益 Wᴀʀʀɪᴏʀs - 𝙼𝚊𝚢𝚋𝚎 𝙸𝚗 𝙰𝚗𝚘𝚝𝚑𝚎𝚛 𝙻𝚒𝚏𝚎 益

益 ᑕᕼᗩᑭեᗴր 𝟣𝟣益

<____[|𝙹𝚊𝚎𝚑𝚢𝚞𝚗|]____>

„Ich denke wir sollten reden! Wir alle! Diese Stimmung ist langsam nicht mehr auszuhalten!".

Meine Worte klingen durch den Raum. Ich habe versucht möglichst ruhig rüber zu kommen, was mir auch gelungen ist, meiner Meinung nach zumindest. Ich will niemanden verurteilen, nieder machen oder angreifen und dennoch halt ich das langsam nicht mehr aus.

Bereits seitdem Jungkook nach diesem Streit mit Myoji nach Tenian ist, gefolgt von Seojun und Soo-Ri...die Stimmung hatte sich verändert. Vielleicht lag es anfangs auch nur an Hyeong-Joons Tod, was ich verstehen könnte, aber mittlerweile, nachdem das Ganze gegessen war....ich dachte es würde durch seine Totenfeier besser werden, aber anscheinend das komplette Gegenteil.

Ich versuche immer mich möglichst in die Anderen herein zuversetzen um sie besser verstehen zu können, aber in der Hinsicht bin ich wahrscheinlich noch kein Profi. Meine Meinung, dass nach der Beerdigung alles wieder wird, wie es sein sollte, hatte sich als äußerst schwierig herausgestellt.

Für mich ist der Tod das Ende. Logischerweise. Aber es ist einfach der Schlussstrich. Es ist schwierig zu erklären...Auch ich fand Hyeong-Joon immer sehr sympathisch. Man kam mit ihm klar, man konnte mir ihm reden, lachen, arbeiten. Er war ein netter Typ, der sein Leben und seine Berufung als Jian ernst genommen hat, immer für Andere da war. Emotional und dennoch verstehend. Er war ein guter Mensch und auch wenn ich ihm nie wirklich nah stand, er war Teil meiner Familie. Ich kann nicht bestreiten, dass er wie ein Bruder für mich war, ebenso wie die Anderen hier auch. Aber er musste sterben.

Es klingt hart, wenn ich es so sage, aber es musste anscheinend so kommen. Das Schicksal hat es mit ihm anscheinend nicht anders gewollt, weshalb er gehen musste und uns allein ließ. Hyeong-Joon hat seinen Teil getan. Er hat ein ehrenvolles, erfülltes Leben geführt und war hoch angesehen im Volk. Er war ein Retter und Held. Und so starb er auch.

Für mich ist es nicht schwer Menschen sterben zu sehen. Gehen zu sehen. Zwar hat man ein flaues Gefühl und irgendwann holt einen auch die Realisation ein, dass er nie wieder vor einem stehen wird, nie wieder hier irgendwie rumlaufen wird und einfach anwesend ist. Logisch, dass man irgendwann einen Teil der Familie vermisst, wenn er plötzlich verschwunden ist, aber so ist das eben im Leben. Menschen kommen und gehen. Es ist ein Kreislauf. Hyeong-Joon kann froh sein, dass er so lange leben durfte. Er wurde von klein auf allein gelassen, musste sich kümmern. Erst mit 16 kam er zu dem Jian und lebte dann immer noch 12 Jahre weiter. Er kann zufrieden mit seinem Leben sein.

Demnach mache ich mir auch nicht wirklich etwas aus seinem Tod. Er ist weg und so ist das nun einmal. Ich muss nichts bereuen, er muss nichts bereuen, also kann ich ihn in Frieden ruhen lassen, aber Viele sehen es nicht so wie ich.

Ich versuche es wirklich immer wieder mich in die Anderen rein zu versetzen, mit ihnen mitzufühlen um ihre Gedanken zu verstehen, doch jetzt im Moment kann ich das nicht. Nicht so ganz zumindest. Ich verstehe, was in ihnen vorgeht, was sie dazu bringt, sich so aufzuspalten, aber ich kann es nicht fühlen...

Der Punkt ist, der uns im Moment so auseinander treibt, ist die Schuld. Die Schuld, die den restlichen Trupp plagt. Ich gebe mir keine Schuld an seinem Tod. Ich war nicht da. Was hätte ich ausrichten sollen? Zudem konnte Taehyung nichts unternehmen! Vielleicht wäre es bei mir das Gleiche gewesen, wäre ich mit dort gewesen. Wer weiß?!

Die Anderen lassen sich aber von der Schuld zerfressen. Egal ob sie sie jetzt auf den Anderen schieben, wie Soo-Ri, Shiwon und teils auch Jungkook oder weil sie sich selbst die Schuld geben, wie Taehyung. Marvin wird es ähnlich gehen wie ihm...Minha wird es sicherlich auch so gehen und Kaito und Yuuto erst.