THIRTYSEVEN

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Jokers Sicht

Ich bereute meine Entscheidung Bane als meinen Lieferanten gewählt zu haben, nie kam er zum Punkt, redete ununterbrochen von Dingen, die mich überhaupt nicht interessierten. Wie lange saß ich hier jetzt schon? Eine Stunde, zwei? Keine einzige Minute lang war ich seither bei der Sache gewesen, aber das war in letzter Zeit herzlich wenig der Fall. Ständig dachte ich an sie. Seit Tagen wurde jeder kleinste Fleck dieser verdammten Stadt abgesucht und durch den ein oder anderen Anschlag wurde der Bereich immer etwas kleiner und gleichzeitig war es göttlich wie viel Angst man mit ein paar wenigen Explosionen verbreiten konnte. Selbst die Feldermaus war überfordert, mein größter Triumph. Und doch verspürte ich nur gemäßigt Freude oder etwas der Gleichen, denn jedes Mal, wenn ich mein Haus betet war Maddi nicht da. Es war zum Verrücktwerden, dass sie weglaufen konnte. Sie schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein und ich musste immer an sie denken. Das war wohl das frustrierendste an der ganzen Sache. Mein Plan, endlich Wanye Enterprise zu stürzen und somit jegliche Handlsverbindungen dieser Stadt lahm zu legen und Bruce Wayne am Boden zu sehen, rückte immer mehr in den Hintergrund, denn ich konnte der ganzen Sache nicht genug Aufmerksamkeit schenken. Was interessierte mich schon irgendein Idiot, wenn sie nicht an meiner Seite war. Was interessierten mich die Frauen auf dem Tisch, die ständig versuchten meine Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn ich noch immer ihren Körper vor Augen hatte? Es war schrecklich, was sie mit mir anstellte und ich wurde mit jedem Tag, den sie nicht bei mir war, immer wütender. Ich war wütend auf sie, weil sie weggelaufen war, aber nicht wütender war ich auf meine Männer, die zu inkompetent waren, um sie zu finden.

"B-Boss?", fragte jemand neben mir. Genervt sah ich zu James, der wieder da war, aber ohne den Bourbon, den er holen sollte, wofür waren diese Leute eigentlich zu gebrauchen. Sogar zum gerade Stehen war er scheinbar zu dämlich, denn er stand seltsam gekrümmt und hatte das Gesicht verzogen.

"Wo ist der Bourbon?", fragte ich ihn, ohne darauf einzugehen, es interessierte mich wirklich nicht im Geringsten. Ich musste mir schon eine Person anhören, die irgendeinen Schwachsinn faselte, da konnte ich auf eine zweite nervtötende Stimme gut verzichten. Es gab momentan sowieso schon genug Stimmen, bei denen ich beim leisesten Ton den Abzug meiner Waffe drückte.

"I-Ich wurde abgelenkt.", erklärte er mühselig. Sprechen war also auch schwierig geworden.

"Abgelenkt?", wiederholte ich seine Worte. Was für eine billige Ausrede. "Und was glaubst du interessiert mich das?", fragte ich ihn. Vor allem er sollte mittlerweile wissen, dass es unvorteilhaft war mich jetzt zu reizen.

Er räusperte sich. "Ich habe sie gesehen. Madlin war an der Bar.", fügte er hinzu.

Wie war das? Ich spannte mich an. Es war beinahe unmöglich, dass sie hier war. Tage lang war die Suche vergeblich gewesen und nun sollte sie hier sein? Ich merkte wie eine der Tänzerinnen auf dem Tisch aufhörte zu tanzen und James entgeistert anstarren.

"Madlin Parks?", fragte sie verwundert. Sie kannte mein Mädchen? Sie wusste, wer sie war, also gewiss auch wo sie nun war, denn wenn James sie nicht mitgebracht hatte, dann war sie sicher nicht mehr hier.

Ich merkte, dass Bane etwas sagen wollte, aber ich ließ ihn mit einer einfachen Handbewegung verstummen. Ich wollte hören, was die Tänzerin zu sagen hatte. Ich lehnte mich vor und ließ meine Nacken einmal knacken, bevor ich sie auffordernd ansah. Sie sah verängstigt aus, was mir zwar gefiel, in diesem Moment aber völlig egal war. Ich wollte nur eines wissen und wenn sie nicht reden wollte, denn würde ich sie eben dazu bringen.

"Ich - ich kenne Madlin erst seit kurzem, bin ihr heute das erste Mal begegnet, sie ist mit mir hierher gekommen. Sie wohnt mit meiner Freundin und mir zusammen.", erklärte sie eingeschüchtert. Ich leckte mir zufrieden über meine Lippen. Ich hatte sie also tatsächlich gefunden.

What if...? [+18]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt