益ᑕᕼᗩᑭԵᗴՐ 𝟧𝟢益

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<____[|𝚃𝚊𝚎𝚑𝚢𝚞𝚗𝚐|]____>

Zitternd, kraftlos, erschöpft, am Ende.

Ich hocke schwach auf dem Boden, einen bitteren, unangenehmen Geschmack im Mund, während das Wasser beständig laut rauscht und die Überreste meines Erbrochen wegspült.

Mir ist immer noch übel und schlecht. Verwirrung und Hilflosigkeit haben meinen Körper übernommen, während ich mich schließlich wieder versuche aufzustellen und mich irgendwie am Waschbecken nach oben zu ziehe.

Ich ignoriere die Erinnerungen an vor wenigen Monaten, als ich mich bereits einmal an der Stelle befand wie gerade eben...schwach, hilflos, ausgeliefert und nichts verstehend.

Damals hab ich meine Ahnungslosigkeit überspielt, indem ich mich quer gestellt habe und einfach nur versucht habe, irgendwie meine Routinen zu behalten. Vielleicht hatte ich bis dato auch noch nicht richtig verstanden, was das Ganze bedeutete...was nicht wirklich besser als jetzt ist...und trotz allem kommt es mir so vor, als würden Welten zwischen diesen wenigen Tagen liegen, die seitdem vergangen waren…

Ich hiefe mich nach oben, halte mich weiter fest und strecke meine Hände unter das laufende Wasser, spüle meinen Mund aus und stelle den Wasserhahn schließlich ab. Ich streife wie eine Maschine meine Kleider von meinem Körper, ziehe die schweißverklebten Sachen aus und schmeiße diese auf den Boden, laufe dabei bereits auf den bodentiefen Spiegel zu und bleibe schließlich stehen, als ich auf einmal den weißen Verband um meinen unteren Bauch erkennen kann, der davor definitiv noch nicht da war.

Mein Blick fährt wie automatisch nach links, blickt auf die Reflexion die sich mir bietet. Ich stocke. Halte inne in allen Bewegungen und verstehe gar nichts. Ich trete mit wackeligen Beinen etwas näher, blicke auf den perfekt gewickelten, hellen Verband um meinen Bauch.

Ich starre für einige Sekunden einfach nur in mein Spiegelbild auf die Wunde...ein seltsames Gefühl baut sich in mir auf. Ein bedrückende, bedrängendes Gefühl, welches mir die Kehle zuschnürrt. Ich lege daher einfach nur meine Hand auf den Verband, an die Stelle wo die Wunde war….doch spüre nichts….rein gar nichts. Als wäre nie etwas da gewesen…

,,NIMM DIE HÄNDE WEG, TAEHYUNG, SEOJUN! NEHMT EURE HÄNDE WEG UND DU WIRST SEHEN, WAS ICH MEINE DU DRECKIGER LÜGNER! WIE KONNTEST DU ES SCHAFFEN DIE GANZE ZEIT MICH HINTERS LICHT ZU FÜHREN?! WIE!".

,,Es stimmt, richtig?! Ich hatte recht! Ich hätte nie etwas anderes vor ihnen behaupten sollen. Ich hätte von Anfang an dich einfach ausliefern sollen. Du BIST einer von ihnen. Einer wie sie. Einer der hier nicht her gehört!".

Er hatte Recht...Myoji hatte die ganze Zeit über Recht...er hat die ganze Zeit über gewusst, was abgeht...und es mir nicht gesagt...er hat eher gegen mich gespielt…als mir zu helfen…!

,,...Du weißt es, stimmt's. Du weißt Bescheid! SIE hat es dir gesagt. SIE HAT DIR ALLES GESAGT! Du lügst. Du lügst nur! Sonst wäre sie jetzt nicht hier. Sonst hättest du eine ihrer Art nicht auch noch hier her geschleppt!".

Wovon er geredet hat...was er meinte. Was er die ganze Zeit über behauptet hatte...er hatte Recht damit, dass ich nicht normal war...das ich wie sie bin...wie jemand, der meinen besten Freund umgebracht hat. Geplant hat mehrere Tausend umzubringen und das schlussendlich auch getan hat...genau wie sie...wie Eridya…

Ich reiße den Verband, panisch werdend, locker und blicke auf die blanke, unbefleckte, heile Haut und nur die kleine Narbe an der Stelle wo seine Klinge meinen Körper durchbohrt hatte. Die Stelle, aus der mein Blut in Strömen heraus ran und sich über meine und Seojuns Hände verbreitet hatte...die Stelle, die normalerweise Tage hätte brauchen müssen, um zu heilen.

益 Wᴀʀʀɪᴏʀs - 𝙼𝚊𝚢𝚋𝚎 𝙸𝚗 𝙰𝚗𝚘𝚝𝚑𝚎𝚛 𝙻𝚒𝚏𝚎 益Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt