益ᑕᕼᗩᑭեᗴր 𝟥益

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<____[|𝚃𝚊𝚎𝚑𝚢𝚞𝚗𝚐|]____>

Der Schneesturm hat sich bereits vor einigen Stunden wieder etwas besänftigt und die klirrende Kälte wurde auch wieder milder. Dennoch kann ich meine Glieder nur schwer spüren und bewegen. Grundsätzlich lasse ich mich eigentlich nur noch auf dem Rücken tragen und komme mir vor wie ein Sack Mehl.

Ich befinde mich in einem seltsamen leeren Zustand. Nachdem ich meine Gedanken bei Seite geschoben habe und mich dazu gezwungen habe ruhig zu bleiben und es einfach auf mich zukommen zu lassen, fühlte ich mich einfach nur noch erschöpft. Vielleicht liegt es an dem Blutverlust durch Hyeong-Joons Totenfeier, vielleicht durch den Schneesturm, vielleicht durch die Reise oder durch die fehlende Ruhe über den fehlenden Schlaf, den ich seit dem Angriff nicht mehr hatte...

Ich bin schlichtweg einfach ausgelaugt und erschöpft und grundsätzlich nicht mehr im Zustand noch viel länger auf einem Pferd zu sitzen und bald einer Gerichtsverhandlung beizulegen...!

Aber anscheinend brauche ich auch nur noch wenige weitere Stunden durch zuhalten.

Ich richte meinen Blick etwas nach oben, von der schwarzen Mähne des Tieres weg und nach vorn, wo man auf einmal die ersten hohen Dächer und Türme der Stadt erkennen kann.

Überrascht und überwältigt zugleich starre ich auf den Anblick, der sich mir bietet. Das ist also die "Stadt des ewigen Friedens".
Das Zentrum Rajadas, was wir Tag für Tag beschützen...

Ich habe zwar schon viele Erzählungen als Kind über Adelia gehört, war bis dato aber noch nie im Stande dazu selbst mit eigenen Augen die Pracht der Stadt bestaunen zu können. Die Erzählungen kommen der Wahrheit nicht einmal ansatzweise nahe!

Adelia liegt sicher zwischen dem umliegenden Gebirge in einem Tiefbecken. Man braucht erst einige Stunden um die riesige, freie Lichtung zu überqueren um schlussendlich ins Zentrum zu gelangen, doch wenn man erst einmal die Stadt erblickt, weiß man sofort, wo man sich befindet. Adelia ist wahrhaftig mit keinem anderen Ort zu vergleichen, den ich kenne.

Unsere Pferde bringen uns näher an die Stadtgrenze und somit auch unserem Ziel. Erst jetzt erkennt man die zahlreichen, edlen Häuser, die sich fast schon kreisförmig um den Palast und seine Türme herum ausstrecken.

Idyllisch, edel und urig zugleich strecken sich einzelne Wohnhäuser am Rand entlang, deren Dächer sich immer wieder vereinzelt zwischen den zartrosa blühenden Bäumen hervorstrecken, welche die Landschaft in einer Vielzahl bedecken.

Es scheint also tatsächlich wahr zu sein. Keiner weiß direkt wieso, aber Adelia ist auch für seine Blütenpracht bekannt. Anscheinend gibt es keine Jahreszeit, wo diese ewigen Kirschbäume nicht blühen. Als wären sie Baumriesen, die im Frühjahr eingefroren wurden und seitdem sich nicht verändert haben. Nicht einmal die Kälte, die sich hier zwar etwas geregelt hat durch die umliegenden Bäume, und der polarweiße Schnee machen den Pflanzen und der Stadt etwas aus. Vielmehr scheint es so, als wäre er bereist Teil der Landschaft.

Adelias Wächterin weißt uns an uns zu formieren und zurück in eine Reihe zu reiten, was wir schließlich auch tun und somit die Stadt passieren.

Durch die unglaublich eng aneinanderliegenden Wohnhäuser und die dazwischen gequetschten Bäume hat man kaum eine andere Wahl, als den recht breiten, gepflasterten Weg zu nehmen, welcher von einem kunstvoll verzierten Steintor geschmückt wird. Wie Ranken schlängeln sich an dem Gebilde nach oben und bilden oben schließlich die Spitze des bewachten Haupteingangs Adelias. Anderweitig scheint man zu Pferd hier definitiv nicht rein zu kommen. Die Gassen zwischen den Häusern sind einfach viel zu eng, sodass man selbst zu Fuß Probleme haben wird durch zukommen. Man bekommt fast schon den Eindruck, als wären die Häuser absichtlich so dicht angeordnet um eine Art Mauer zu bilden...

益 Wᴀʀʀɪᴏʀs - 𝙼𝚊𝚢𝚋𝚎 𝙸𝚗 𝙰𝚗𝚘𝚝𝚑𝚎𝚛 𝙻𝚒𝚏𝚎 益Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt