益ᑕᕼᗩᑭԵᗴՐ 𝟧𝟤益

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<____[|𝚃𝚊𝚎𝚑𝚢𝚞𝚗𝚐|]____>

Jungkooks enttäuschter Blick war mir durchaus nicht entgangen. Insgeheim tat es mir auch echt leid, ihn derartig enttäuschen zu müssen, nachdem er mir derartig geholfen hatte...

Es war mir ja nicht einmal aufgefallen, dass er überhaupt neben mir lag....

Er hätte nicht da sein müssen... Er hätte auch nicht mitbekommen müssen, dass ich auf einmal verschwunden war und dennoch war er aufgewacht, hatte nach mir gesucht und mich aus diesem Wahn gerissen, aus dem ich selbstständig niemals herausgekommen wäre...

Doch genau das ist auch der Grund, warum ich ihn derartig enttäuschen und von mir stoßen musste, obwohl ich anfangs mich auf ihn verlassen und auf ihn eingelassen hatte...

Ich kann es nicht riskieren, dass er bemerkt, was ich bin. Das kann ich einfach nicht zu lassen! Ich kann es nicht zu lassen, dass er bemerkt, dass ich einer von ihnen bin. Einer von den Wesen, die seinen Vater umgebracht hatten. Das kann ich einfach nicht. Ich will seinen Hass mir gegenüber nicht. Ich kann ihm nicht offenbaren, dass der ganze Zoff von gestern, dass ahnungslose Zurücklassen als ich nach Tenian bin, alles was ich ihm angetan habe, dass das alles damit zu tun hat, dass ich ein Jaraminer bin. Das geht einfach nicht.

Ich will nicht das mich die Person, die das Meiste über mich weiß, mich am Besten kennt, die ich liebe, sich gegen mich stellt wie Myoji. Ich kann vielleicht mit dem Hass des gesamten Trupps klar kommen. Irgendwie es überwinden können oder wenigstens ignorieren können, wie sie dann zu mir gestellt sind. Ich kann es vielleicht sogar aushalten, wenn auch Minha und Saraya sich gegen mich stellen und sie mich alle hassen.

Aber sicherlich nicht bei ihm...ich kann Jungkooks Hass nicht aushalten. Das kann ich einfach nicht. Aus dem einfachen Grund, dass ich dann abermals einer seiner Feinde bin...

Abermals...

Lieber trenne ich mich von ihm vollständig, verschwinde wortlos irgendwohin und sage ihm von nichts, lebe mit der Enttäuschung seinerseits, als das er mich hasst wegen was ich bin.

Ich versuche einmal tief durch zu atmen, was jedoch durch den dicken Kloß in meinem Hals verwehrt wird.

Bereits seit Stunden liege ich grübelnd einfach nur da, Jungkook direkt neben mir im Schlaf versunken. Seine leisen Atemzüge und sein immer wieder auftretendes Umgedrehe bestätigen mir, dass er eigentlich nur eine Armbreite von mir entfernt ist. Und dennoch scheint es, als wäre eine riesige Kluft zwischen uns, die ich mir selbst aufgebaut habe. Die ich zu verantworten habe...genau wie bei unserem Jiantrupp...

Der Kloß im meinem Hals wird immer schwerer zu um atmen und das Gefühl, heulen zu müssen, steigt immer weiter an. Ich halte es nicht länger aus, weshalb ich mich so leise und vorsichtig wie möglich aus den Bettlaken quäle und schließlich über den Holzboden nach draußen auf die Veranda meines Gartens begebe. Ich trete noch einige Schritte von dem Zimmer weg, bleibe schließlich stehen und falle förmlich auf den Boden.

Ich sacke augenblicklich in mich zusammen, während ich meine Beine an mich anziehe, in einen Schneidersitz verschränke und mein Gesicht mit meinen Armen abstütze. Nervlich am Ende, streiche ich mir über mein Gesicht, fahre über meinen Haarschopf bis hin zu meinem Hinterkopf, wo meine Wunde wie erwartet geheilt ist. Ich fühle nur eine wulstige Narbe unterhalb meiner Haare und sonst nix.

Ich atme einmal schwer ein, lasse meine Hände nach unten fallen und presse meine Augen zusammen. Ich versuche mich irgendwie von sämtlichen auftauchenden Gedanken abzulenken, diese zu verdrängen und einfach an nichts zu denken.

Ich brauche zwar einige Minuten, dennoch schaffe ich es schließlich einfach so nur da zusitzen, zusammen gesunken und am Ende. Ich habe keine Ahnung wie lange das so geht, aber gewissermaßen hilft es mir. Denn mir jetzt den Kopf über alles zu zerbrechen was geschehen ist, was jetzt erst Sinn ergibt... würde mich zu nichts bringen als zu einer weiteren Panikattacke...

益 Wᴀʀʀɪᴏʀs - 𝙼𝚊𝚢𝚋𝚎 𝙸𝚗 𝙰𝚗𝚘𝚝𝚑𝚎𝚛 𝙻𝚒𝚏𝚎 益Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt