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Am nächsten Morgen will ich mich wie gewohnt zur Seite drehen, um direkt einen Blick aus dem Fenster zu werfen.
Somit drehe ich mich und blicke dann direkt in Steves Gesicht. Nach einem kurzen Schockmoment, rufe ich mir wieder ins Gedächtnis, was gestern Abend passiert ist. Sobald ich sein Gesicht erblicke, erscheint ein unwillkürliches Grinsen auf meinem Gesicht. Das was er in mir auslöst ist ein unbeschreibliches Gefühl. Jede seiner Berührungen löst kribbeln aus und sobald er mich auch nur ansieht, flattern eine Menge Schmetterlinge durch meinen Bauch. Es ist so ein schönes Gefühl, als wäre er alles, was ich in diesem Moment brauche.
In den nächsten Minuten beobachte ich alleine die Konturen seines Gesichts. Ich versuche mir jeden Zentimeter ganz genau einzuprägen, von seinen Wimpern, bis über sein markantes Kinn und schließlich in seine Augen, die er gerade geöffnet hat.
Auch er sieht erst ein wenig verwirrt aus, doch dann fängt er an zu lächeln.
,,Guten Morgen.",raunt er mit einer noch tieferen Stimme als sonst.
,,Naa.",entgegne ich lächelnd. Ein paar Minuten liegen wir noch so da, bis schließlich mein Handy klingelt.
Genervt gehe ich dran:,,Hill?"
,,Hier ist Director Fury, ich brauche sie im Krankenhaus. Es geht um Agent Coulson und das Tahiti Projekt."
Wie wachgerüttelt, sitze ich auf einmal kerzengerade im Bett. Dann kommen die Erinnerungen an das Tahiti Projekt wieder hoch. Fury hatte es ins Leben gerufen, um unteranderem die Avengers mit Hilfe von einer Alien DNA zu retten, ich war direkt von Anfang an dagegen und jetzt hat Coulson ein Problem davon.
,,Ich hab gesagt es ist eine blöde Idee!",entgegne ich deutlich genervt ins Telefon.
Mittlerweile sitzt auch Steve neben mir und schaut mich fragend an.
,,Ist alles gut?",fragt er dann.
,,Nein, nichts ist gut. Ich muss einen Agent retten.",erkläre ich, verbessere mich aber schnell. Niemand der Avenger weiß, dass Coulson noch lebt. Es war damals wirklich knapp, doch hat er es geschafft. Nur hat Fury es noch nicht geschafft, den Avengers von seinem Überleben zu berichten.
Schließlich sieht Steve mich verwirrt an.
,,Ich rette gerne Menschen!",verspreche ich ,,Aber bei diesem ist alles ein wenig anders."
Frustriert schmeiße ich mein Handy auf das Bett und lasse mich zurück in das Kissen sinken. Erster Arbeitstag und ich habe einen Geheimen Patienten. Ganz toll.
Insgeheim wünsche ich mir, dass ich wieder einschlafen könnte, doch dieses Vorhaben wird durch Steve unmöglich.
Er nimmt meine Hand und zieht mich hoch, immerhin ist einer motiviert.
Seufzend gebe ich nach und stehe schließlich auf. Ich muss mich ein paar mal im Kreis drehen, bis mir einfällt, dass ich meine Kleidung im Bad gelassen habe. So laufe ich eilig ins Bad und mache mich dort schnell fertig. Meine Haare binde ich zu einem Zopf und dann eile ich wieder zurück zu Steve, der sich ebenfalls umgezogen hat.
,,Wo musst du hin? Ich kann dich mit ins Triskelion nehmen.",biete ich an, während ich einige Sachen in meine Tasche stopfe. Er beobachtet mich dabei lächelnd und antwortet schließlich:,,Ich habe ein Meeting mit Nat und Commander Hill."
Als er meine Mom erwähnt, verziehe ich mein Gesicht. Es wäre besser für uns beide, wenn sie davon nichts erfahren würde.
,,Ach und versuche bitte vor meiner Mom nicht darüber zu reden.",murmel ich dann zerknirscht.
,,Ich geb mir Mühe.",verspricht er lächelnd und dann folgt er mir bis zu meinem Auto. Als er schließlich darauf besteht zu fahren, lasse ich ihn bereitwillig hinterm Steuer einsteigen und gehe selber auf den Beifahrersitz.
Es ist jetzt schon das zweite Mal, dass ich nicht selber fahre - auf eine Art ist es ungewohnt, aber irgendwie auch schön. Aufjedenfall ein wenig entspannter, als meine Nerven im Verkehr zu verlieren.
Wie auch letztes mal, parken wir in der Nähe der Kommandozentrale, was für mich bedeutet, dass ich mehr laufen muss als zuvor.
Wir gehen in den ersten Aufzug der kommt und dann fahren wir die nächsten Stockwerke nach oben.
,,Im nächsten Stock muss ich raus.",murmelt er dann und sein Blick haftet auf mir. Daraufhin blicke ich zu ihm:,,Ich weiß." Mit vernehmlich großen Augen muster ich ihn dann. Kurz bevor der Aufzug steht, kommt er näher und legt sanft eine Hand an meine Wange. Als hätte ich die ganze Zeit nur darauf gewartet, lege ich meine Hand in seinen Nacken und ziehe ihn ein wenig zu mir herunter. Sofort spüre ich sein Grinsen und kaum fange auch ich an zu grinsen, dort wo seine Hand meine Taille umfasst, kribbelt es sofort und es ist ein ungewöhnlich schönes Gefühl. Als hätte ich zuvor nie so etwas gefühlt. So als wäre es ohne ihn gar nicht mehr möglich.
Doch auch dieser Moment wird zerstört, indem die Türen aufgehen und zwei Agents davor stehen. Noch rechtzeitig haben wir uns voneinander gelöst, doch trotzdem stehen wir schweratmend im Aufzug. Bleibt bloß noch zu hoffen, dass diese sich nicht zu viel darauf einbilden.
Nachdem Steve ausgestiegen ist, dreht er sich noch einmal zu mir um:,,Bis dann."
Die Türen schließen sich wieder und ich murmel noch ein leises, aber glückliches:,,Bis dann."
Ich selber steige zwei Etagen höher aus und mache mich auf den Weg in Furys Büro. Als ich dort ankomme, klopfe ich erst einmal höflich an und gehe dann herein. Dort finde ich Fury und Coulson vor, dieser wirkt sehr aufgebracht.
,,Was haben Sie mit mir gemacht?!",meckert Coulson mich direkt an. Die ersten paar Sekunden muss ich das erstmal sacken lassen, bevor ich antworte:,,Wie bitte?!"
,,Das Tahiti Projekt-",will Fury erläutern, doch Coulson unterbricht auch ihn:,,Es hat mich zerstört und ich will über die Behandlung alle Einzelheiten erfahren! Im Moment wäre ich lieber tot."
Ich nicke verständlich. Durch die Alien DNA haben viele Patienten einige Psychische Erkrankungen erlitten und sich davon nie wieder erholt, auch einer der Gründe, weshalb ich das nicht wollte.
,,Ich habe bei dieser Behandlung nicht zugestimmt. Das war alleine die Entscheidung von Fury und Dr.Herman, dafür können Sie mich nicht zur Verantwortung ziehen.",entgegne ich bestimmt. Dann gehe ich zur Türe und drehe mich noch einmal um:,,Bei anderen medizinischen Notfällen können Sie mich gerne wieder kontaktieren."  Mit diesen Worten verlasse ich diese Abteilung und mache mich auf den Weg ins Krankenhaus.
In der Notaufnahme herrscht Chaos, die Anfänger stören Die Ärzte und Stiften nur Unruhe.
,,Also gut!",rufe ich einmal um mir Aufmerksamkeit zu verschaffen.
,,Alle Anfänger zu mir, von Shield und der CIA.",befehle ich dann und warte, bis sich eine Traube von Anfängern um mich herum versammelt hat.
,,Okay, einmal ihre Namen bitte.",sage ich dann und die vier Anfänger der CIA stellen sich vor.
Die Namen sind Crite, Jones, Murphy und Wilson.
,,Alles klar, Sie werden jetzt wirklich mal was lernen und deshalb folgen mir alle.",stelle ich dann klar und nehme einen Notfall entgegen. Er hat tatsächlich Granatsplitter in seiner Bauchwand und das ist extrem gefährlich.
Wir befördern ihn in einen Traumaraum und dort ordne ich als erstes die Säuberung der Wunden an.
,,Okay, die Wunden sind gesäubert, was machen wir als nächstes?",frage ich in die Runde.
,,Die Granatsplitter rausziehen?",entgegnet Murphy fragend, doch ich sehe ihn sofort stirnrunzelnd an:,,Willst du das er verblutet?"
Er schüttelt sofort eilig den Kopf.
,,Dachte ich mir.",murmel ich dann ,,Also nächster?"
Diesmal antwortet Finnes:,,Lokale Betäubung...?" ,,Nein!",spreche ich dazwischen.
,,Summers.",ordne ich dann an und sie antwortet:,,Ich würde sagen wir gehen in den Op und dann entfernen wir vorsichtig jeden Splitter einzeln."
Ich nicke:,,Richtig. Summers Sie assistieren und ihr anderen kümmert euch um alle Visiten. Falls ihr danach noch Zeit habt, geht ihr in die NA. Los geht's."
Wir eilen mit dem Bett in einen Aufzug und fahren dann innerhalb des Krankenhauses mit dem Aufzug in den Op-Trakt. Innerhalb von wenigen Minuten ist der Patient sowie ein Team Vorbereitet. Nachdem Summers und ich uns gewaschen und sterilisiert haben, betreten wir den Op. Dort bekommen wir Handschuhe und machen uns an eine stundenlange Operation.
Summers macht einen guten Job, jedoch packt sie noch lange nicht so an, wie ich es von einem Chirurgen erwarten würde. Aber das hat auch noch Zeit, schließlich stehen hier alle noch am Anfang ihrer Karriere.
,,Okay, wir sind hier fertig.",beende ich die Operation und nach dem schließen gebe ich den Patient an die Schwestern weiter. Danach gehe ich erschöpft aus dem Raum und ziehe die Op-Kleidung heraus, so dass ich wieder in meiner normalen dunkelblauen Kleidung da stehe.
,,Das hast du gut gemacht. Wenn du noch mutiger wirst, hast du bald dein erstes Solo.",lobe ich sie und lächel einmal kurz. Hoffentlich nimmt sie sich meine Worte zu Herzen, denn sie brauchte unbedingt ein wenig mehr, um mit den anderen mitzuhalten. Denn die Jungs können sich schon behaupten, während sie eher still ist. Es ist aber irgendwo auch verständlich, denn sie ist die einzige Anfängerin unter Männern. Doch ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das schaffen wird.
Dann mache ich mich langsam auf den Weg zu Fury. Ich habe tatsächlich die Akte über Coulsons Operation gefunden, sie war zwar tief im Archiv, aber nicht unmöglich aufzusuchen.
Nach einer so langen Operation bin ich tatsächlich müde. Schließlich wurde mir gestern noch nach einer halben Stunde schon die Beine schwach, deswegen ist es doch ziemlich beeindruckend, dass ich diese Operation erfolgreich geschafft habe. Natürlich würde ich niemals operieren, wenn ich das Gefühl hätte, dass ich es nicht hinbekommen würde.
Wieder einmal laufe ich über die riesigen Flure im Triskelion und frage schließlich einen Agent, wo ich den Director finden kann.
,,Wo ist Fury?"
,,Meeting in drei.",antwortet er, ohne aufzuschauen. Ich schließe die Akte, auf der tatsächlich Sicherheitsfreigabe zehn steht, aber durch meinen Posten als leitende Chirurgin, kann ich sie für Notfälle einsehen.  Wieder klopfe ich leise an und als ich hereingebeten werde informiere ich ohne aufzuschauen Fury über die Akte:,,Akte Tahiti Projekt, Sicherheitsfreigabe Level Zehn. Hier steht alles drin, postoperatische Berichte, Gesundheitschecks, Belastungstests, jede Impfung und vorallem alles über die schlechte Entscheidung.",spreche ich vor mich hin. Als ich aufschaue, wäre ich am liebsten direkt wieder rausgegangen.
,,Oh...ich- es tut mir leid, ich wollte das hier nur abgeben.",ratter ich schnell herunter und gehe mit schnellen Schritten zu Fury, um ihm die Akte zu geben.
,,Ich hab einige Studien zu der DNA, wir sollten ihm im Auge behalten.",flüster ich ihm dann zu und halte ihm die Akte hin. Während wir diese kurze Unterhaltung führen, liegen die Blicke von Nat, Rumlow meiner Mom und Steve auf mir.
Als ich mich umdrehe, treffen sich kurz die Blicke von mir und Steve, doch ich wende mich schnell ab. Andernfalls würde mir ein breites Lächeln auf dem Gesicht erscheinen und das würde mich in einem Raum voller Agents nur verraten.
Als ich an der Tür stehe, ruft Fury mich zurück:,,Hill? Setzen."
Verwirrt drehe ich mich um:,,Wie bitte?!"
Er deutet genervt auf einen freien Stuhl zwischen Rumlow und Steve, gegenüber von Nat.
Ich setze mich leise dazwischen und rutsche dann unbehaglich hin und her. Sobald ich mein Gegenüber anblicke, fängt sie an zu lächeln. Sie weiß definitiv, dass etwas vorgefallen ist, nur noch nicht was. Sie wird bestimmt alles dafür tun, um es rauszufinden.
,,Wir reden gerade über eine neue Mission-",fängt Fury an, doch ich unterbreche ihn:,,Fury-",wiederum ich werde von meiner Mom unterbrochen:,,April." Sie sieht mich auffordernd an und ich bin direkt leise.
,,Wir haben die Information erhalten, dass in vier Tagen ein Schiff von uns gekapert werden soll. Dort befinden sich Informationen von Level Neun, diese müssen per Fingerabdruck gesichert werden."
Wieso betrifft das mich?
Ich will auf keine Mission, das weiß Fury und er versucht das irgendwo gegen mich zu verwenden.
,,Warum rettet ihr dann nicht das Schiff oder verhindert das kapern direkt?",will ich dann wissen. Wenn die Information darüber schon vorhanden ist, warum wird es nicht vereitelt?
,,Weil die Geiselnehmer für uns von großem Interesse sind.",spricht Rumlow leise zu mir, als wäre ich dumm oder so.
Ich drehe mich jetzt halb zu ihm und lächel ihn übertrieben an:,,Kriegst du es nicht hin die zu fassen? Vielleicht solltest du dir mal mehr Mühe geben."
,,Vielleicht solltest du dich nicht so anstellen wegen einer kleinen Mission.",entgegnet er.
Jetzt drehe ich mich ganz zu ihm und stelle meine Füße fest auf den Boden vor ihm.
,,Du hast keine Ahnung, weshalb ich mich so anstelle."
Jetzt lächelt er auch:,,Dann erzähl es doch."
,,Ich suche dir die Akte.",zische ich sarkastisch, bevor mein Stuhl wieder zurück gedreht wird. Seufzend wende ich mich dann Fury zu:,,Ich überlege es mir vielleicht, wenn meine Anwesenheit bei dieser Mission geheim bleibt. Aber leider habe ich kein Training im Moment. Tja...",knirsche ich dann, in der Hoffnung, dass ich so um den Auftrag rum komme.
Nun lehnt sich Fury nach vorne und sieht mich direkt an:,,Wir beide wissen, dass du auch ohne Training dieses Schiff alleine kapern könntest. Aber aus diesem Grund habt ihr vier heute zusammen Training."
Ich kneife meine Augen zusammen und verschränke meine Arme vor der Brust, bevor ich mich protestierend zurücklehne.
Neben mir Rumlow öffnet seinen Mund, um etwas zu erwidern, doch ich komme ihm zuvor:,,Schnauze, Rumlow."
Nat mir gegenüber grinst wieder:,,Also ich freu mich."
,,Wir werden gut auf dich aufpassen.",entgegnet Steve dann und ich blicke ihn freundlich an:,,Ich hab keine Angst.",lüge ich schließlich.
Tatsächlich habe ich riesige Angst, vor allem was mir dort zustoßen könnte, den anderen. Doch am meisten Angst habe ich vor dem, was wir jetzt noch nicht wissen; Wer wird an Board sein? Wie viele? Was wird dort tatsächlich passieren?

Nach einer langen Schicht in der Notaufnahme, während der ich viel über das Meeting nachgedacht habe. Und gleich wird es tatsächlich so sein, dass ich wieder trainiere. Zum Glück in einem relativ kleinen Kreis, nur zu viert, aber trotzdem ist es halt Training. Richtiges Kampftraining, in einem richtigen Trainingsraum.
In der Notaufnahme ist es ruhig geworden, was ungewöhnlich ist, weil wir eben ein Traumazentrum sind, aber auch mal schön.
Ich rufe ein letztes mal die Anfänger zusammen:,,Für heute habt ihr gute Arbeit geleistet. Vier von euch werden Nachtschicht machen und morgen einen Tag frei nehmen. Die anderen gehen jetzt schlafen und sind morgen früh wieder dabei, bis morgen.",spreche ich zu ihnen und mache mich dann auf den Weg in den Trainingstrakt. Dort gibt es einen Umkleideraum und genau den suche ich gerade auf.
Als ich mit meiner Karte reingehe, treffe ich Nat dort drinne. Sie lächelt mich an:,,Also... willst du mir was erzählen?"
Ich verdrehe die Augen:,,Ich will dir gar nichts erzählen, aber du wirst vermutlich keine Ruhe geben."
Sie nickt:,,Richtig. Du und Steve? Mir kannst du es erzählen."
Ich seufze. Es wird schließlich nichts bringen sie zu belügen, also erzähle ich ihr direkt alles:,,Er hat mich zuerst geküsst, dann habe ich ihn im Park getroffen und er hat möglicherweise gestern Abend bei mir geschlafen."
Sie fängt mit jedem Wort das ich erzähle immer breiter an zu grinsen. Bis ich mich schließlich wegdrehe und ein paar Schritte weiter zu meinem Spind gehe. Fünf Jahre sind vergangen, als ich ihn das letzte mal geöffnet habe.
Dort befindet sich mein Outfit, mein Anzug wenn man so will.
Während Nat schonmal vor geht in den Trainingsraum, ziehe ich quälend langsam dieses Outfit an. Die Hose ist eng, die Stiefel genauso und das Shirt hat einen relativ tiefen Ausschnitt. Sowas würde ich heute nicht mehr freiwillig tragen, das ist mehr Natashas Ding, es ist nicht schlecht, aber doch sehr frei.
Ungefähr zehn Minuten später betrete ich langsam den Raum, alle Blicke liegen auf mir. Doch mein Blick gleitet alleine auf den Spiegel, der hinten die Wand ziert. Was ich dort sehe, bin das wirklich ich?
Diese Frau in dem Spiegel sieht sehr viel entschlossener aus, als ich mich wirklich fühle. Sie sieht beinahe gefährlich aus, niemals hätte man vermutet, wie es wirklich in ihr aussieht.
Das ganze Chaos, die Emotionen und letztlich der Druck den Fury auf mich gelegt hat mit seiner Idee zu dieser Mission.
,,Gebt ihr einen Moment.",murmelt Nat zu den anderen. Sie gibt sich so viel Mühe das alles zu verstehen. Auch wenn sie selber nichtmal bei meiner letzten Mission dabei war und nicht alle Einzelheiten kennt, würde sie mich niemals verurteilen.
Ich atme einmal tief durch und mein Blick fällt wieder einmal auf das eingebrannte ,,B". Mein ,,Markenzeichen". Früher habe ich mich so gut wie es ging vermummt und oft konnte man nur das B sehen, deswegen war das Bella Donnas Markenzeichen.
Jetzt drehe ich mich zu den anderen um und setze ein Lächeln auf:,,Ich bin bereit."
Als erstes fangen wir an, mit einfachen Übungen. Einfache Kampftechniken verlangsamt und nur um sie einzuprägen. Nach ein paar Minuten sind wir alle so aufgewärmt, dass Steve einen Vorschlag macht:,,Lasst uns Duelle machen. Wer will anfangen?"
Ich melde mich freiwillig und dann auch Rumlow.
Wir begeben uns in die Mitte des Raumes und direkt im ersten Moment fallen mir die Fehler von Rumlow auf; Seine Fußhaltung, dadurch verliert er viel mehr Gleichgewicht.
Er macht sich auf zu einem Angriff, doch bevor er bei mir ankommt, haue ich mein Knie gegen die Innenseite seines Oberschenkels und er verlangsamt sich. Dann wechsel ich innerhalb von einer Sekunde die Position und habe ihn im Schwitzkasten:,,Wäre ich ein Feind, dann wärst du jetzt tot.",zische ich und lasse schließlich von ihm ab.
Ein wenig ausser Atem gehen wir an den Rand und schauen dann den anderen zu. Also wende ich mich kurz an Rumlow:,,Ich weiß, dass das nicht alles war was du kannst. Du musst mich nicht in Watte packen, ich kann einiges.",murmel ich dann. Obwohl es mir schmeichelt, dass er mich nicht direkt umhauen wollte, so hätte er mich ruhig mehr fordern können.
Als die anderen auch fertig sind, schließe ich ab:,,Ich bin noch fit genug, aber ich werde nicht kämpfen."
Auf den Stress auf der Mission könnte ich gut verzichten, doch ich schulde Fury mindestens diesen einen Gefallen.
Nach kurzer Zeit verabschieden wir uns und während Nat sich umziehen geht, laufe ich Richtung Auto. Ich muss erstmal wieder meine Gedanken ordnen, zwei Tage habe ich noch Zeit, dann befinde ich mich in der unausweichlichen Situation einer Mission. Bleibt nur zu hoffen, dass ich mich nicht verliere. Nicht schon wieder.

𝑭𝒐𝒈 𝒊𝒏 𝒉𝒆𝒓 𝑯𝒆𝒂𝒓𝒕 // 𝐌𝐚𝐫𝐯𝐞𝐥 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt