益ᑕᕼᗩᑭԵᗴՐ 87益

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Mit meinen Katanas in meinen Händen spielend, joggen wir schließlich durch die Stadt und seine engen Gänge, durch die wir einige Minuten zuvor schon gelaufen sind.

Im Gegensatz zu dem regem, angeregten Treiben und lauten, unterhaltenden Gesprächen von zuvor hört man diesmal jedoch nur ohrenbetäubendes Gekreische von sterbenden Menschen und düsteres, emotionsloses Gebrüll von Wesen.

Die Gase die zuvor von Menschen nur so übersät war, sieht auch jetzt noch so aus. Nur mit dem Unterschied, dass dieses Mal die Menschen aufgeschlitzt, teilweise ausgeweidet und zerschnetzelt auf dem Boden verteilt liegen.

Ein unglaublich schwerer metallischer Geruch liegt in meiner Nase, während mein Blick starr auf den Boden fixiert ist mit dem Ziel, nicht die herausgefallenen Organe zu zertreten und die Leichen der Bevölkerung noch mehr zu schänden, als sie so schon sind.

Mein Versuch, den leeren Blicken der Toten aus dem Weg zu gehen scheitert schließlich, als ich doch in den trüben Blick eines toten Mädchen schauen muss. Ihre kleine Silhouette wird unter einem stämmigen Mann halb erdrückt, der sich scheinbar schützend vor sie stellen wollte. Was jedoch nicht ausgereicht zu haben scheint...

Dem Mädchen fehlt ein Arm, ihre Miene ist zu einem immer währenden, lautlosen, panischen Kreischen verzerrt, während ihr kompletter Körper von fremdem und eigenem Blut überzogen ist.

Ich muss meinen Blick abwenden, als sich vermehrt Speichel in meinem Mund bildet und mir übel wird. Der extreme Geruch von Blut und Verwesung trägt den Rest dazu bei, dass ich mich fast in eine Ecke übergeben will. Ich reiße mich schließlich doch noch zusammen, daran denkend, dass doch genau das meine Schuld ist. Mitschuld...genau wie Marvin mich eben belehrt hatte.

Ich blicke unbewusst nach hinten in seine Richtung, wo sich wie automatisch unsere Augen treffen. Er blickt mich nur emotionslos und starr an, während auch er kalkweiß ist und es ihn genauso mitnimmt wie auch mich.

Ich hätte diese Worte nicht sagen sollen. Ich hätte nicht behaupten sollen, dass es mir rein gar nichts ausmacht. Ich war voreilig. Ich habe das Chaos nicht eingeschätzt, habe es regelrecht unterschätzt...

Adelia ist die größte Stadt Rajadas. Vielleicht nicht geografisch gesehen. Aber von den Einwohnerzahlen auf jeden Fall. Und an all diesen Menschen will sich Eridya heute rächen...

Ich zwinge mich schließlich dazu weiter zu gehen. Was sollen wir schließlich jetzt schon noch tun? Sie ist bereits in Rage, in ihrem Wahnsinn vergraben. Bei dem letzten Kampf gegen Sie in Tenian bin nicht nur ich fast drauf gegangen, sondern auch Jungkook. Viele von uns hatten schwere Verletzungen und da hatten wir nicht ansatzweise ein Ausmaß an Angreifern, wie jetzt...

Es ist hoffnungslos!

„Wesen", kommt es auf einmal von Jaehyun, welcher einige Meter von mir entfernt sich einen Weg durch die Leichenlandschaft geschlängelt hatte. Ich blicke daraufhin auf und konfrontiere augenblicklich seinen Blick. „Tote Wesen...jemand scheint sie zu bekämpfen!".

„Sollten nicht noch mehr Jian Adelia durchkreuzen, als die denen ihr begegnet seid? Die Patrouillien werden auf die Wesen gestoßen sein und Widerstand leisten!", gibt Yuuto hinter uns von sich.

„Dann haben wir noch einen Grund mehr uns schnellstens von hier zu verpissen, anstatt diesen Kampf mit zu führen...", gebe ich daher nur knapp von mir. Ich bin nicht sonderlich heiß darauf erneut von ihnen geschnappt zu werden...darauf kann ich gut verzichten.

Ohne noch ein weiteres Wort schieben wir uns schließlich mühselig weiter durch die Gassen der Stadt, dem lauten Gebrüll und den Kämpfen immer näher kommend.

益 Wᴀʀʀɪᴏʀs - 𝙼𝚊𝚢𝚋𝚎 𝙸𝚗 𝙰𝚗𝚘𝚝𝚑𝚎𝚛 𝙻𝚒𝚏𝚎 益Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt