FOURTYSEVEN

2K 106 20
                                    

Madlin's Sicht

Ich wusste, was er getan hatte.

Ich wusste, dass er Pablo getötet hatte. Und das erste Mal war ich nicht damit einverstanden, dass er jemanden getötet hatte, der etwas mit mir zu tun hatte. Denn irgendwie hatte ich geglaubt das Pablo nicht so jemand sei, der sich gleich an mir vergreifen wollte so wie viele andere elkige Männer aus Gotham, sondern, dass er wirklich aufrichtig freundlich gewesen war. Und genau diesen einen Mann musste er töten.

Außerdem war mir ebenso bewusst, dass er es vor Abby getan haben musste. So hatte er genau das bewiesen, was ich ihr gesagt hatte. Kein Mann hier in Gotham, der länger mit mir Sprach, lebte noch.

Ich konnte und wollte nicht verstehen welche kranke Idee in seinem Kopf ihn dazu bewegt hatte Pablo zu töten. Ich wollte aber auch nicht mit ihm darüber reden, wohin sollte es auch führen, er konnte es ja doch nicht rückgängig machen. Und selbst wenn er es gekonnt hätte, war ich mir sicher, er hätte es trotzdem nicht getan.

Auf der gesamten Fahrt saß ich einfach nur verkrampft in meinem Stuhl und sah aus dem Fenster, ich war fest entschlossen kein Wort mit Joker zu reden, obwohl das unseren Beziehungsstand mal wieder um Welten zurückwarf, aber diesmal war es zumindest nicht meine Schuld.

Joker schien schon wieder mit neuen Plänen beschäftigt zu sein, denn aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass er sehr konzentriert auf die Straße sah, aber an seinem weiterhin gefährlichen Fahrstil konnte wohl jeder erkennen, dass er nicht gerade auf die Straße konzentriert war.

Es nervte mich, machte mich wütend, dass er einfach so Pablo hatte töten können, obwohl er gesehen hatte, dass ich ihn gern gehabt hatte. Er und Abby waren bis eben noch die einzigen gewesen, mit denen ich mich  außerhalb seinen Hauses hatte unterhalten können. Und jetzt war der Kreis schon wieder um eine Person kleiner geworden. Und wer wusste schon, wann ich Abby das nächste mal wiedersehen würde.

Am Haus angekommen hielt Joker direkt vor der Tür und ich bemerkte, dass sein Blick zu mir ging. Obwohl ich es mir vorgenommen hatte, konnte ich seinen Blick nicht ignorieren und sah ihn ebenfalls an. In dieses tiefe Grün seiner Augen hatte ich schon lange nicht mehr so direkt hineingeschaut.

"Ich habe noch was zu erledigen, deshalb bleibt Jonny hier.", sagte er. Ich bemühte mich einen gleichgültige Mine zu behalten, dann nickte ich und stieg aus dem Wagen. Kurz darauf stand auch schon Jonny neben mir und wir gingen gemeinsam ins Haus.

Vielleicht sollte Joker ja Jonny töten, dann wäre er der einzige Mann in Gotham den ich noch mag, wo er doch gerade schon dabei war Leute zu töten, die ich mochte. Aber andererseits nützte Jonny ihm wohl mehr als mir und da ich von dem Joker sprach würde er wohl immer das tun, was für ihn am besten war.

"Worüber denkst du nach?", fragte Jonny mich plötzlich und ich zuckte mit den Schultern. Ich wollte ihm nicht erzählen, was in mir vorging, erstmal musste ich selbst einen Schluss daraus ziehen.

"Alles mögliche.", log ich und lehnte mich erschöpft gegen die Wand. Meine Füße taten weh von den hohen Schuhen und eine Gänsehaut hatte sich über meine Arme und Beine gelegt. Ich wollte einfach nur noch schlafen.

"Du solltest ins Bett gehen. Ich bin mir nicht sicher, was morgen noch alles anstehen könnte.", sagte Jonny, als hätte er meine Gedanken gelesen. Er ging voraus die Treppen nach oben und ich folgte ihm.

Als ich durch die Tür ins Schlafzimmer ging, drehte mich im Türrahmen noch einmal zu ihm um. "Jonny?" Er sah mich abwartend an.

"Es tut mir leid, dass du wegen mir hier bleiben musst.", gab ich zu. Zu meiner Überraschung grinste Jonny breit und machte einen Schritt auf mich zu, um eine Hand auf meine Schulter zu legen.

What if...? [+18]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt