TWENTYONE

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Als wir den Club betraten war es als würde ich in eine andere Welt eintauchen. Es war eine ganz andere Atmosphäre als ich sie in den übrigen Clubs des Jokers kennengelernt hatte. Zwar gab es auch hier Frauen, die auf Tischen tanzten und Kellnerinnen, die recht freizügig bekleidet von Kunde zu Kunde liefen, aber das gesamt Blid war anders.
Alles wirkte so elegant und extravagant, es gab viel Gold und sonstigen Prunk, in den Joker selbst mit seinen schweren goldenen Ketten und Uhren heute Abend ziemlich gut reinpasste. Ich hatte mich, ein wenig auch gezwungenermaßen, eher schlicht gekleidet. Ich trug bloß ein schwarzes Kleid, was am Rücken ein Stück ausgeschnitten war und etwa in der Mitte meines Oberschenkels aufhörte. Ich fühlte mich ungewöhnlich wohl in diesem Club und mein Blick schweifte sofort zur Bar, die noch vor einer Art Vorhang lag. Hinter diesem war wie auch im letzten Club ein abgetrennter Bereich für Joker und seine Gäste. Diese schienen noch nicht da zu sein, denn der Bereich war vollkommen leer. Folglich sah ich mich weiter um. Hinter der Bar standen ein junger Mann, etwa in meinem Alter, und eine Frau, die jünger war als ich. Sie beide lachten und redeten viel, dass konnte ich auch von hier aus sehen, und wirkten ziemlich freundlich. Als Jonny vor uns weiter ging legte Joker eine Hand auf meine Hüfte und sofort lagen alle Augen auf ihm. Ich beachtete kaum noch etwas um mich herum, denn das Kribbeln auf meiner Haut und mein beschleunigter Herzschlag lenkten mich sofort wieder ab, während J neben mir nur die Bar im Blick hatte. Ich biss mir auf die Unterlippe, um meine Hormone wieder unter Kontrolle zu kriegen.

„Du wirst die ganze Zeit hier bleiben, wo ich dich sehen kann.", knurrte er, als wir vor der Bar zum Stehen kamen und die beiden dahinter zu Salzsäulen erstarrte waren. Mein Gegenüber beachtete sie gar nicht, sah mich nur eindringlich und vielleicht auch ein wenig bedrohlich an. Automatisch hob ich mein Kinn ein wenig. Ich würde mich jetzt auf keinen Fall als unterwürfiges kleines Mädchen zeigen.

„Ich werde schon nicht weglaufen und das weißt du auch.", sagte ich, wobei ich mir einen genervten Unterton nicht verkneifen konnte. Der Griff seiner Hände an meiner Hüfte verstärkte sich, bevor er mich näher an sich heranzog und unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt waren. Mein Mund wurde trocken und ich ich versuchte seinem Blick irgendwie auszuweichen. Doch mit er legte die andere Hand an mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen.

„Oh das weiß ich. Wir haben doch heute noch etwas vor, meine Hübsche.", raunte er an meine Lippen und ich konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Etwas funkelte in seinen Augen, bevor er sich plötzlich von mir löste und mich einfach stehen ließ. Wie sehr ich es hasste, wenn er das tat. Er spielte viel zu gern mit mir, aber das hatte ich mir gestern selbst eingebrockt. Ich unterdrückte ein Augenrollen, dann wendete ich mich mit einem Lächeln an die beiden Barkeeper, die langsam wieder aus ihrer Stätte erwachten und mich fassungslos ansahen. Es musste allerdings schließlich seltsam aussehen, wie ich auf den wohl gefährlichsten Mann in ganz Gotham reagierte. Doch ich konnte mich nicht dagegen wehren, sobald er mich berührte oder mich nur mit einem seiner Blicke etwas zu lange ansah, spielte alles in mir direkt verrückt.

Ich ging ebenfalls hinter die Bar und lehnte mich abwartend an die Theke. Die beiden brauchten noch ein wenig, bis sie sich wieder gefasst hatten, als dann aber eine Kellnerin kam, reagierte die Frau schnell und nahm die Bestellung auf. Sie möchte zwei Getränke, dann wandte sie sich wieder mir zu und streckte die Hand aus, die ich sofort ergriff.

„Hey, ich bin Jennifer, aber alle nennen mich immer nur Jenny.", stellte sie sich mit einem schüchternden Lächeln vor, welches ich erwiderte.
„Madlin, freut mich.", entgegnete ich. Daraufhin kam auch der Mann auf mich zu und gab mir ebenfalls kurz die Hand.
„Ich bin Tom.", sagte er und wirkte dabei etwas verkrampft. Ich schüttelte grinsend den Kopf.
„Ihr müsst euch keine Gedanken machen, ich bin nicht hier, um eure Arbeit zu kontrollieren, ich will bloß ein wenig Spaß haben.", erklärte ich ihnen und sofort entspannten sie sich ein wenig. Sie hatten J wohl noch nie zuvor getroffen. Aber selbst seine Männer, die ihm jeden Tag sahen fürchteten ihn noch immer. Mittlerweile, wahrscheinlich auf Grund der letzten Tage, setzte ich nun Vertrauen in seine Worte, dass er mir nichts antun würde, aber vielleicht war das auch ein Fehler, denn niemand war so unberechenbar wie der Joker.

What if...? [+18]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt