„Du hast es heute verhauen.",spuckte er mir fast ins Gesicht. Das Gefühl, welches von diesen Worten ausgelöst wurde, war eines der schlimmsten die ich jemals gefühlt habe.
Das Gefühl von Versagen und Scham, tiefe Scham, die mich bis in mein tiefstes Inneres verfolgen zu schien.
Es ist nur eine Sache schief gegangen bei dieser Mission - ausgelöst von mir.
Es war eine auswegslose Situation; Ich, der Typ mit der Waffe und ein Stromkasten. Lange hatte ich nicht darüber nachgedacht, bevor ich den Hauptschalter von diesem gezogen hatte und plötzlich war es stockdunkel.
Mir hat diese Dunkelheit das Leben gerettet, aber ihm hat es die Mission versaut.
„Du hattest eine einzige Aufgabe und nichtmal das kriegst du hin!", wieder trafen mich seine Worte mehr als hart „Wenn du die Missionen nicht ordentlich ausführen kannst, dann solltest du überhaupt nicht mitkommen!"
„Es gab keinen anderen Weg...!",versuchte ich mich verzweifelt zu rechtfertigen ,,Ich konnte durch den Lauf seiner Waffe direkt vor meinen Augen schon die Kugel sehen.",erläuterte ich gekränkt.
Als wäre er enttäuscht hob er seine Hände in die Luft und lachte verzweifelt auf:„Und wenn du nur so die Mission zu Ende bringen kannst, dann ist es deine Pflicht das zu machen."
So eine Kälte hatte ich nur selten in seiner Stimme gehört. Nie hatte er zuvor so mit mir geredet, aber diese Tatsache war nicht das, was mich innerlich in Stücke zu reißen schien.
Es war vielmehr das,dass er von mir verlangte mich zu opfern und mir das ohne mit der Wimper zu Zucken ins Gesicht sagte.
Wie konnte er nur? Ich dachte er liebt mich?
Es fühlte sich so an, als hätte ich die emotionale Bedeutung eines Kissens für ihn.
Zum schlafen gut genug - für mehr aber nicht.
Als könnte er meine Entscheidung immer noch nicht fassen, haute er so fest mit seiner Hand auf den Tisch in unserem Esszimmer, dass ich zusammenzuckte.
„Steve...!",murmelte ich erschrocken, traute mich in diesem Moment allerdings nicht, noch mehr zu sagen.Schweißgebadet wache ich nach diesem Albtraum auf. Oft hatte ich solche Träume in letzter Zeit, die mich an die Zeiten mit Steve erinnerten, die nicht ganz so schön waren.
Offenbar ist aber nicht nur mein Schock der Grund für mein Erwachen, denn auf meinem Nachttisch klingelt mein Handy ununterbrochen und sorgt für einen schrillen Ton im ganzen Raum.„Hill?",nehme ich ab und warte darauf, dass sich an der anderen Leitung jemand meldet.
„Hier spricht Commander Buttons, vom Heimatschutz. Wir brauchen dringend ihre Fähigkeiten als Commander, Ma'am.", ertönt es von der anderen Seite des Hörers.
Nach dieser Ansprache sitze ich kerzengrade im Bett und kneife mich einmal unauffällig, um auch wirklich sicher zugehen, dass ich nicht mehr schlafe.
Völlig überfordert stottere ich in mein Handy:„Ja, natürlich. Was ist das Problem?" „Ich würde es begrüßen, wenn wir das hier vor Ort besprechen könnten.",erwidert Commander Buttons.
Erst nicke ich nur als Antwort, da er dies aber nicht sehen kann schiebe ich ein leises „Ja" hinterher und wundere mich selber, dass ich so durch den Wind bin.Wahrscheinlich hat der Traum mich ein wenig in die Realität zurück geholt und wenn ich dazu an Buckys Worte denke, komme ich mir mittlerweile ein wenig blöd vor.
Nachdem ich mich kurz frisch gemacht habe, fühlt sich mein Kopf wieder klarer an und alles scheint wieder ein wenig normaler zu sein.
Ich gehe an meinen Kleiderschrank und hole meine Uniform heraus, welche in ihrem üblichen Matten schwarz ziemlich heraussticht. Ein komisches Gefühl sie zu tragen ist es schon, schließlich trage ich sie eigentlich nie alleine. Es war immer meine und Nats Outfit, dieses ganz besondere.
Ohne Shield, Avengers oder sonst irgendwem.
Nur April und Nat - Bella Donna und Black Widow.Trotzdem rede ich mir ein, dass sie bestimmt nicht gewollt hätte, dass ich aufhöre damit vermeintlich gutes zu tun.
Meine Haare binde ich zu einem Pferdeschwanz und flechte diesen noch zusammen.
Wer weiß, was da später auf mich zu kommt - offene Haare sind da in vielen Fällen einfach nur lästig.
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𝑭𝒐𝒈 𝒊𝒏 𝒉𝒆𝒓 𝑯𝒆𝒂𝒓𝒕 // 𝐌𝐚𝐫𝐯𝐞𝐥
FanfictionDie junge April ist Einsatzärztin bei Shield. Bei verschiedenen Katastrophen kommt es immer wieder zu verletzten Bürgern und Shield verpflichtet sich dazu, die Betroffenen zu schützen. Obwohl April so jung ist, weiß sie mehr, als so mancher älterer...