,,Wach auf...",flüstert Steve in mein Ohr und zieht mir auf gemeine Art meine Decke weg. Murrend ziehe ich meine Knie an meinen Bauch, um noch ein wenig Wärme bei mir zu speichern. Was fällt ihm überhaupt ein, mich aufzuwecken? In meiner eigenen Wohnung...!
Ich greife auf die Seite, wo Steve geschlafen hat und lege seine Decke über mich. Doch auch diesmal zieht er meine Decke weg.
,,Steve!",protestiere ich laut und öffne nach diesen kläglichen Versuchen des weiter schlafens meine Augen. Dann setze ich mich auf und spüre sofort die Nachwirkungen des Alkohols. Stechende Kopfschmerzen treten auf und ich schließe direkt wieder meine Augen.
Aber irgendwann muss ich wohl aufstehen. Deswegen versuche ich direkt langsam aufzustehen. Steve steht direkt neben mir, bereit mich aufzufangen. Sekunden später ist glücklicherweise nichts passiert, ausser ein paar Kopfschmerzen.
,,Geht es dir gut?",fragt er vorsichtig und mustert mich aufmerksam.
,,Ja, mir geht es-", kurz bevor ich den Satz beenden kann, überkommt mich eine extreme Übelkeit und ich stürze ins Bad. Schnell wie noch nie Knie ich mich vor die Toilette, in letzter Sekunde, wie es sich herausstellt und dann spüre ich wie mein Magen sich zusammenzieht.
Steve kommt schmunzelnd ins Bad und hält meine Haare zurück.
,,Nein... geh weg, das ist eklig.",wehre ich mich und versuche ihn von mir weg zu drücken. Doch er bleibt standhaft und entgegnet:,,Ist schon okay...mach dir keine Gedanken." Als ich gerade noch was erwidern will, überkommt mich wieder ein extremer Würgereiz und ich blicke in das Innere dieser Kloschüssel.
Noch ein paar Minuten später bin ich endlich so weit, dass ich wieder aufstehen kann und schicke ihn schließlich entgültig nach draußen. Als ich alleine bin, mache ich mich ein wenig frisch und binde meine Haare hoch. Bevor ich den Raum verlasse, öffne ich das große Fenster, um hier mal frische Luft rein zu lassen.
Im Wohnbereich sitzen Amy, Sam und Steve verteilt auf unserem Sofa. Zu meiner Belustigung sieht Amy auch nicht besser als ich aus. Müde setze ich mich neben Steve, aber nicht zu nah. Denn an eine Sache von gestern Abend kann ich mich noch erinnern, er konnte einfach nicht aufhören mich zu necken.
Freundlicherweise hält mir Amy ein Glas mit Wasser hin und eine Hand voll Tabletten.
,,Wie viel Ibu ist das?",will ich langsam wissen und beäuge diese. Eigentlich soll man höchstens eine von diesen nehmen, denn die sind wirklich stark.
,,Drei Achthunderter.",murmelt sie und zuckt mit ihren Schultern. Sam, der sich offenbar mit diesen Tabletten auskennt will mich aufhalten, aber im nächsten Moment habe ich die schon runter geschluckt.
,,Ihr wisst schon, dass das zu viele sind? Hier steht irgendwas von Nebenwirkungen.",will er dann wissen. Er hält mir zu allem Überfluss noch die Packungsbeilage hin, obwohl ich diese wahrscheinlich schon auswendig kann.
,,Ich bin Ärztin du Idiot, ich kenn das alles.",entgegne ich und Amy stimmt mir zu:,,Davon stirbt man nicht, darüber gibts doch Studien."
Die beiden Jungs blicken sich vielsagend an, wir hingegen fangen wieder an zu grinsen und Amy schaltet kurzerhand den Fernseher ein. Es ist mitten in der Woche, die meisten normalen Menschen sind arbeiten, aber wir liegen auf unserem Sofa und versuchen unseren Kater auszukurieren, vorbildlich wie immer.
Langsam beginnen die Schmerztabletten zu wirken, das führt dazu, dass ich nicht mehr so müde wie vorher bin. Seufzend rücke ich näher an Steve heran und ziehe eine Decke über mich herüber. Er jedoch zieht mich nun so, dass ich zwischen seinen Beinen sitze und mich gegen seinen Oberkörper lehnen kann. Das führt dazu, dass er seine Arme beschützerisch um mich schlingt und zwar so, dass ich mich nicht mehr daraus befreien kann. Lächelnd lehne ich mich zurück und blicke ein wenig fern, bis die Blicke von Amy und mir sich treffen. Hinter ihr sitzt Sam, dessen Augen auf ihrem Rücken liegen. Mehr als offensichtlich nicke ich ihr zu, damit sie auch näher an ihn heran rutscht. Irgendetwas ist gestern bei denen passiert, aber das habe ich schon längst nicht mehr mitbekommen. Oder hab ich es vergessen?
Nächstes wirft sie mir einen Blick zu, der mir jeden nächsten Schritt stumm verbietet. Also verdrehe ich meine Augen und lehne mich genervt zurück. Also wird Sam wohl den nächsten Schritt machen müssen, aber das muss ihm erstmal einer verständlich machen. Diese Person werde aber nicht ich sein, man kann nicht jedem zu seinem Glück zwingen.
Schließlich schlage ich die Decke wieder weg und gehe in die Küche, wo ich vergeblich nach einer Tasse greifen will, doch diese sind viel zu weit oben. Glücklicherweise kommt mir Steve zuvor und gibt mir diese in die Hand.
,,Bist wohl ein wenig klein, mmh?",flüstert er in mein Ohr, seine Hände fahren langsam unter mein Shirt, doch bevor sie zu hoch kommen können, halte ich ihn auf, indem ich mich eilig umdrehe. Jetzt sind seine Hände auf meinem Rücken und ich blicke direkt in sein Gesicht. Er nutzt diese Situation aus und drückt mich sanft gegen ihn. Endlich nach viel zu langen Tagen, treffen seine Lippen endlich wieder auf meine. Intensiv, von Gefühlen gelenkt schlinge ich meine Arme um seinen Nacken. Ohne eine Pause zu machen hebt er mich hoch und setzt mich auf der Arbeitsplatte wieder ab. Eine Ewigkeit später lösen wir uns schwer atmend voneinander.
,,Das hab ich vermisst.",beichte ich leise und lehne meine Stirn an seine. Steve küsst mich nochmal und murmelt dann:,,Wir können das auch im Schlafzimmer weiterführen." Schmunzelnd blicke ich ihn an:,,Wir haben Besuch, Sam ist da."
,,Ach, Amy ist kein Problem?",will er stirnrunzelnd wissen. Zögernd schiebe ich meine Lippen nach vorne:,,Sie kennt sowieso jedes schmutzige Geheimnis.",antworte ich dann ebenfalls grinsend.
,,Wenn das so ist, dann kann Sam auch bleiben.",entgegnet er. Sofort blicke ich auf, damit hätte ich nicht gerechnet!
Obwohl es eigentlich kein Unterschied ist, bringt es mich zum Nachdenken. Was hat er erzählt?
,,Was hast du erzählt?",frage ich forsch. Auch er hat gemerkt, dass meine Stimmung innerhalb von wenigen Sekunden gekippt ist.
,,Naja... nichts schlimmes.",versucht er mich zu beruhigen. Beinahe im gleichen Augenblick ziehe ich ihn an seinem Gürtel ein Stück näher an mich heran. Ein breites Grinsen erscheint nun auf meinem Gesicht und ihn fasse blitzschnell mit meiner Hand in seine Hose. Seine Reaktion ist wie erwünscht, er hält die Luft an und bewegt sich keinen einzigen Zentimeter mehr.
,,Erzählst du ihm auch das?",will ich immernoch grinsend wissen und bewege meine Hand ein wenig ruckartig.
,,April!",keucht er ein wenig verärgert und entfernt sich von mir. Im Gegenzug dazu fahren nun seine Hände unter mein Shirt bis zu meinem Brüsten. Diese hält er nun in seiner Hand, jetzt ist er derjenige, der am Grinsen ist. Auch mein Körper reagiert auf diese Berührung, schließlich klingelt es an unserer Türe und das ist der ultimative Befreiungsschlag für mich.
,,Blöd...",lächel ich und lege meinen Kopf schief, dann gehe ich zur Türe.
,,Hallo, was kann ich für Sie tun?",frage ich immernoch ein wenig durch den Wind, aber freundlich. Vor mir steht ein Mann in einem Anzug, der mir zwei schwere, große Kartons auf den Arm drückt.
,,Steve...?!",rufe ich ein wenig verzweifelt in die Wohnung. Er kommt ein paar Sekunden später hinter mir hervor, als er sieht wie schwer die Kisten in meinen Armen liegen, nimmt er mir diese mit Leichtigkeit ab.
,,Geh schonmal ins Wohnzimmer.",sage ich zu ihm und nehme einen weiteren Karton entgegen.
,,Mr.Stark schickt Ihnen freundliche Grüße, Sie sollen ihre Auswahl an das Büro schicken.",teilt er mir noch mit und geht dann das Treppenhaus wieder hinunter.
,,Danke auch.",lächel ich zurück, dann mache ich mich auf den Weg zu den anderen ins Wohnzimmer.
,,Amy, wir haben Geschenke-",verkünde ich gerade erfreut, doch dann erkenne ich das scheinbar unglaubliche. Amy liegt tatsächlich in Sams Augen und ist am schlafen.
,,Awww.",schnurre ich über diesen Anblick.
,,Dann habe wohl nur ich Geschenke.",seufze ich und setze mich auf das Sofa. Den ersten Karton öffne ich und nehme dann einen ganzen Packen Akten heraus. Mit diesen lehne ich mich wieder an Steve und lese mich dann ein. Zu jeder Akte gehört ein Bild und diese schaue ich mir ganz genau an.
Bei einem aus der Orthopädie, bleibe ich hängen. Dieser hier war mal Arzt bei einem sehr berühmten Footballteam und dabei sehr erfolgreich.
,,Wow, der ist echt... ansehlich.",kommentiere ich das. Kaum habe ich das ausgesprochen zieht Steve mir die Akte aus der Hand und guckt diese innig an.
,,Ansehlich.",äfft er mich nach und boxt mir leicht gegen die Schulter.
,,Hey!",beschwere ich mich darüber ,,Ich habe nicht gesagt, dass er besser als du aussieht!"
Dann schmeiße ich die Akte auf einen Stapel, mit denen die ich in der chirurgischen Abteilung haben will.
,,Den will ich haben.",murmel ich dann und mache weiter mit dem Rest.

DU LIEST GERADE
𝑭𝒐𝒈 𝒊𝒏 𝒉𝒆𝒓 𝑯𝒆𝒂𝒓𝒕 // 𝐌𝐚𝐫𝐯𝐞𝐥
FanficDie junge April ist Einsatzärztin bei Shield. Bei verschiedenen Katastrophen kommt es immer wieder zu verletzten Bürgern und Shield verpflichtet sich dazu, die Betroffenen zu schützen. Obwohl April so jung ist, weiß sie mehr, als so mancher älterer...