Ich grübelte den ganzen folgenden Tag darüber, was der Idiot gesagt hatte. Zu gerne hätte ich gewusst, was er vorhatte und wie ich mich davor schützen konnte. Ich wusste nicht, wozu Männer wie er im Stande waren, wenn man sie wütend gemacht hatte.
Erneut bekam ich nur wenig Schlaf, denn die Gedanken in meinem Kopf waren einfach viel zu laut. Das machte meine Laune am nächsten Abend, den ich erneut in der Bar verbringen musste, nicht unbedingt besser. Ich brauchte endlich mal einen freien Tag.
Beth sah mich die ganze Zeit prüfend an, als wollte sie versuchen aus meinen Bewegungen heraus meine Gedanken zu lesen. Ich war zu erschöpft, um mit ihr zu streiten, weil sie mich nicht aus den Augen lassen wollte.
Sogar meine bissigen Kommentare kamen mir heute nicht über die Lippen. Ich ließ die Worte der betrunkenen Männer einfach an mir ab prallen und konzentrierte mich nur auf das, was wirklich nötig war, denn meine Reserve ging langsam aber sicher zu Ende.
Nach einer Weile hielt ich mich beinahe nur noch hinter der Bar und im Lager auf und trieb unnötige Dinge wie zum Beispiel Flaschen sortieren und Kästen stapeln. Alles das war eigentlich gar nichts in meinen Aufgabenbereich, aber ich brauchte Ruhe, um nicht plötzlich im Stehen vor Erschöpfung einzuschlafen.
Beth stürmte auf mich zu und sah mich panisch an. „Da drin gibt es eine Schießerei und der Clown ist wieder da!“, rief sie und erst jetzt bemerkte ich den Lärm von draußen.
Ich packte Beth am Arm und ging mit ihr hinter die Bar, wo sich mittlerweile auch ein paar Kellner ein Versteck gefunden hatten.
„Bist du verrückt? Wir sollten lieber im Lagerraum bleiben, da sind wir sicher.", rief Beth über den Lärm hinweg, aber ich hörte ihr nicht wirklich zu.
Ich duckte mich nicht sofort, sondern sah mich fragend um, woher die Schüsse kamen. Der Clown und seine Leute standen in der Lounge und schossen auf - die Wand? Was sollte das?
Immer wieder streifte der Blick des Clowns durch den Raum, als würde er jemanden suchen und plötzlich lagen seine Augen auf mir. Die Schüsse verklangen. Und die anderen erhoben sich wieder. Innerhalb von Sekunden war wieder Normalität eingekehrt und alle widmeten sich wieder ihren eigenen Gesprächen.
Ein Mädchen, die kaum etwas trug kam auf mich zu. „Jemand will dich sprechen.“, sagte sie mit zitternden Stimme. Kein Wunder, dass sie Angst hatte, sie war erst vor kurzem in diesem Club angekommen und hatte keine Ahnung, was hier alles abging und beinahe schon normal war. Ich nickte ihr zu und sie führte mich zur Lounge.
Vor dem Tisch, an dem ein blasser Mann mit geschminkten roten Lippen und grünen Haaren saß machte sie halt und verschwand so schnell sie konnte.
„Sie wollten mich sprechen Mister J?“, fragte ich wie immer höflich und versuchte mein Erstaunen und meine Angst zu verbergen. Er musterte mich von oben bis unten, dann wies er mich an mich zu setzen. Ich tat, was er wollte und sah ihn so gut es bei meiner Müdigkeit ging aufmerksam an.
„Wie ist dein Name?“, fragte er sofort. Seine Stimme war rau und dunkel, was mir einen Schauer den Rücken runter jagte.
„Madlin.“, antwortete ich. Abwartend sah er mich an. „Madlin Parks.“, fügte ich hinzu. Er stützte sich mit den Händen auf seinen Gehstock und ließ seinen Oberköper einmal kreisen.
„Also, Maddi.“, begann er. Natürlich würde er mich nicht mit meinem richtigen Namen ansprechen. „Ich finde es äußerst faszinierend, dass man deine Aufmerksamkeit nur durch die Nutzung von Waffen erlangen kann.“, sagte er.
Er sprach von den vergangenden Abenden, an denen ich ihn nur angesehen hatte, als er dem Idioten ein Messer in die Hand gerammt hatte.
„Ich fokussieren mich gern auf meine Arbeit.“, antwortete ich schlicht und das hätte ich in diesem Moment auch gerne gemacht. Ich hatte kein gutes Gefühl dabei mit den Joker zu reden.
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What if...? [+18]
FanficMadlin wohnte schon ihr ganzes Leben lang in Gotham City und da sie nichts anderes kennt fühlt sie sich hier wohl, so viele dunkle diese Seiten auch hatte. Vielleicht war es, weil etwas viel aufregenderes als eine Schießerei in der Bar des Jokers, w...