Teil 44

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Chris Sicht:
Heute war wieder ein Tag voller Untersuchungen und Behandlungen für Nico, seit er eingeliefert wurde gestern hatte ich meinen ganzen Dienstplan auf ihn umgestellt denn ich wollte ihn nicht alleine lassen. Heute Morgen brachte ich ihm sein Frühstück was er auch dankend annahm dennoch musste ich es ihm geben denn er konnte sich nicht aufsetzten und selbst essen. Er war wieder schwächer geworden durch die Schmerzen und die Entzündung ringten ihn zu Boden. Ich wollte für ihn da sein so gut es ging aber ich war irgendwie noch enttäuscht, Aileen und viele seiner Freunde waren gleicher Meinung weshalb er nicht ganz so viel Besuch bekam wie sonst. Er war auch sehr ruhig geworden weshalb ich mir auch Sorgen machte, aber das war ein anderes Thema. Er war fertig mit essen und hatte auch genug gegessen leider ging es danach gleich los zum ersten Termin. Ich half ihm in den Rollstuhl was ihm wirklich stark weh tat aber es immer gut macht. Ich fuhr ihn durch die Gänge, bis wir am Behandlungsraum ankamen, schon als ich die Tür öffnete hatte ich im Gefühl das es eine schwere Behandlung wird.

Dr Hofmann Sicht:
Ich hatte jetzt Nico als Patienten auf meinem Plan stehen, dieser bereitete mir schon Magenschmerzen. Ich glaube er hatte das Gefühl das es mir nichts ausmachte wenn ich ihn abtastete und er jedes Mal Höllen schmerzen bekam, aber so war es ganz und gar nicht er tat mir unglaublich leid und ich wollte ihm nie weh tun leider ging es nicht anders.
Heute stand für ihn die schlimmste Untersuchung an, denn heute war erstens Ultraschall, Bestimmung der Wirbelentzündungen, Abnahme von einem Teil seines Knochenmarks und Bandageneinstellung.

Ich ging in den Raum und sah Nico schon oberkörperfrei auf der Liege liegen, ich sah Chris an und er wusste was ich wollte. „Nico hör zu, du musst heute stärker sein als sonst und noch mehr aushalten. Heute steht vieles an und nach der Untersuchung bekommst du ein Schlafmittel sonst hältst du die Schmerzen nicht aus." „ was ist heute?" fragte Chris. „Ultraschall, Bestimmung der Wirbelentzündungen, Abnahme von Teilen des Knochenmarks und Bandageneinstellung." „so viel?" fragte Nico brüchig „es muss."

Nicos Sicht:
Ich dachte ich hörte nicht richtig aber anscheinend war es wichtig, ich spürte nur Schmerz und Anspannung. Ich atmete noch einmal tief durch und nickte um zu signalisieren das es los gehen konnte. Ich drehte mich langsam auf den Bauch und spürte kurz danach etwas kaltes auf meinem Rücken, ich hatte meinen Kopf auf die Seite gedreht und sah Chris neben mir. Dieser hielt mir seine Hand hin und ich nahm sie dankend an, denn alles was ich wusste war das es schmerzhaft werden würde. „Ich fang jetzt an." sagte Dr Hofmann. Er setzte das Ultraschallgerät an und begann langsam es hin und her zu bewegen. Ich klammerte mich an Chris Hand und stöhnte ab und zu leicht auf, zum Glück waren wir kurze Zeit später fertig und er hatte genug Aufnahmen. Dr Hofmann wischte den Rest vom Gel noch von meinem Rücken und bereitete mich für die nächste Untersuchung vor. Er legte seine Hände direkt auf den entzündeten Wirbeln an und drückte drauf , ich konnte mir ein lautes schmerzerfülltes Stöhnen nicht verkneifen und es wurde auch nicht besser denn als das geschafft war, hatte ich nicht viel Zeit durchzuatmen denn ehe ich mich versah legte mir jemand ein Tuch auf den Rücken und ich spürte eine kalte Spitze auf meinem Rücken anliegen. „Achtung jetzt tust sehr weh." er drückte die Spitze tief in meinen Rücken und ich konnte meine Tränen nicht mehr kontrollieren sie liefen einfach heraus und einen lauten schmerzvollen Schrei nicht unterdrücken und ich spürte nichts mehr. Ich drückte Chris Hand so fest das auch er manchmal sein Gesicht verzerrte aber er hielt es aus und strich mir die Tränen von den Wangen. Ich spürte wie die Spitze langsam wieder herausgezogen wurde und dies war mindestens genauso schmerzhaft. Ich war komplett am Ende mit den Nerven und lange hielt ich es nicht mehr aus, Dr Hofmann legte mir einen Verband an und legte mir die Bandage noch um, dieses Mal wurde sie aber noch fester zu geklettet da ich viel Unterstützung brauchte.

Chris schob mich wieder in mein Zimmer aber ich konnte jetzt nicht aufstehen und erst recht nicht die zwei Schritte gehen. Ohne mich groß zu bewegen versuchten Dr Hofmann und Chris mich ins Bett zu bekommen als das geschafft war, hängte Dr Hofmann mir noch eine Schmerzinfusion an. Bevor er aber ging spritzte er mir noch ein Schlafmittel denn ohne ging im Moment gar nichts. Langsam schloss ich meine Augen und atmete wieder ruhiger vor mich hin.

Chris Sicht:
Zum Glück schläft er jetzt, es war eine harte Untersuchung und eine schwere Behandlung.
Ich werde später mit Aileen telefonieren und vor allem mit deinen Eltern.

Auch nur ein Mensch Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt