Ich hatte nicht geschlafen, wusste nicht wie viel Uhr es war, wie lange ich allein in dem Raum gewesen war, hatte keine Ahnung, was mich erwartete. Nach einer Weile konnte ich mich in eine andere Position bringen, wobei meine Handgelenke zwar mehr schmerzten, aber meine Knie hatten mich nicht mehr länger halten können. An ihnen waren blaue Flecken und tiefe Schürfwunden. Bestimmt zeichneten sich auch an den Stellen, wo die Eisen lagen bereits kleine Blutergüsse ab, da ich ständig versuchte mich zu bewegen und mein ganzes Gewicht auf ihnen lastete. Mittlerweile erinnerte ich mich daran, dass ich einkaufen gehen wollte und von Männern überrascht und in die Ecke gedrängt wurde. Sie hatten mich nach hier gebracht, wollten mich vielleicht als Druckmittel oder als Informant für etwas, worauf ich ihnen eh keine Antwort geben konnte. Immerhin hatte ich mich nie in irgendwas eingemischt, geschweige denn verstanden. Ich war im Grunde genommen völlig nutzlos, denn wie Mike bereits sagte, ich wusste gar nicht, ob Joker überhaupt etwas für mich riskieren würde, meine Gefühle überhaupt erwiderte. Doch ich glaubte daran, ich musste es tun. Eine andere Chance all dem hier zu entkommen gab es schließlich nicht. Ich musste darauf vertrauen, was J mich hatte fühlen lassen, wie er mich behandelte, wie er mich ansah. Eine andere Chance würde ich nicht bekommen. Meine Hoffnung basierte auf Vertrauen, Vertrauen in den unberechenbarsten und gefährlichsten Mann, den ich kannte. Und doch würde ich ihm mehr vertrauen, als denen, die man als Helden bezeichnete. Batman, der Retter. Er hatte keine Ahnung, was sich im Untergrund von Gotham abspielte, und konnte weder mir noch sonst jemandem helfen. Ich hatte nur J.
Die Tür wurde wieder geöffnet und wieder konnte ich statt zweier Gesichter wieder nur Masken erkennen. Heute war es kein Stuhl den sie trugen, sondern eine große Wanne mit Wasser. Skeptisch sah ich diese an, als sie diese direkt vor mir abstellten. Ich konnte mir nicht vorstellen, was sie damit vorhatten. Nach ihnen kam Mike mit einer ziemlich streng aussehenden Frau in den Raum. Sie hatte kurze schwarze Haare und stechende Augen. Sie trug schwarze Lederhandschuhe und einen schwarzen Hosenanzug, der jedoch im Gegensatz zu Mike's Anzug ziemlich dreckig war. Sie betrachtete mich mit einem undefinierbaren Ausdruck in den Augen. Ich versuchte mich auf Mike zu konzentrieren, der sich auf den Stuhl fallen ließ, der noch immer im Raum stand.
„Darf ich vorstellen, dass ich Katlin. Sie wird mir ein wenig helfen, sie wird zwar nicht mit dir reden, aber ihre Qualitäten beziehen sich auch eher auf einen anderen Bereich.“, erklärte er kurz. Mein Blick zuckte kurz wieder zu der Frau, die regungslos neben dem Stuhl stand. In meinem Kopf ratterte es. Nicht weil ich nicht wusste, welche Qualitäten Mike meinen musste, sonder eher, weil ich es nicht wahr haben konnte.
„Ich will dich nicht anlügen, Madlin. Ich bin nicht dein Freund, doch bin ich auch nicht dein Feind. Wobei…das hängt ganz von dir ab. Du hast dich auf ihn eingelassen, weil er dir falsche Versprechungen gemacht hat, dabei hat das einen sehr großen Nutzen für uns. Vielleicht kannst du dir schon denken, was ich von dir will.“ Seine Stimme war ruhig und beinahe schon sanft, als würde er mit einem kleinen Kind reden. Ich biss mir auf die Unterlippe. Natürlich wusste ich worauf er hinaus wollte.
„Die Wahl habt ihr wohl nicht sonderlich gut getroffen.“, presste ich hervor, sah ihm dabei unverwandt in die Augen.
„Nun, das werden wir sehen. Unter speziellen Umständen kann man alles bekommen, was man will.“, stellte er ungerührt fest und nickte mit seinem Kinn kurz in die Richtung von Katlin. Ich knirschte mit den Zähnen. Ich konnte ihnen weder so, noch unter speziellen Umständen das sagen, was sie hören wollten.„Reden wir nicht weiter um den heißen Brei herum. Ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch. Ich werde dir nun ein paar Fragen stellen. Du beantwortest sie ehrlich und ausführlich, dann bekommen wir zwei keine Probleme.“, sagte er irgendwann und ich schnaubte unbeeindruckt. Die einzige, die ein Problem kriegte, war ich.
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What if...? [+18]
FanfictionMadlin wohnte schon ihr ganzes Leben lang in Gotham City und da sie nichts anderes kennt fühlt sie sich hier wohl, so viele dunkle diese Seiten auch hatte. Vielleicht war es, weil etwas viel aufregenderes als eine Schießerei in der Bar des Jokers, w...