𝑭𝒐𝒈 𝒊𝒏 𝒉𝒆𝒓 𝑯𝒆𝒂𝒓𝒕 // 𝐌𝐚𝐫𝐯𝐞𝐥

seven

Seit bestimmt einer Stunde verschwende ich wertvolle Zeit in einer Art Wartezimmer. Ich könnte eine Menge hier machen, doch stattdessen sitze ich hier und warte auf ein verdammtes Konsil.
Es ist üblich. Sobald sich intern bei Shield jemand verletzt, gibt es ein Konsil. In meinem Fall ist es nur ein kleines, aber trotzdem werden einige Agents da sein. Das ist wie im Kindergarten, aber offensichtlich bringt es einigen hier etwas Abwechslung.
Ob ich den Schlag bereue?
Nein, auf keinen Fall. Er hat es mehr als verdient, William Millers ist ein Arschloch, das zu viel über meine Vergangenheit weiß. Und offensichtlich ist er nicht abgeneigt der ganzen Welt davon zu erzählen.
Nur von meinem letzten Einsatz weiß er nichts, da war ich so abweisend, dass ich ihn nie wieder sehen wollte.
,,Dr.Hill, wir sind bereit für Sie.",holt mich ein relativ hochrangiger Agent aus meinen Gedanken. Normalerweise ist das mein Job, als eine der wenigen Agents mit Stufe neun, bin ich mehr als nur qualifiziert dafür. Auch aus dem Grund, dass ich eigentlich nie selber in diese Fälle verwickelt bin - eigentlich.
Selbstbewusst wie immer betrete ich den Raum und setze mich an den Kopf eines langen Tisches.
Mit mir hier befinden sich meine Mom, drei Agents darunter zu allem Überfluss Agent Rumlow, warum auch immer?
Als Zeugen sind Nat und Steve da, die das alles mitbekommen haben und zu guter Letzt Millers, der sich verhält wie ein kleines Kind. Ein Kindergarten eben.
,,Dr.Hill bekennen Sie sich zu den Vorwürfen, dass sie Dr.Millers mutmaßlich verletzt haben.",werde ich gefragt.
,,Ja, ich bekenne mich.",antworte ich mit verdrehten Augen. Als mir dann allerdings der Blick von meiner Mom begegnet, setze ich ein Lächeln auf. Freundlich und seriös.
,,Dr.Millers, schildern Sie bitte den Vorfall.",wird William dann gebeten, der mir gegenüber sitzt.
Auch Nat sieht genervt aus und sitzt einfach nur mit verschränkten Armen da, als würde sie nur darauf warten, dass sie William ebenfalls ins Gesicht schlagen darf.
Millers räuspert sich und deutet dann überspitzt auf das Blut, das leicht aus seiner Nase läuft.
,,Offensichtlich fühlt Dr.Hill sich von meiner Anwesenheit bedroht, oder sollte ich besser Agent sagen?",säuselt er provokant.
Als er das Wort ,,Agent" ausspricht, sieht Nat ihn auffordernd an:,,Lass.es."
Sie weiß genau, was das in mir auslöst und weiß auch genau, woher das alles kommt.
Er spricht unbeeindruckt weiter:,,So kam es, dass ich heute ein Mädchen verloren habe und das gefiel ihr nicht."
Meine Mom fasst sich augenblicklich mit ihre Hand an die Stirn. Es scheint, als würden nur die beiden verstehen, was hier läuft. Denn alle anderen sehen aus, als würden sie nichts verstehen.
,,Ich verlange eine Suspendierung. Damit Prioritäten gesetzt werden können. Bella Donna muss weg bleiben.",fordert er dann. Er hat nur Angst vor mir als Bella Donna, weil ich dann vor nichts zurück schrecke. Es ist, als wäre sie ein besseres Bild von mir selber, obwohl ich eigentlich sie bin.
Jetzt mischt sich Steve ein:,,Wer bitte ist Bella Donna?" Der Name ist heute häufiger gefallen, offensichtlich hat er noch nicht von dieser Shield - Legende gehört.
Rumlow klärt ihn auf:,,Bella Donna war Agentin bei Shield. Sie war die beste hier, sie soll sogar besser als unsere Black Widow hier gewesen sein.",er deutet auf Nat, die keine Reaktion zeigt. Es ist nicht unangenehm über dieses Thema zu reden, aber schön ist es auch nicht.
,,Sie und Romanoff wurden die schwarzen Schwestern genannt. Jede Mission, die sie zusammen gemacht haben, wurde beinahe perfekt ausgeführt und bei Shield wurden sie gefürchtet.",erklärt er weiter.
,,Wurden?",halt Steve nach.
,,Als besagte Bella Donna auf einer Mission alleine war, ist sie danach von der Bildfläche verschwunden. Niemand weiß, was dort passiert ist, aber sie hat zwanzig Agents gerettet und alleine eine ganze Gruppe von Soldaten ausgeschaltet.", erzählt er weiter.
Es stimmt. Bei Shield bin ich sowas wie eine Legende. Jeder kennt den Namen Bella Donna, doch keiner weiß wer wirklich hinter dem Namen steckt.
Schon sobald die neuen Agents auf die Akademien kommen, hören sie von Bella Donna, es wird wild spekuliert und verschiedene Agentinnen werden verdächtigt, sich hinter dem Namen zu verstecken.
Doch nicht vorzustellen, was passieren würde, wenn jemand von der Identität erfahren würde!
Für alle hier bin ich die nette Ärztin, ohne interessante Story und das würde ich gerne bleiben. Alleine schon mit welchen Blicken Nat angesehen wird, das würde ich nicht aushalten. Deswegen habe ich mich wortwörtlich hinter dem Namen versteckt.
,,Warum reden wir jetzt über diese Bella Donna?",fragt Steve wieder.
Millers fängt an zu grinsen, doch bevor er anfangen kann zu reden kläre ich lieber alle Anwesenden über die Situation auf.
,,Weil ich Bella Donna bin!",murre ich genervt.
Als alle der Reihe nach mich verwirrt ansehen, ziehe ich mein Shirt an meinem Schlüsselbein ein ganzes Stück herunter. Dort habe ich ein ,,B" eingebrannt, daher habe ich meinen Namen. Irgendwann einmal bei einer Mission habe ich das bekommen, auch das steht in meiner Akte, als Erkennungszeichen sozusagen.
,,Kommen wir also zurück zum Thema...!",bittet meine Mom alle und wird deswegen von den anderen Agents angeschaut.
,,Sie...Sie wussten es?!",fragt Rumlow meine Mom gerade und sie verdreht die Augen:,,Natürlich weiß ich es. Ich bin ihre Mutter."
,,Okay, zurück zum Thema.",bitte ich dann. Ich will dieses Konsil so schnell wie möglich hinter mich bringen.
,,Ich will keine Suspendierung. Aber ich einige mich darauf, dass ich die Notaufnahme leite und er sich davon fernhält.",fordere ich dann.
,,Klingt fair.",stimmen dann alle zu. Ich habe jeden hier im Raum schon mindestens einmal behandelt, sie können mir das gar nicht abschlagen.
,,Wir sind doch fertig, oder?",frage ich dann und stehe auf. Nach Protesten von Millers, die ich ignoriere, mache ich mich wieder auf den Weg in die Klinik.
Auf dem leeren Flur werde ich von Steve aufgehalten:,,Hey."
Überrascht drehe ich mich um:,,Äh...hi? Kann ich was für dich tun?" Ich checke ihn einmal ab, um zu schauen, ob ihm etwas fehlen könnte.
,,Also... ja, tatsächlich.",beichtet er schließlich und kratzt sich verlegen am Hinterkopf.
,,Können wir vielleicht mal was zusammen unternehmen? Also so...nur wir beide?"
Geschockt blicke ich ihn an.
Seine Worte haben mich mehr als überrascht. Was könnte Captain America von mir wollen? Klar mag ich ihn, aber ich möchte auf kurz oder lang keine weiteren Sextreffen.
Irgendwie kratzt das an meinem Ego, meine Gefühle machen mir da einen Strich durch die Rechnung. Ich werde anhänglich und kann diese Person nicht mehr aus dem Kopf schlagen, auch wenn ich das gar nicht will.
,,Also ähm...i-ich weiß nicht...ich muss mit meiner Mom nach Hause, hab kein Auto hier.",rede ich mich dann heraus und könnte mich gedanklich dafür backpfeifen.
Was für eine bescheuerte Ausrede!
,,Ich könnte dich nach Hause bringen. Natürlich nur, wenn du das möchtest.",bietet er lächelnd an. Ich mustere ihn genau und knicke dann doch ein.
Wer könnte bei diesem Lächeln ablehnen?
,,Abgemacht. Ich muss noch einmal in die NA, gib mir vielleicht eine halbe Stunde?",biete ich an und er nickt direkt.
Ich drehe mich um und steige in den nächsten Aufzug.
Eine Menge Glücksgefühle strömen durch mich durch, als ich auf dem Weg in die Notaufnahme bin.

Nach einer kurzen Schicht, werde ich an den Empfang gerufen.
Dort steht ein breit gebauter tätowierter Mann. Er sieht gelangweilt aus und auch ein wenig gefährlich, ich kann mir schon denken, um wen es sich handelt.
,,Hallo, ich bin Dr.Hill. Was kann ich für Sie tun?"
,,Ich will meine Tochter. Jo.",murrt er und ich muss augenblicklich schlucken.
Ich kann verstehen, warum sie so große Angst vor ihm hatte. Vielleicht ist sie ja doch an einem besseren Ort?
Nickend spreche ich ihm zu:,,Lassen Sie uns in einen privateren Raum gehen. Dort können wir alles weitere besprechen."
Ich piepe noch einmal schnell Dr.Millers an, er ist der behandelnde Arzt und kann den Vater über die Vorgehensweise aufklären.
Wir gehen in den Traumaraum und er wird schnell ungeduldig. Er läuft andauernd hin und her, stützt seine Hände auf der Liege ab und knackt andauernd seine Knochen.
,,Können wir jetzt endlich anfangen?!",schreit er auf einmal durch den Raum und schlägt heftig mit seiner Hand auf die Liege.
Ich muss ein paar mal blinzeln, bis ich verstehe, was hier passiert ist.
,,Ihre Tochter hatte einige schwere Hämatome und einen Riss in der Bauchspeicheldrüse, wir konnten sie leider nicht retten. Mein Beileid.",ratter ich direkt in einem herunter.
Bevor ich seine Reaktion abwarten kann, dreht er sich zu mir um. Ein unbekannter Ausdruck in seinen Augen und er kommt immer näher.
Plötzlich greifen seine Hände um meinen Hals und eine Welle von Wut scheint ihn zu überkommen,denn im nächsten Moment schlage ich mit meinem Kopf heftig an einer der Glasscheiben auf.
Die nächsten Minuten nehme ich nur wie durch einen Tunnel wahr.
Immer wieder fahren heiße Schauer über mich, mein ganzer Körper pulsiert und immer neues Blut scheint aus mir auszutreten.
Die Last des Gewicht des Mannes fällt mit einem mal von mir ab und ich erkenne nur noch einen Umriss von einem muskulösen Körper.
Dann Steves Stimme in meinem Kopf, während alles nur noch schlimmer wird.
,,April? Bleib bei mir, okay? Es wird alles gut."
Meine Kraft verlässt mich und dann bin ich weg.
Als ich das nächste mal wach werde, bin ich umringt von Ärzten.
So viele Ärzte auf einem Haufen, offenbar habe ich einiges abbekommen. Es wird so viel Adrenalin durch meinen Körper gepumpt, dass ich so gut wie gar nichts von meinem Körper spüre.
Meine Kehle ist trocken und ich kann nichts mehr spüren.
,,Dr.Hill, Sie haben einige Quetschungen erlitten in der Lunge. Schädelhirntraume dritten Grades, Innere Blutungen und zwei gebrochene Rippen.",spricht mich Dr.Felici an, der die Allgemeine Chirurgie leitet.
,,Ich werde ihre Wunde im Gesicht nähen, man wird keine Narbe sehen.",informiert mich Dr.Jackson, der Leiter von der plastischen. Bei den anderen Besprechungen versuche ich gar nicht hinzuhören, ich kann sowieso nicht antworten, also würde das nichts bringen.
Im nächsten Moment werde ich auf eine fahrbare Trage gehoben, die mich in einen Operationssaal befördert.
Bevor ich in Narkose versetzt werde, kann ich einen Blick auf die Tribüne werfe.
Dort erkenne ich Steve, meine Mom und sogar Fury. Auch er kennt mich seit meiner Kindheit und kann nicht bestreiten, dass er mich gerne hat. Früher hat er viel Hoffnung in mich gesetzt und ich hatte viele Freiheiten als Bella Donna. Umso mehr war er enttäuscht, als ich der Spionage den Rücken gekehrt habe und das Krankenhaus besetzt habe.
Vielleicht könnte man es sogar als Vater - Tochter Beziehung beschreiben, doch darüber kann ich gar nicht nachdenken, denn im nächsten Moment haut das Betäubungsgas rein und ich trete weg. Bleibt nur noch zu hoffen, dass Die Ärzte keine Fehler machen.

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Heyy, es wäre mega lieb, wenn ihr für die Story voten könntet && ihr könnt mir gerne Eure Meinung/Ideen in die Kommentare schreiben. :))**