sixteen

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Alle sehen mich mit großen und verblüfften Augen an. Schließlich antwortet Fury:,,Wir lösen Shield auf. Hydra hat uns komplett unterwandert und wir müssen um jeden Preis Projekt Insight aufhalten. Wir haben noch vierundzwanzig Stunden, bis wir mit dem Plan beginnen."
Ein wenig in Gedanken nicke ich ihm zu. Wir lösen Shield nicht auf - ganz im Gegenteil, wir bauen es neu auf. Aber davon wird zunächst niemand erfahren, das ist schließlich der Notfallplan und der Tritt erst ein, wenn wir das morgen überleben.
Mir fällt eine Wunde an Nats Schulter auf, deshalb rufe ich Yang in diesen Raum.
,,Das ist Dr.Yang, Sie übernimmt vorerst das Krankenhaus.",stelle ich sie erst einmal vor. Diese Entscheidung habe ich nicht leichtfertig getroffen, aber es ist vorerst das beste. Sie ist am ambitioniertesten, hat viel Erfahrung und ihr traue ich zu so ein riesiges Traumacenter zu leiten. Denn genauso jemanden wie sie möchte ich auch beim Wiederaufbau dabei haben.
,,Bitte kümmer dich um Nat, danach hast du Zeit, um dich auf morgen vorzubereiten. Es wird ein Ausnahmezustand im Krankenhaus.",sage ich dann zu ihr und gebe ihr meine Karte für die Protokolle des Krankenhauses. Somit kann sie jeden Notfallplan einsehen und so gut wie es bei so einer Situation geht durchplanen.
Widerstrebend folgt Nat Amelia, aber lässt sich zum Glück am Ende doch noch behandeln. Jetzt sitzen wir nur noch zu fünft an diesem Tisch.
,,Einsatzbericht?",will dann meine Mom wissen. Seufzend antworte ich:,,Der Winter Soldier und ich haben uns ganz freundlich Guten Tag gesagt, dann hat das Strike Team den Platz aufgemischt. Die gehören ohne Frage zu Hydra, denn sie haben sich nicht um den Soldier, sondern um die Avengers gekümmert. Seine Spur verliert sich vier Blocks östlich." Bei den letzten Worten wird meine Stimme leiser, schließlich habe ich bei dieser Mission versagt und das kommt in der Regel nicht allzu oft vor.
,,Ach. Hi, Sam.",murmel ich noch kurz zu dem anderen, der mit uns am Tisch sitzt. Auch ihn habe ich schon kennengelernt, jedoch wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht, dass er ein Kämpfer ist. Sam nickt mir kurz zu und wir planen noch einige weitere Schritte, bis sich die Gruppe schließlich auflöst.
Ich sitze noch ein paar Minuten alleine dort, bis ich schlussendlich auf dem Weg in ein provisorisches Zimmer bin. Es gibt ein Bett und einen Schreibtisch dort, aber mehr brauche ich im Moment auch nicht.
Als ich gerade über den langen,leeren Flur schlendere, zieht mich plötzlich jemand in ein anderes Zimmer hinein. Nachdem ich mich wieder gefangen habe, blicke ich auf und erkenne niemand anderen als Steve, der vor mir steht. Mit dem Rücken zur Wand, wirkt er vor mir beinahe bedrohlich.
Ein paar lange Sekunden lang sagt niemand etwas. Einerseits freue ich mich wirklich, ihn wieder zu sehen, aber andererseits weiß ich genau, worauf er hinaus will.
,,Du willst was über den Winter Soldier wissen...",stelle ich dann fest. Er lässt langsam von mir ab und nickt schließlich:,,Das war Bucky."
,,Okay, Bucky oder wie auch immer - er ist kein normaler Mensch. Auch er hat ein Serum bekommen und noch dazu hat er einen Arm aus Metall.",seufze ich erstmal ,,Ich bin ihm bei einer Mission begegnet. Offensichtlich hat er sich an mich erinnert."
,,Und hat er dir sonst etwas gesagt? Oder konntest du was herausfinden?",fragt er drängend.
Ihm liegt dieses Thema richtig am Herzen. Wenn dieser Bucky tatsächlich auch ein Supersoldat ist, dann liegt es nahe, dass die Entstehungszeit der beiden nah aneinander liegt.
Möglicherweise waren sie sogar befreundet? Bedauernd schüttel ich meinen Kopf:,,Tut mir leid, ausser einer Akte haben wir nichts. Die ist allerdings im Triskelion, wenn ich da reinkomme, kann ich sie dir geben." Nach kurzer Überlegung füge ich noch hinzu:,,Aber Steve..." Meine Stimme versagt kurz. Ich weiß nicht, ob er mit dieser Information umgehen kann.
,,Sag es mir.",fordert er bestimmt.
Ich räusper mich und erkläre leise:,,Alles deutet darauf hin, dass er eine Gehirnwäsche hinter sich hat."
So viel konnte man schließlich über ihn sagen. Seine Augen sind leer, er redet fast nie. Er macht jeden Auftrag ohne Reue und verschwindet dann von der Bildfläche. Er ist ein Phantom.
Als ich in sein Gesicht blicke, erkenne ich pure Enttäuschung. In meiner Herzgegend zwickt es ein wenig, so will man niemanden sehen, denn man liebt.
Wie er sich wohl fühlen muss?
Nach über sechzig Jahren taucht sein ehemaliger bester Freund auf und er muss gegen ihn kämpfen. Ein gutes Gefühl wird es nicht sein, obwohl ich alles dafür tun würde, dass es ihm besser geht.
,,Es tut mir leid, dass ich nicht mehr für dich tun kann.",seufze ich. Gerne hätte ich noch mehr Zeit mit ihm verbracht, aber für ihn ist es besser, wenn er ein wenig Zeit zum Nachdenken hat. Also gehe ich diesmal wirklich in mein Zimmer.

𝑭𝒐𝒈 𝒊𝒏 𝒉𝒆𝒓 𝑯𝒆𝒂𝒓𝒕 // 𝐌𝐚𝐫𝐯𝐞𝐥 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt