益ᑕᕼᗩᑭԵᗴՐ 𝟨𝟦益

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<____[|𝚃𝚊𝚎𝚑𝚢𝚞𝚗𝚐|]____>

Ein stechender Schmerz duchzieht meinen Körper als ich den Brief auf seinen Nachttisch hinterlege und für einige wenige weitere Sekunden den Schwarzhaarigen anstarre, welcher nach einer gefühlten Ewigkeit endlich eingeschlafen und seitdem nicht mehr aufzuwecken zu sein scheint.

Innerlich bringt mich der reine Gedanke allein schon um, dass ich ihn jetzt einfach zurück lassen werde...und dennoch bleibt mir nichts anderes übrig. Meine Meinung hat sich nicht geändert. Auch nicht, nachdem er mir versprochen hat mich solange zu suchen, bis er wieder an meiner Seite ist. Mir ist demnach also durchaus bewusst, dass er seine Worte ernst meint und seinen Worten Folge leisten wird. Dennoch kann ich ihn nicht einfach in den ganzen Scheiß mit rein ziehen. Ich will nicht dafür verantwortlich sein, dass er sein gewohntes Leben genauso verliert, wie alle die ich bewusst mit in den Abgrund zerre.

Also bleibt mir einfach nichts anderes übrig, als ihn dazu zubringen mich derartig zu hassen, dass er eher nach mir sucht um mich umzubringen, als um wieder bei mir zu sein. Es geht anders einfach nicht.

Ich atme noch ein letztes Mal schwer ein, nehme den mir bekannten Geruch von Bambusholz in meine Lungen auf, ehe ich mich mit zusammen gekniffenen Augen und angehaltener Luft umdrehe und zielgerichtet aus dem Haus trete.

Meine Füße finden ihren Weg von allein, bringen mich die Terrasse nach unten und führen mich zurück zu meiner Unterkunft. Erst nach einigen weiteren Schritten, als mir bereits leicht schwindelig wird und meine Lungen vor Sauerstoffmangel zu brennen beginnen, öffne ich meine Lippen einen Spalt um die eiskalte Luft in meine Lungenflügel zu befördern.

Wie mit einem Schlag holt mich die Realität wieder ein und ich prügel mir meine nächsten Schritte selbst in mein Hirn. Ich unterdrücke meine Emotionen, schiebe sie so weit wie möglich von mir weg und konzentriere mich lieber wieder auf das Unvermeidliche.

Den der zweite Tag hat begonnen...Und mir bleiben nur noch 3 Tage, bis Adelia vor meiner Tür steht und mich genauso abführen wird wie Marvin...

[...]

So sehr ich auch versucht habe mich auf den kommenden Moment in den letzten Stunden vorzubereiten, so scheint mir das Ganze immer noch nicht zu gut gelungen zu sein.

Still schweigend trete ich daher einfach nur die letzten Stufen der Wendeltreppe nach oben, um schließlich mit den bereits wartenden Frauen konfrontiert zu werden, die sich in ihrer Wohnung über dem Hospital befinden.

Das Licht über dem riesigem Esstisch ist angeschaltet, beleuchtet das Appartment zu einem Großteil vollständig, während Minha und Soraya sich jedoch absichtlich nicht in den Lichtkegel gesetzt zu haben scheinen. Stattdessen stechen Minhas grüne Augen aus der lichtgedämmten Ecke hervor, in der sich die improvisierte Couch rechts von mir befindet, und starrt dabei den Mann an, dem auch ich seit einigen Tagen nicht mehr wirklich vertrauen kann.

Wie auf dem Hochgewachsenem festgeklebt, folgt Minha jeder Bewegung Jaehyuns, während er in ihre Wohnung tritt. Unbeeindruckt lässt er schließlich auch seine Augen zu ihr fahren, traktiert sie kurz mit seinem Blick, ehe er ein strahlendes Lächeln auf seine Lippen setzt.

„Ach Minhalein! Jetzt sei doch nicht so. Es ist nicht so, als ob ich vorhabe dich jeden Moment anzuspringen und aus der Welt zu bringen!".

Minha verengt auf seine Worte hin ihre Augen nur ein Stück, presst Soraya, die sich an ihrer rechten Seite befindet und stillschweigend da sitzt, nur weiter an sich und gibt schließlich mit fester Stimme von sich: „Du kannst es ja versuchen! Dann kann ich meine umfassende Kräuterkunde an dir ausprobieren und sehen wie lange du brauchst, ehe du nur noch Schaum sabbernd dich am Boden rekelst und genauso elendig verreckst wie der Alte!".

益 Wᴀʀʀɪᴏʀs - 𝙼𝚊𝚢𝚋𝚎 𝙸𝚗 𝙰𝚗𝚘𝚝𝚑𝚎𝚛 𝙻𝚒𝚏𝚎 益Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt