益ᑕᕼᗩᑭեᗴր 𝟧𝟪益

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Manisch und ungläubig mit dem Kopf schüttelnd trete ich aus Jaehyuns neuem Büro und gehe, nicht auf die Anderen achtend, über die Veranda, schnurstracks auf den Ausgang zu. Ich habe keine Zeit mehr. Beziehungsweise zu wenig.

Eine Woche...

Das ist nichts. Rein gar nichts!

Wie will er bitte in der Zeit irgendetwas anrichten können? Was zur Hölle meint er überhaupt damit? Er will Adelia angreifen?! Er will diesen ganzen scheiß Lügen und Märtyrern ein Ende setzen. Aber das ist völlig unmöglicher Schwachsinn. Jaehyun ist ein Idealist. Er ist ein Utopist. Ein Schönmaler.

Er scheint zwar einen Plan zu haben, den auch gut durchdacht, sonst hätte er nicht gewusst, dass er mich mit Marvin ins Boot kriegt...er hat sich Gedanken darüber gedacht. Wie er mich an ihn bindet und mich in dieses Boot zwingt. Vielleicht hatte er irgendwo tatsächlich recht damit, dass ich es mit Adelia aufnehmen würde und mein Bestes geben, um ihnen zu entkommen, aber mittlerweile muss auch ich irgendwo realisieren, dass ich allein nicht gegen ein ganzes Land ankommen werde. Ich werde nirgendwo hin flüchten können. Gänge es nur um mich allein, würde ich einfach einen Scheiß drauf geben und es trotzdem probieren. Aber das geht es nicht...und das Schlimmste ist, dass Jaehyun unbewusst noch einen weiteren Nerv getroffen hat, als einfach nur Marvin...

Mein Blick geht wie automatisch auf die Jian, die irgendwie alle in meine Richtung zu blicken scheinen. Meine Augen treffen dennoch schneller auf seinen besorgten und fragenden Blick, als ich es richtig realisieren kann. Seine dunklen Augen treffen auf die Meinen und verbinden unsere Blicke. Abwartend steht er einfach nur da, hofft, dass ich auf ihn zu trete und endlich mit ihm rede...das ich irgendetwas sage...tue...doch ich...ich kann nicht...

Ich will ihn da nicht mit rein ziehen... das wäre das Schlimmste was passieren könnte...und trotz allem steckt er schon halb in der ganzen Scheiße mit drin. Das weiß ich und auch er selbst...sein Blick heute morgen, als er aufgewacht ist und mich vorgefunden hat nach letzter Nacht, der Blick, den er den ganzen Tag über auf mir hat, als würde er mich am liebsten einfach nur noch mit sich mit zerren, seine Augen nie wieder von mir lassen und mich irgendwohin weg sperren.
Er versteht, dass es mir beschissen geht. Wahrscheinlich sogar noch besser als ich selber und genau deswegen kann ich einfach nicht anders als mich von ihm noch mehr abzuwenden...so sehr sich mein Körper und mein Verstand auch dagegen sträuben...

Ich wende meinen Blick wieder von ihm ab, zwinge meine Beine wieder dazu schneller zu laufen und aus dem Tempel zu entkommen.

„Ach, haut der werte Herr schon wieder ab. Hast wohl ganz vergessen, dass du immer noch ein Jian bist?! Oder juckt es dich nicht einmal mehr?", ruft Shiwon über den Trainingsplatz, doch ich bekomme ihn kaum mit. Auch Soo-Ris Worte verschmelzen einfach nur mit der Geräuschlosigkeit, die mich umgibt.

„Shiwon, halt den Mund. Er wird einen Grund haben, warum er geht. Immerhin kommt er gerade von Jaehyun. Deinem neuen Anführer, falls du es noch nicht kapiert hast!".

Ich höre die Schritte nicht, die mir folgen, als ich die Tür vor mir öffne und weiter stoisch gerade aus, mir einen Weg bahne.

Es kotzt mich innerlich einfach nur massivst an, dass ich in dieser Situation stecke. Und ich kann dagegen nicht einmal wirklich etwas tun. Es ist wie Jaehyun meint. Allein kann man nichts ausrichten. Erst recht nicht, wenn man zum Ziel ganz Rajadas geworden ist durch einen einzigen Kontakt mit einer verdammten Frau. Und jetzt werde ich auf einen weg gezwungen, der nur in einer Sackgasse enden kann. Und meine letzte Chance ist, nach diesem dünnen, unstabilen Faden zu greifen, den mir Jaehyun bietet...

益 Wᴀʀʀɪᴏʀs - 𝙼𝚊𝚢𝚋𝚎 𝙸𝚗 𝙰𝚗𝚘𝚝𝚑𝚎𝚛 𝙻𝚒𝚏𝚎 益Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt