EIGHTTEEN

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Der Abend verlief recht langsam und langweilig. Jonny kümmerte sich um irgendetwas und ich war wieder allein. Vor lauter Langeweile hatte ich begonnen sämtliche Kleidungsstücke aus meinem Schrank zu holen und wild durcheinander irgendwie hübsch zu kombinieren. Mittlerweile war ich bei einem ziemlich kurzen Rock und einem einem grauen Top angekommen, was zwar nicht ganz meinen normalen Stil traf, mir aber dennoch ziemlich gut gefiel. Es war etwas anderes als Jeans uns T-Shirt und vielleicht ein weiterer Schritt in Richtung neu. Was das betraf sah ich dam ganzen noch immer eher skeptisch gegenüber, aber ich merkte, dass je mehr ich mich einer Seite näherte, desto mehr ließ der ständige Streit in meinem Kopf auf. Da war nur noch eine Stimme, eine selbstbewusste neue Stimme, die mich zu Sachen brachte, die die andere Stimme nie erlaubt hätte. Sowie auch die Entscheidung in diesem Aufzug nach unten zu gehen, um etwas zu essen. Notfalls half das immer gegen Langeweile, selbst wenn es nicht gerade der schlauste Zeitvertreib war.

Ich ging die Treppen runter und direkt in die Küche, wo ich sofort auf den Kühlschrank zu steuerte. Noch immer war kaum etwas darin zu finden. Es gab ein angebrochenes Toast, Butter und aus irgendeinem Grund auch Käsekuchen. Wer zur Hölle hatte Kuchen gekauft? Skeptisch sah ich den Kuchen an und hob eine Braue, als würde er auf die Frage in meinem Kopf antworten. Natürlich blieb er stumm, aber plötzlich erklang eine andere Stimme hinter mir. „Willst du ihn anbeten, oder was hast du vor?“, fragte jemand. Erschrocken fuhr ich herum und sah zu meinem Erstaunen den Joker, der dort am Tisch saß und mich ernst ansah. Um mich zu beruhigen musste ich tief durchatmen. „I-Ich habe mich nur gefragt wer in diesem Haus Kuchen kauft.“, gab ich zu. Er sah desinteressiert wieder auf die Tischplatte, auf der er sein Messer hin und her drehte. Ohne mir etwas zu essen zu nehmen setzte ich mich auf den Tresen neben ihn und sah ihn einfach an. Ich wusste selbst nicht wieso ich das tat, aber ich konnte nicht anders. „Jetzt werde ich also beschwört.“, knurrte er. Schnell wandte ich meinen Blick ab und sah auf den Boden. Was hatte ich mir dabei gedacht? Ach ja richtig, gar nichts.

Ich hörte wie der Stuhl über den Boden schrappte und danach erklangen Schritte. Ehe ich begriff, was geschah, stellte sich der Joker vor mich und zwang mich wieder ihn anzusehen. Seine Augen fesselte mich und kaum nahm ich seine Worte wahr. „Es ist wunderbar wie sehr du dich verändert hast.“, stellte er fest. Ich musste mich konzentrieren, um ihm folgen zu können, doch als ich begriff, was seine Worte meinten, sah ich ihn prüfend an. „Inwiefern?“, war alles, was ich sagen konnte. Er lachte kurz auf, dann legte er seine Hände fest an meine Wangen und legte meinen Kopf ein wenig in den Nacken. „Du hast keine Angst. Du versuchst nicht zu fliehen. Ich könnte dir erlauben überall hinzugehen und du würdest beleiben.“, erklärte er. Ich brauchte nicht lange nachzudenken, um zu wissen, dass seine Worte nichts als die Wahrheit waren. Zum einen konnte ich nirgends hin und zum anderen wollte ich das auch nicht. Wieso nur nicht? Er lachte erneut mit diesem abgehackten verrückten Lachen, an das ich mich so gewöhnt hatte. Warte, was? Ich hatte mich an sein Lachen gewöhnt? Es war die alte Stimme, die mich das fragte und sie verunsicherte mich. Wäre die andere Stimme ein Mensch gewesen, hätte sie wahrscheinlich genervt die Augen verdreht. Aber ich wurde in diesem Moment einfach nur unsicher in dem, was ich ihr überhaupt tat. „Du bist so durchschaubar.“, sagte der Joker. Ich war nicht durchschaubar! Nicht für ihn! „Ach, bin ich das, Mister J?“, fragte ich ihn herausfordernd. Erneut wusste ich nicht, was das sollte, aber plötzlich spannte der Mann vor mir sich kaum merklich ein wenig an. Oh oh, was hatte ich getan. Und ehe ich mich versah tat ich schon wieder etwas unüberlegtes. Etwas schreckliches.

Ich sah ihm wieder in seine Augen und natürlich hatte ich bereits gemerkt, dass kaum Platz zwischen unseren Gesichtern war, denn nur so konnte er sich sicher sein, dass ich seinem Blick nicht ausweichen würde. Doch irgendeine kranke Gehirnzelle in meinem Kopf wies mich an etwas unverständliches zu tun. Ich beugte meinen Oberkörper ein Stück weiter noch vorn und noch bevor ich wirklich realisierte, was ich tat, berührten meine Lippen schon die des Jokers. Augenblicklich kam dieser einen Schritt näher und schob seinen Körper zwischen meine Beine, womit er dafür sorgte, dass ich breitbeinig dort saß und der eh schon viel zu kurze Rock noch höher rutschte. Ich wusste nicht was geschah und was er mit meinem Körper machte. Meine Haut kribbelte dort, wo er mich berührte, in meinem Inneren breitete sich Hitze aus und in meinem Unterleib zog sich etwas zusammen. Wie automatisch wanderten meine Hände über seinen harten Bauch zu seiner Hüfte und ich zog ihn noch näher zu mir heran.

What if...? [+18]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt