益ᑕᕼᗩᑭԵᗴՐ 𝟦𝟫益

41 9 2
                                    

<____[|𝚃𝚊𝚎𝚑𝚢𝚞𝚗𝚐|]____>

Mein Atem geht schnell, bildet hektische, weiße Wolken vor meinen Lippen. Mein Gesicht brennt durch die Eiseskälte die mir ins Gesicht schlägt und meine Körperwärme die ich abgebe. Als würden tausende Ameisen über meinen Körper rennen, gribbelt jedes Körperteil, während ich schließlich suchend und leicht panisch durch die Gegend schaue.

Ich weiß nicht was abgeht. Was ich suche. Wo ich bin. Ich kenne diesen Ort hier nicht. Alles ist einfach nur weiß und hell, bedeckt von einer Schneedecke. Kein einziges Haus in der Nähe, keine Bevölkerung, nicht einmal die Mauer. Nur vereinzelte, tot scheinende Bäume einige Meter entfernt. Kein Vogel der zwitschert, kein Wind der rauscht, nichts. Keine Sonne, nur eine bedeckte, dichte Wolkenschicht über mir. Keine Fußspuren. Zeichen, dass hier bereits jemand war…nichts.

Das Einzige, worüber ich mir ziemlich sicher bin ist, dass ich verfolgt werde...mich in einem Kampf befinde.

Mein Blick fährt bei dem Gedanken automatisch zu meinen Händen, die zwanghaft, angespannt die schwarze-roten Klingen halten. Meine Finger sind derartig verkrampft, dass meine Adern hervorstehen und sich meine Haut bereits bleich verfärbt hat. Die Ledergriffe fügen sich perfekt in meine Handflächen ein, als wären sie ein fehlendes Teil von mir und geben mir gewisserweise eine Sicherheit.

Ich atme daher einmal tief ein und aus, beruhige mich, beziehungsweise versuche es und richte meine Augen schließlich wieder auf die Schneelandschaft, in der ich mich befinde. Einige Minuten stehe ich einfach nur so da, warte ab, beobachte, mustere, versuche herauszufinden wo, wer und ob überhaupt sich jemand hier befindet…

Aber es tut sich einfach nichts…

Ich habe das Gewarte schließlich satt, lasse die angespannte Haltung von meinen Schultern fallen und beginne mich auf die Bäume am Rand meines Sichtfeldes zu zubewegen, die das Einzige sind, wo ich derzeit überhaupt hingehen könnte um einen Anhalt zu haben. Ich stecke schließlich meine Katanas zurück an die Halterungen an meinem Rücken, schiebe meine Hände in die Taschen meines dicken Mantels und gehe verlangsamt durch den tiefen Schnee, meinen Blick die ganze Zeit über auf die weiße, glitzernde Oberfläche gerichtet.

Ich habe keine Ahnung wie lange ich derartig durch den Schnee stapfe, versuche vorran zu kommen, sich die Bäume jedoch irgendwie nur weiter entfernen zu scheinen. Meine Bemühungen scheinen sinnlos zu sein, nutzlos, egal wie schnell ich versuche zu rennen, egal wie stark ich im Schnee versinke.

Frustration und Wut kommen in mir auf. Ich laufe gefühlt nur an der Stelle, komme nicht einen Schritt weiter und verstehe nicht was abgeht. Kein Schritt scheint mich vorab zu bringen, stattdessen nur die Wirkung zu haben, dass ich tiefer im Schnee versinke. In der darunter liegenden, unbekannten Oberfläche.

Die Welt um mich herum scheint surreal und unecht. Und mein Willen voranzuschreiten genauso. Es ergibt einfach keinen Sinn noch weiter zu treten und voran zu wollen...aber was hätte ich sonst für einen Weg?!

Es kommt mir fast so vor, als wäre mein Weg vorherbestimmt, als hätte mir irgendjemand gesagt das ich gehen muss, obwohl ich das eigentlich nicht will…

Ich gebe mein Bestes, versuche gleichzeitig den Sinn dahinter zu verstehen, doch woher sollte ich es wissen und herausfinden…? Allein und planlos in einer Welt, die ich scheinbar nicht kenne…!

Ich bleibe schließlich stehen, gebe es auf, lasse meine Schultern hängen und senke meinen Kopf, fluche schließlich laut auf und schreie meinen ganzen Frust über die Lichtung heraus.

益 Wᴀʀʀɪᴏʀs - 𝙼𝚊𝚢𝚋𝚎 𝙸𝚗 𝙰𝚗𝚘𝚝𝚑𝚎𝚛 𝙻𝚒𝚏𝚎 益Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt