益ᑕᕼᗩᑭԵᗴՐ 69 益

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<____[|T𝚊𝚎𝚑𝚢𝚞𝚗𝚐|]____>

[1 𝚃𝚊𝚐 𝚂𝚙𝚊̈𝚝𝚎𝚛 ]

Ich spüre das verschwitzte Fell unter meinen Fingern und höre das erschöpfte Aufschnauben der Tiere die uns so schnell sie konnten in diese Stadt gebracht haben.

Mein Blick geht von unserer kleinen Kolone auf die mächtige Stadt, die mauerartig angeordneten Häuser die die Stadt in sich ab schachtelt, die edlen, luxuriösen und gleichzeitig urigen Gebäude. Der Schnee der die Lichtung innerhalb des Gebirges umgab und überdeckte, spielt hier schon lange keine Rolle mehr. Die Kirschbäume blühen wie eh und je in all ihrer Pracht und verwandeln die hell strahlende Stadt mit ihrem prächtigem Tempel in ein Blütenmeer.

Auf den ersten Blick ist und bleibt diese Stadt ein Wunder. Im Endeffekt symbolisiert sie jedoch nichts weiter als Lug und Betrug. Ein Schleier an Unerreichbarem. Die einzige "Stadt des ewigen Friedens" scheint es für mich nicht mehr zu geben. Das Zentrum Rajadas für das ich noch vor einigen Monaten mein Leben gegeben hätte um sie zu beschützen, wird nun der Ort werden der mein Leben vollständig auflöst und beendet.

Ich wandle meine Aufmerksamkeit wieder auf meine Umgebung und bringe mich zurück in die Realität. Schwerfällig und mit müden Knochen lasse ich mich von dem Rücken des Pferdes fallen und lande etwas wacklig auf de Beinen. Mein Blick fällt kurzzeitig über den Rothaarigen Schopf und ihre größere Begleitung, die uns angeführt und zu diesem Ort gebracht haben.

Scheinbar befinden wir uns an einem völlig anderem Ort Adelias. Der anderen Seite der Stadt. Im Gegensatz zum Haupteingang und den engen, aneinandergereihten Gassen, den Menschenmassen und fasst schon feierlich gestalteten Straßen, findet man hier eher nichts dergleichen an.

Zwar gleichen die Häuser immer noch einer Mauer, jedoch scheint man hier nicht ganz so in dem Schleier der Lügen eingewickelt zu sein.

Anstatt der hellen, strahlenden, blendenden Aura des Tempels und der Stadt findet man hier eher eine trübseligere Stimmung. Als wären wir hier im Hinterland der Stadt, dem Ortsteil mit dem sich Adelia nicht identifizieren möchte.

Knochige, blattlose Baumskelette umkreisen die hohen Gebäude, die nicht mehr ganz so neu und edel aufpoliert aussehen wie der Rest der Stadt. Die Fenster sind teils trüb und vereist, während dicke Vorhänge hinter den Glasscheiben die Sicht nach drinnen verwehren.

Wo hat sie uns bitte hingebracht? Und noch viel wichtiger. Wieso erfährt man nie etwas von einem derartigen Ort...Ich hätte nie im Leben gedacht das in DER Stadt so ein Ort sich befinden könnte.

Doch anstatt einen Kommentar von mir zu geben folge ich schließlich einfach Minha, welche uns in Richtung eines etwas abgelegeneren Hauses bringt. Das Gebäude ist in einem dunklen Grünton gestrichen und wird von zahlreichen Bäumen umhüllt. Ein spitzer Stahlzaun umzäumt das Gelände und gibt einem den Eindruck eines Friedhofes, der die Stimmung nicht unbedingt hebt. Ein gerader, gefrorener Kiesweg der zielführend auf die Treppen vor dem Haus zu weißt und der Rest einfach nur Wiese.

Unbeirrt geht die rothaarige Jüngere weiter auf die massive Eichentür zu als würde sie sich hier bereits auskennen. Der Anschein scheint auch nicht zu trüben, als sie auf einmal ohne groß zu zögern das Brett aufreißt und unangekündigt in das rustikal eingerichtete Haus eintritt. Etwas zurückhaltend bleibe ich auf der Stufe vor der Tür stehen, blicke ausschließlich in das Innere.

Auch wenn wir Jian ein derartiges Handeln durchaus gewöhnt sind, ist unser aller Situation im Moment etwas unterschiedlich. Auf dem Weg hier her hat Minha kein einziges Wort dazu verloren, wo zur Hölle sie uns hinführt und wenn wir treffen werden. Und ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass wir jemanden treffen werden. Ich bezweifle nämlich zutiefst, dass Minha hier ein Haus besitzt und sich trotz allem dazu entschieden hat nach Caneria zu kommen.

益 Wᴀʀʀɪᴏʀs - 𝙼𝚊𝚢𝚋𝚎 𝙸𝚗 𝙰𝚗𝚘𝚝𝚑𝚎𝚛 𝙻𝚒𝚏𝚎 益Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt