益 Wᴀʀʀɪᴏʀs - 𝙼𝚊𝚢𝚋𝚎 𝙸𝚗 𝙰𝚗𝚘𝚝𝚑𝚎𝚛 𝙻𝚒𝚏𝚎 益

益ᑕᕼᗩᑭԵᗴՐ 93益

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Tiefe Erschöpfung durchdringt meinen Körper, während ich immer noch neben Kaito sitze und dessen Körperwärme verspüren kann. Seine Hände bewegen sich kein Stück mehr, seitdem Minha seinen Arm eingebunden hat. Endlich...

Ich atme einmal tief ein und aus, rapple mich schließlich auf als ich hören kann, wie Minha und Soraya zurück aus dem Wald treten. Ich schweife kurz mit meinem Blick über sie, kann nur ihre Umrisse erkennen, als sie sich wieder an einen der Bäume fallen lassen. Ich spüre, wie Minhas Blick kurz zu mir schweift, weshalb ich mich schließlich aufrapple und mich vor Kaito stelle um seinen Blick auf die abgedeckte Leiche Marvins zu verdecken.

Ich hocke mich kurzzeitig wieder vor ihn, greife sanft nach seinem Gesicht und schiebe seine langen Strähnen ihm hinter die Schultern.

Mich auf sein Gesicht fixierend versuche ich irgendwie in seine Augen schauen zu können...doch ich erkenne nichts. Frustration bildet sich noch mehr in meinem Körper aus, mischt sich mit der Trauer und der Hilflosigkeit um und wegen Marvin und trotz allem muss ich mich jetzt zusammen reißen!

„Komm...wir sollten uns um unsere Wunden kümmern", gebe ich nur knapp von mir, als ich schließlich nach seinen beiden Armen fasse und ihn dazu zwinge aufzustehen. Er lässt mich gewähren, steht schließlich auch mit auf, auch wenn seine Handlungen um einiges langsamer sind, als normal.

Als er vor mir steht versuche ich abermals seinen Blick zu erfassen, streiche stattdessen jedoch abermals nur seine Haare hinter seine Ohren, ehe ich ihn mit zu dem Bach führe, den Minha andeutete.

Ich bereue es, ich hasse es förmlich, dass ich nicht richtig für Kaito da sein kann, weil ich ihn einfach nicht mehr sehe...es frustriert mich zutiefst, gerade jetzt wo er nicht mehr mit mir spricht und einfach nur stumm da sitzt und vor sich hin vegetiert!

Vorsichtig führe ich uns durch das Dickicht, bis die Büsche schließlich weniger werden und einem kleinen Kiesstrand Platz machen. Mit meinem Blick finde ich schließlich das verschwommene Ufer, hocke mich nieder und lasse mir das kalte Wasser über mein Gesicht fließen.

Ich bemerke, wie auch Kaito sich schließlich neben mir niedersetzt, sich hinhockt und beginnt die Kampfspuren von seinem Körper zu waschen. Immer noch stumm, als wäre er geistig nicht ganz anwesend, macht er einfach sein Ding...

Ich halte die Stille schließlich nicht mehr aus. Ich kenne ihn. Schon Ewigkeiten. Er hat immer anders gehandelt, er hat immer mit mir geredet. Ich konnte immer für ihn da sein und auf einmal baut er eine derartige Mauer zwischen uns und schottet sich selbst von mir und dem ganzen Trupp ab...

Ich drehe mich zu ihm, blicke ihn abermals nur verschwommen an, als ich schließlich mit leiser Stimme ihn anspreche: „ Kaito...könntest du bitte irgendetwas sagen...mit mir reden...ich weiß, Marvins...-Tod ist nicht einfach für dich. Für mich auch nicht, aber lass mich dir irgendwie helfen...lass mich bitte wissen, was in dir vorgeht!".

Ich höre selbst meiner Stimme Verzweiflung an, die ich eigentlich ihm gegenüber gar nicht erst zeigen wollte.

Er hört schließlich auf seine Haare zu waschen, lässt sie nass an seinem Körper herab fallen und schaut mich zum ersten Mal an. Ich spüre seinen Blick auf mir, als er seinen Kopf schnell wieder senkt und er seine Schultern fallen lässt. Als würde er mich nicht anschauen können...

„Kaito...ist alles gut? Bist du verletzt? Rede doch bitte endlich mit mir", spreche ich ihn erneut an, als ich langsam auf ihn zu krieche und direkt vor ihm hocken bleibe. Durch meinen Schleier starre ich ihn an, taste vorsichtig nach seinem Gesicht auf dem ich auf einmal warme Tropfen verspüren kann, die seine Wangen herab rinnen.