fifty

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Auch wenn ich erwartet habe, dass zumindest Peter oder Stephen sich in den nächsten Tagen melden würden, so ist das nicht geschehen also habe ich beschlossen, dass ich das ganze erstmal ruhen lasse.
Vielleicht hat sich das alles schon wieder von selber geregelt, schon wäre es ja, wenn ich einfach mal keinen Druck aushalten müsste.
Was ich allerdings gerade aushalten musste, waren vier Stunden die ich beim Friseur verbracht habe.
Und wow; das hat sich so gut normal angefühlt!
Da irgendwie ich mich verändert habe in den letzten Wochen und Monaten, vielleicht auch Jahren, habe ich nach einer drastischen Veränderung gestrebt.
So kann ich meine jetzt Platinum-blonden Haare betrachten und fahre über den schwarzen Ansatz, welcher in einen grauen Übergang geht.
Ich bezahle schließlich an der Kasse und trete dann nach draußen, um erstmal zum Supermarkt zu fahren, denn tatsächlich ist mein Kühlschrank so gut wie leer.
Das letzte was ich darin heute morgen gefunden habe, war ein Apfel und so richtig lecker war dieser auch nicht mehr.

In mir streben vor lauter Normalität schon Glücksgefühle auf, welche mich nach außen hin strahlen lassen.
Der Laden liegt ziemlich zentral und so kommt es, das hier am frühen Abend noch ziemlich viel los ist.
Mit einem Einkaufswagen bewaffnet laufe ich hinein und nehme mir von allem was ich brauche ein wenig mit.
Als ich gerade wieder zur Kasse gehen möchte, ertönt eine Stimme hinter mir, die tatsächlich sehr bekannt ist.
„Na sieh mal einer an.",wundert Hailey sich und kommt sobald ich mich umgedreht habe, stürmisch auf mich zu und zieht mich in eine wilde Umarmung.
„Wie geht es dir?",möchte ich in Erfahrung bringen und lächle sie ehrlich an. Daraufhin blickt sie jedoch nur verwundert drein:„Wie es mir geht? Die Frage ist doch wie geht es dir?! In dem ganzen Belladonna Modus, ich hab alles im Fernsehen mitbekommen.",gibt sie schließlich zu und wirkt beinahe begeistert. Es dauert tatsächlich ein wenig, bis ich in der Lage bin, darauf zu antworten, denn mich verwundert ihre Begeisterung.
Nach alldem was ich in den Medien darüber gelesen habe, gibt es wenige die sich über die vergangenen Ereignisse freuen.
„Ja, es waren ein paar wilde Tage..",seufze ich und zeige noch einmal mein schönstes Lächeln bevor ich mit den Schultern zucke . Ich war nie so richtig gut darin, mit irgendwelchen Taten zu prahlen oder mich dafür ihn Ruhm zu baden - das ist einfach nicht mein Stil.
Ich hantiere eher im Hintergrund, halte mich bedeckt und arbeite im geheimen.

Da mittlerweile keiner von uns mehr was sagt, beschließe ich nun wirklich meinen Einkauf zahlen zu gehen und bin gerade dabei alles in meinen Kofferraum zu räumen, als Hailey mich wieder anspricht:„Was machst du heute Abend?"
Zunächst sträube ich mich vor der Antwort, denn das ich auf dem Sofa sitzen und Netflix schauen werde, klingt nicht wirklich nach einem erfüllten Leben. Deswegen versuche ich es anders;„Naja, du weißt schon... das übliche halt.", und zucke dabei mit meinen Schultern.
„Alles klar, dann hast du wohl genug Zeit, um mit uns mal ein bisschen feiern zu gehen.",schlägt die mittlerweile sehr erwachsene Hailey vor.
Wieder schaue ich nicht ganz begeistert, aber sie schiebt hinterher:„Komm schon, ganz entspannt mit deinen Mädels was trinken, wir haben dich vermisst!", was mich letztlich doch überredet.
Alleine der Lichtblick, dass ich mal wieder etwas ganz normales machen kann ist dieser Abend wert.
„Ich hole dich um 20 Uhr ab. Deine Adresse?",gibt sie an und blickt mich erwartungsvoll an.
Erst bin ich noch am überlegen, bis ich ihr schließlich auch meine neue Adresse durchgebe.

Seitdem niemand anderes als Steve während dem „Blip" unser Haus verkauft hat, musste ein neues her und das hat es echt in Sich.
Eigentlich ist es mein ganz persönlicher Traum von Haus; es ist relativ alt, mit allerlei Blumen überwachsen und steht in der Nähe eines kleinen Baches. Es hat überaus hohe Decken und riesige Flure, aber für meinen Geschmack ist es genau richtig.

Zu diesem besagten Haus biege ich auch gerade in die Straße ein und nachdem ich den Einkauf weggeräumt habe, beginnt auch der Stress.
Ich muss duschen, mich fertig machen und vorallem muss ich mir ein Outfit raussuchen, damit ich in diesen Club hineinpasse.
Sobald ich die ersten beiden Punkte meiner Liste erledigt habe, hetze ich zu meinem Kleiderschrank und ziehe alles so hinaus, dass am Ende mein ganzes Schlafzimmer voll damit ist.
Schließlich entscheide ich mich simpel für eine Skinny Jeans und ein glitzerndes Top. Bei den Schuhen hadere ich kurz, entscheide mich dann aber doch für bequeme Turnschuhe.

𝑭𝒐𝒈 𝒊𝒏 𝒉𝒆𝒓 𝑯𝒆𝒂𝒓𝒕 // 𝐌𝐚𝐫𝐯𝐞𝐥 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt