益ᑕᕼᗩᑭեᗴր 𝟤𝟢益

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Durch das unangenehme, penetrante Stechen in meinem Schädel und das Ziehen meines verletzten, blinden Auges, werde ich wie jeden Morgen aus meinem Schlaf gezogen. Ruhig und  genervt ausatmend starre ich an die Decke gerade über mir und lasse den Schmerz vorerst nur über mich ergehen. Ich bin schlichtweg einfach zu faul um jetzt schon aufzustehen und etwas gegen die Schmerzen zu tun, auch wenn das weder förderlich noch angenehm ist. Aber so gewöhnt man sich wenigstens mit der Zeit irgendwie daran...

Zumindest ist das immer noch meine Wunschvorstellung. Schließlich gewöhnt man sich zwar recht schnell an etwas Alltägliches, aber sicher nicht, wenn es immer stärker und schmerzhafter wird!

Ich schließe meine Augen ein weiteres Mal, versuche mich zu entspannen und runter zu fahren und möglichst ruhig einfach nur vor mich her zu atmen. Ob das den Schmerz jetzt komprimiert oder nicht kann jeder sehen wie er will.

Ich rede es mir immer ein in der Hoffnung meinen so schon übermäßigen Konsum an verschreibungspflichtigen Medikamenten und Heilkräutern runter zu schrauben. Und wenn es auch nur minimal ist.

Ich spüre auf einmal eine Bewegung an meinen Beinen und darauf leises Tapsen, welches sich über die Bettlaken einen Weg bahnt. Ich strecke, meine Augen öffnend und meinen Kopf etwas nach links drehend, meinen Arm gerade neben mich aus und lasse eine kleine Lücke zwischen mir und meinem Arm, sodass sich das graue Fellknäuel neben mich gesellt und sich hoch ausgestreckt und fein säuberlich neben mich setzt.

Amurajs Augen glitzern wie jeden Tag fröhlich und zufrieden vor sich hin, während er einmal leise auf schnurrend mich anstarrt und sich schließlich auf meinen Brustkorb kämpft, um sich auf mir nieder zu lassen. Er tapst erst einige Schritte fest auf meiner Brust herum, krallt seine Nägel in das Bettlaken, wodurch ich natürlich auch nicht von dem Schmerz erspart bleibe, legt sich schließlich dennoch endlich ruhig hin und sieht mich an. Seine Pfoten hat er zusammen gefaltet und unter seinem kleinen, haarigen Körper vergraben, sodass es fast so aussieht, als wäre er nur Körper mit Kopf.

Ich muss wie immer leicht bei dem Anblick schmunzeln, bis ich meine Hand schließlich ausstrecke und über seinen Kopf fahre, welcher sich bei meiner Berührung augenblicklich zu mir und in meine Handfläche reckt. Er beginnt zufrieden zu schnurren und das lautstark und mehr als zufrieden, während ich ihm weiter über den Kopf streiche und sein flauschiges Fell aufwühle.

Ich konzentriere mich voll auf den kleinen Körper auf meiner Brust, der wirklich schwerer ist, als er aussieht und ignoriere somit erfolgreich die Schmerzen die mich zuvor aus meinem Schlaf gerissen hatten.

Amuraj hat sich wirklich schnell an uns gewöhnt und somit auch daran, dass ich frühs immer aufwache durch meine Schmerzen. Keine Ahnung ob wirklich etwas daran ist, aber er scheint wirklich zu merken, wenn etwas mit uns nicht stimmt. Und das bereits nach den wenigen Tagen. Man könnte fast schon davon ausgehen, dass er mindestens ein Jahr bei uns ist. Aber so lang lebt er noch nicht einmal!

Keine Ahnung, ob es ihm bei uns einfach gefällt, er uns mag oder einfach nur sich freut ein Paar Diener gefunden zu haben, welches sich um ihn kümmern. Aber egal was genau es ist. Mir ist es relativ egal, solange Amuraj keinen Mist baut und mich beruhigt und mich den Schmerz überdecken lässt, so wie gerade eben im Moment wieder. Anfangs dachte ich wirklich, als Minha Sato von dieser „Strategie" sprach, dass das alles ein Scherz ist. Das ihr toternster Blick dabei etwas fehl am Platz war und nicht ganz gepasst hat, war dann doch etwas...verwirrend(?). Aber sie hatte durchaus recht!

Ein genervtes, müdes Brummen ertönt links neben mir, woraufhin ich meine Aufmerksamkeit von dem grauen Fellknäuel richte und mich auf den Weißhaarigen neben mir konzentriere. Mürrisch gräbt er sich aus den Laken, die uns bedecken und richtet augenblicklich seine verengten Augen auf das Tier auf meiner Brust.

益 Wᴀʀʀɪᴏʀs - 𝙼𝚊𝚢𝚋𝚎 𝙸𝚗 𝙰𝚗𝚘𝚝𝚑𝚎𝚛 𝙻𝚒𝚏𝚎 益Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt