„Wie war eigentlich dein Date in der Bibliothek mir Lupin?", fragte Marlene, während wir durch den Regen wieder zum Schloss rannten. Die Dinge, die der Niffler Hagrid abgenommen hatte, hatten wir ihm wieder zurückgegeben und die Sachen der Rumtreiber hatte Marlene in ihrer Tasche verstaut.
„Das war kein Date.", knurrte ich und hielt das Tor auf, sodass sie an mir vorbei nach drinnen konnte.
„Was war es dann?" Das Grinsen in ihrer Stimme war unüberhörbar.
„Ein Ablenkungsmanöver."
„Schon klar..."Auf dem Weg nach oben in den Gemeinschaftsraum zog Marlene eine der einzelnen Socken aus ihrer Tasche und drückte sie einer Rüstung mit einem „Halt mal kurz" in die Hand. Die Rüstungen hatten natürlich keine Gesichter, aber ihr Visier quietschte fragend, während wir schon die nächste Treppe nach oben liefen.
Alleine in unserem Schlafsaal ließ ich mich auf mein Bett fallen.
„Ich will deren Gesichter sehen, wenn sie ihr Zeug nach und nach wieder überall einsammeln dürfen.", grinste ich.
„Aber sowas von. Ich wette mit dir, bis zu meinem Geburtstag kriegen die die Kriese."
„Also in..." Ich spürte mein Gehirn förmlich rattern, „knapp vier Wochen?"
„Gratulation, meine Liebe. Du kannst rechnen. Oder hast du kurzzeitig meinen Geburtstag vergessen?" Marlene ließ sich auf ihr Bett sinken und lehnte ihre Füße an den Bettpfosten.
„Wie könnte ich den vergessen, du alter Sack."
„Selber alter Sack.", entgegnete sie.
„Ich hab erst im Februar. Du bist auf jeden Fall der deutlich ältere Sack von uns beiden."
„Aber du siehst älter aus!"
„Erinnerst du dich noch daran, als mir der Slughorn in der Vierten Punkte abziehen wollte, weil Erstklässler nach 21 Uhr nicht mehr auf den Gängen sein dürfen?"
Marlene brummelte etwas Unverständliches.Am nächsten Morgen quetschten wir uns, wie gewohnt früher als die anderen, ins Bad. Nachdem ich gestern zu faul gewesen war, meinen Zopf aufzumachen, musste ich das eben jetzt machen.
„Wow. Ich seh aus, wie ein Knuddelmuff auf Drogen.", bemerkte ich, als ich den Zopf aufgemacht hatte und mein wischmoppgleiches Spiegelbild betrachtete.
„Ach was!" Marlene fuhr mit den Fingern durch meine Haare. „Das sind Locken. Steht dir doch."
„Marlene, ich seh aus wie ein laufender Wischmopp.", entgegnete ich und zog eine Grimasse.
„Willkommen in meiner Welt. Das stört dich doch sonst auch nicht."
Ich schüttelte den Kopf und gab mich meinem Schicksal hin. Vielleicht konnte Filch mich ja benutzen, um den Boden zu schrubben. Die merkwürdige Mischung aus Zotteln und Locken ließ mich zumindest aussehen, als hätte ich das heute noch vor.
Nach unten zum Frühstück ging es mit einem Wecker von Lupin in der Tasche, den Marlene gewissenhaft auf einem Mauervorsprung vom dritten Stock platzierte. Von da aus ging es, wie immer, weiter in die große Halle.
Erst, als wir schon fast mit dem Frühstück fertig waren, sah ich die Rumtreiber die große Halle betreten. Nun gut, sehen ist gut. Eigentlich hörte man sie, bevor man sie sah. Potter war in einen lautstarken Streit mit Lupin verwickelt, gefolgt von den beiden anderen, zogen sie, sich streitend, zum Gryffindortisch. Marlene gegenüber von mir war vermutlich sehr kurz davor, an ihrem unterdrückten Lachkrampf zu ersticken. Ihr Gesicht war so knallrot, dass es sogar den Krawatten der Gryffindors Konkurrenz machte.Erst einige Minuten später hatte sie sich wieder halbwegs beruhig. Ihr Blick glitt immer wieder über meine Schulter zu den Jungs hinter mir.
„Sag mal.", fing sie langsam an. „Bist du dir sicher, dass zwischen dir und Lupin nichts ist?"
Ich nickte. „Zumindest von meiner Seite aus. Kannst du vergessen. Warum?"
Sie wies mit dem Kopf hinter meinen Rücken. „Der schaut dich die ganze Zeit an, als hättest du ein gigantisches Pergament auf dem Rücken, auf dem Küss mich steht."
Irritiert wandte ich mich um. Und tatsächlich senkte Lupin schnell den Blick, als er mich bemerkte. „Der sollte sich lieber keine Hoffnungen machen...", murmelte ich nur.
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Kelpie || HP/Rumtreiber FF
Fanfiction„Weißt du, machmal will ich einfach keine Hexe mehr sein. Ich wäre lieber einer von ihnen." ▪︎▪︎▪︎ Das sechste Schuljahr der Rumtreiber beginnt und natürlich nicht nur für sie. Auch für ihre Stufenkameradin Freya. Für sie, wie immer nur purer Stress...