mich schon ziemlich bescheuert verhalten, um das Interesse von diesem Mann zu wecken und so dämlich war ich nun auch wieder nicht.
Ich betrat den Club pünktlich zu Beginn meiner Schicht und wurde sofort von einer riesigen Rauchschwarde empfangen. Ich hustet, was überhaupt nicht half, und bahnte mir eilig einen Weg durch die vielen Tische zum Tresen, wo meine beste Freundin Beth schon auf mich wartete.
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What if...? [+18]
FanfictionMadlin wohnte schon ihr ganzes Leben lang in Gotham City und da sie nichts anderes kennt fühlt sie sich hier wohl, so viele dunkle diese Seiten auch hatte. Vielleicht war es, weil etwas viel aufregenderes als eine Schießerei in der Bar des Jokers, w...