益ᑕᕼᗩᑭԵᗴՐ 66益

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<____[|𝚃𝚊𝚎𝚑𝚢𝚞𝚗𝚐|]____>

Die Dunkelheit umhüllt weiterhin das Haus der Heilerin, während nur das wenige Licht über dem Esstisch einen Bogen auf die Wohnung wirft und uns nicht vollständig in der Dunkelheit hinterlässt.

Stille ist eingekehrt nachdem ich meine Erzählungen beendet habe. Nachdem ich Yuuto und Kaito alles erzählt habe was ich weiß. Über die Jaria, die Jaraminer, über Marvin, was mir Jaehyun erzählt hat und auch über Eridya. Von was ich wusste, was sie wissen müssen, sollen und besonders was sie jetzt tun sollen. Mit mir zusammen.

Und auf einmal Stille.

Mein Rücken ist eiskalt durch die Wand an die ich gelehnt bin. Mein Blick starrt auf den Parkettboden, während meine Füße aufgestellt, jedoch an meinen Körper angezogen sind. Ich sitze auf dem Boden in der dunkelsten Ecke die ich finden konnte.

Ich bin mir unsicher, ob diese Entscheidung daraus beruhte, dass ich beschissen Aussah und ich mein Aussehen den restlichen Anwesenden nicht noch mehr unter die Nase reiben wollte oder einfach generell, weil ich mich so schon etwas unwohl fühlte von jedem anwesendem Augenpaar angestarrt zu werden.

Und diese bedrückende, unruhige Stimmung macht nicht sonderlich etwas besser. Aber was hab ich erwartet. Immerhin habe ich gerade allen Anwesenden, Yuuto, Kaito, Minha, Soraya und Jaehyun unterbreitet, dass ich für Marvin unser Land verraten will. Gegen dieses kämpfen will, nur um eine Person vor dem sicheren Tod zu bewahren, den nur Tenians Jian und ich wirklich kannten...

Meine Hand fährt zu meinen Schläfen während ich meine Augen leicht schließe und einmal tief ein- und ausatme um die Stille etwas länger zu überbrücken.

Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis sich endlich Kaito zu Wort meldet und von einem Stuhl des Esstisches in meine Richtung blickt. Sein linkes Auge ist leicht zusammengekniffen. Man sieht ihm den Schmerz an, den er weiterhin durch mich verspüren muss, während er die mittlerweile schon warme Kompresse in seiner Hand liegen hat.

„Tae...ich weiß nicht was ich dazu sagen soll...denkst du wirklich, dass wir dir einfach so folgen würden?".

Seine Worte sind ruhig, fast schon etwas zu leise. Kein Unterton schwingt mit ihnen mit und dennoch bringen sie mich dazu, mir schmerzhaft auf meine Lippen zu beißen. Ich wende den Blickkontakt ab, starre zurück auf den Boden und suche nach einem Fünkchen Selbstbeherrschung um an dem Ort zu verweilen, an dem ich mich eben befinde.

„Versteh mich nicht falsch. Ich glaube dir. Ich sehe ein, dass du nicht sterben willst. Ich verstehe auch irgendwo deine Idee und Taktik...aber...auch wenn ich dazu bereit wäre dir zu folgen, wie soll ich irgendwie dir richtig vertrauen können, beziehungsweise ihr...!".

Sein Finger zeigt eher unbemerkt auf die größere Gestalt, die sich noch immer versucht in den bunten Kissen und hinter der Rothaarigen zu verkriechen.

„Wir kennen sie nicht, sie kennt uns nicht. Ich wollte sie eben umbringen....Ich will dir wirklich deine Hoffnung nicht zerstören, aber...".

„Könnt ihr euch nicht irgendwie zusammen reißen?! Beide!", unterbricht meine Stimme ihn etwas forscher und verzweifelter als gewollt.

„Kaito. Du kennst Minha. Du kennst ihren Charakter und weißt doch, dass sie nicht einer deiner Gegner ist. Du kennst mich, schon länger und standest seitdem mit an meiner Seite. Ob es im Kampf war oder auch nur im normalen Leben. Kannst du denn nicht einfach dich zusammen reißen...bitte!".

Mein Blick starrt ihm verzweifelt in die Augen, die leicht von seinen weißen Strähnen verdeckt werden. Es scheint, als wäre der komplette Raum einfach nur durch unsere Worte gefüllt und eingenommen.

益 Wᴀʀʀɪᴏʀs - 𝙼𝚊𝚢𝚋𝚎 𝙸𝚗 𝙰𝚗𝚘𝚝𝚑𝚎𝚛 𝙻𝚒𝚏𝚎 益Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt