thirty-one

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Steves Sicht

Zusammen mit Sam sitze ich im Auto auf dem Weg zu Aprils und meiner gemeinsamen Wohnung. Sam hatte mir vor wenigen Tagen ausgerichtet, dass Amy meinte ich solle meine Sachen holen, bevor April zurückkommt. Der Schock über Aprils Operation und alledem sitzt noch immer tief, auch bei mir. All das, was sie mir im letzten Moment erzählt hat, hat mir viel zum Nachdenken bereitet. Immerhin war sie schwanger - war. Alles hätte so viel besser laufen können, wäre da nicht die Sache mit Sharon gewesen.
,,Ich warte dann hier.",meint Sam und ich nicke ihm zu, bevor ich einen Blick auf das Gebäude werfe. Irgendwie will ich nicht glauben, dass all dies schon vorbei ist. Denn April ist immernoch die eine für mich, die eine unter allen anderen. Die ganze Situation mit dem Abkommen ist so aus dem Ruder gelaufen, dass ich sie total vernachlässigt habe. So hat irgendwie dann das eine zum anderen geführt. Kurz gesagt; ich war eine schreckliche Person und ein noch schrecklicher Freund. Immerhin hätten wir jetzt fast alles haben können, eine Beziehung, ein Baby und wer weiß was noch.
Diese Gedanken halten mich für ein paar Sekunden auf, aber dann klemme ich mir meinen Schlüssel zwischen die Finger und betrete das Gebäude.
Oben angekommen, brennt schon Licht im Apartment, vermutlich ist Amelia hier irgendwo. Zielstrebig gehe ich in Richtung des Schlafzimmers.
Hier jedoch erwartet mich ein ganz anderes Bild, als ich erwartet habe; April sitzt auf dem Bett und hält unser Foto in ihrer Hand. Erst stehe ich eine Weile im Türrahmen und ein leichtes Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht.
Allerdings möchte ich nicht wie ein gruseliger Stalker wirken, deswegen räuspere ich mich und ein wenig schmerzt es schon, als April so heftig zusammen zuckt.
Jeden einzelnen Annäherungsversuch von meiner Seite blockt sie ab und lässt nicht zu, dass ich ihr zu Nahe komme. Ich möchte nicht, dass sie so abweisend ist. Noch weniger möchte ich, dass April Angst vor mir hat, doch ich befürchte, dass es für eine Wiedervereinigung von uns viel zu spät ist.
,,Es ist Peggy, oder? Peggy Carter.",wirft sie mir an den Kopf. Etwas Überforderung trifft mich, denn es dauert ein wenig, bis ich begreife was sie sagen will.
Peggy Carter. Ja, sie war meine erste Liebe. Doch niemals könnte ich Peggy mit April vergleichen, Vergangenheit und Gegenwart. Niemals könnte ich die Liebe zu Peggy mit der Liebe zu April vergleichen. Das ist wie ein Vergleich mit schwarz und weiß. Es ist schrecklich, dass sie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, ich würde eine andere ihr vorziehen. Gut, bei dem was sie mitbekommen hat ist das verständlich, vielleicht aber sollte ich ihr mal die Story aus meiner Sicht erzählen. Aber offensichtlich habe ich zu lange nichts gesagt, denn April zieht eine Schlussfolgerung:,,Also gut, du hast mir alle Antworten gegeben." Im nächsten Moment huscht sie an mir vorbei in Richtung Ausgang. Doch ihre Wut ist noch nicht vergangen, wieder versuche ich genug Verständnis aufzubringen. Es ist wohl am besten, wenn ich einfach nichts sage.
,,Was habe ich auch gegen die berühmte Peggy Carter zu bieten? Nichts! Ich bin ein Wrack und keine Offizierin von was auch immer, ich habe keinen perfekten Körper und so wie es aussieht bin ich noch nichtmal dazu im Stande Kinder zu bekommen!"
Nickend lasse ich diese Ansage über mich ergehen, verweile aber immer wieder in meinen Gedanken.
Bevor ich diesen andauernden Vergleichen ein Ende setzen kann, stürmt sie wieder aus meiner Sichtweite direkt die Treppe hinunter.
Wie kann sie nur sowas über sich selber sagen?
Nein, sie ist natürlich nicht wie Peggy, aber April hat eine ganze Menge zu bieten. Nebenbei hat sie den schönsten Körper der Welt, stundenlang könnte ich sie anschauen. Nur das mit dem Kinder bekommen tat schon ein wenig weh. Es ist zwar vorallem ihr Schmerz und ihre Trauer, die sie verarbeitet. Doch vielleicht heißt das auch, dass es irgendwann nochmal eine reelle Chance für uns geben wird. Das heißt möglicherweise, dass ein ,,Wir" in der fernen Zukunft stattfinden kann.
In Gedanken versunken räume ich alles was ich brauche aus und stoße dann zurück zu Sam.

,,Ihr habt euch also doch getroffen.",murmelt Sam in genau dem Augenblick, in dem ich ins Auto steige. Mit meiner Hand fahre ich beschämt an meine Stirn.
,,Es war katastrophal.",gebe ich zu ,,Ich muss ihr unbedingt die Wahrheit erzählen. Nur hat sie mich am Ende bedroht, dass sie mich umbringt, wenn ich ihr zu nah komme."
,,Das ist...wirklich, wirklich mies!",stellt Sam fest ,,Vorallem weil sie das aufjedenfall könnte."
,,Allerdings.",zische ich. Wer wenn nicht April könnte einem Supersoldaten die Stirn bieten?

𝑭𝒐𝒈 𝒊𝒏 𝒉𝒆𝒓 𝑯𝒆𝒂𝒓𝒕 // 𝐌𝐚𝐫𝐯𝐞𝐥 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt