Es vergingen weitere vier Wochen, in denen nichts Aufregendes passierte, außer das uns Hanji die Erlaubnis gab, wieder langsam mit dem Training anzufangen, was Levi ja so gar nicht freute. Denn unser Pensum reduzierte sich dadurch auf eine Runde joggen und zwei Liegestütz für mich und zwei Runden laufen und null Liegestütz für Ruby.
Außerdem fiel durch die verordnete Bettruhe unser Verkupplungsplan für Hanji und Moblit leider auch erst mal aus. Und den mussten wir jetzt wo Ruby nur noch ab und zu eine Stoffschlinge trug und ich keine Krücken mehr brauchte, dringend nachholen. Wir konnten es doch nicht einfach so hinnehmen, dass die zwei ihr Leben getrennt nebeneinander herführten. Lang lebe Hanlit!
Ja ansonsten ... Erwin war mittlerweile auch wieder auf den Beinen und seine erste Amtshandlung als Genesener war für heute Abend ein Fest anzusetzen, um den Erfolg der Expedition zu feiern, die schon gefühlte Ewigkeiten her war.
So kam es, dass draußen auf dem Trainingsplatz ein riesiger Haufen Holz für ein Lagerfeuer aufgeschichtet wurde und man Holzbänke und Tische aufstellte. Das Ganze drum herum wurde von Abteilungsführerin Marlene beaufsichtig. Nein, ausnahmsweise mal nicht Levi.
Der Gute hatte sich schon seit heute Morgen mit der Ausrede, er wolle seine Dokumente aufarbeiten wie uns Hanji erzählte, in seinem Büro verbarrikadiert.
Es war später Nachmittag und Hanji, Ruby und ich kamen vom Büro der Wissenschaftlerin, weil ich unbedingt ein neues Buch haben wollte. Nun waren wir auf den Weg nach draußen, um uns an einem bereits stehenden Tisch zu setzen und etwas zu quatschen.
An der Treppe zum Erdgeschoss kam uns Moblit entgegen. Es wurde Zeit für Phase eins unseres Masterplans. Ruby und ich ließen uns leicht hinter Hanji fallen, die in unserer Mitte ging. Ich sah zu der leicht diabolisch grinsenden Persönlichkeit neben mir, die schon drauf und dran war Hanji einen Stoß zu versetzten. Was sie auch tat.
Nur war das Timing nicht gerade das Beste. Moblit hatte uns nämlich noch gar nicht bemerkt und er war auch zu weit weg, dass Hanji „zufällig" auf ihn drauffallen konnte. Hoppla.
Glücklicherweise hatte ich Moblits Hanji-Instinkt unterschätzt. Denn kaum war Hanji mit einem „Huch" dabei die Stiegen wie ein Stein hinunterzukullern, übersprang Moblit ein paar Stufen und fing sie heldenhaft auf.
Von der Stufe, an der wir standen, beobachteten wir grinsend, wie beide rot anliefen und Hanji sich verlegen, aber um Contenance bemüht, bedankte. So unauffällig wie möglich schlugen Ruby und ich ein. Phase eins war wunderbar verlaufen und es kamen möglicherweise noch einige solcher Momente, wenn wir unseren Plan weiterhin umsetzen würden. Mal schauen.
Als Moblit nun seinen Weg nach Wohin-auch-immer fortsetzte, grüßten wir ihn höflich als wäre nichts gewesen und gingen mit Hanji, die plötzlich unverhältnismäßig still war, auf den Trainingsplatz.
Wir setzten uns an einen Tisch und keiner beschwerte sich, was vermutlich an Hanji lag. Sonst hätte uns bestimmt schon wieder jemand verscheucht, weil noch nicht alle Tische standen und noch vorbereitet werden musste und bla bla bla.
Wie zwei Irre saßen wir Hanji gegenüber, welche nachdenklich auf die Tischplatte schaute. Als sie ihren Kopf hob und wir unser Grinsen einfach beibehielten, fragte sie verwirrt: „Was ist?" Ohne meine Mimik zu verändern, meinte ich: „Nach gerade eben kannst du nicht mehr leugnen, dass du Moblit mehr magst als NUR einen Freund." Hanji begann schon: „Aber das...", wurde aber von Ruby unterbrochen, „Nein. Komm uns jetzt nicht mit einem „Aber...", Fräulein."
Aufgrund des „Fräuleins" sah ich meine Sitznachbarin mit hochgezogener Augenbraue an, bevor ich mich wieder zu Hanji wendete, die seufzend murmelte: „Nicht schon wieder." Daraufhin kam von mir: „Was heißt hier „schon wieder"? Wir hatten diese Diskussion erst einmal und da habt ihr", ich deutete auf meine Freundin und die Brillenträgerin mir gegenüber, „mir eine Beziehung mit Armin andichten wollen."
Prompt kam von Ruby: „Yeah, for sure! You're the perfect couple!" Hanji hatte zwar höchstwahrscheinlich nichts verstanden, nickte aber bekräftigend und erklärte: „Hast du euch eigentlich schon mal beim Training beobachtet? Ihr seid soooo cute zusammen." Hatte Hanji eben „cute" gesagt? Ohne auf diesen Gedanken näher einzugehen – das würde nur in Kopfschmerzen enden – erwiderte ich: „Nein? Wie auch?" Mein Gegenüber zuckte nur die Schultern. Wieso konnte ich nicht vorher nachdenken, bevor ich etwas sagte? Dann hätte ich das Gesprächsthema nie auf diesen Abend gelenkt!
Gleich darauf kam von Ruby erneut: „Komm schon, du magst ihn doch. Komm schon. Komm schon. Komm schon. ..." Auch Hanji stieg in den Chor von „Komm schon"- Missklängen ein und ich knallte meinen Kopf mit den Händen an den Ohren auf die Tischplatte. Es sollte endlich aufhören! Bitte! Du komische Macht, die uns ver-damm-t* nochmal ohne Schuhe hier ankommen ließ: MACH DAS ES AUFHÖRT!!
An meinen nächsten Worten gab ich dieser Macht die Schuld. Ich würde das doch nie freiwillig im Beisein dieser Verrückten – ja, ich weiß, ich bin auch verrückt, aber die zwei übertreffen alles – zugeben! Genervt brummte ich in meinen nicht vorhandenen Bart: „Vielleicht, mag ich Armin ja doch irgendwie mehr als einen Freund." Ich verschränkte meine Arme auf dem Tisch, legte meinen Kopf darauf und murmelte in einem Selbstgespräch: „Er schaut ja wirklich nicht schlecht aus und er ist süß und klug. Und nicht so ein Vollhonk wie Jean."
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* Copyright by Rick Riordan
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Attack on Titan becomes reality
FanfictionTonia und ihre Freundin Ruby sind zwei ganz normale verrückte Teenager, die den Anime Attack on Titan mögen. Und wie jeder andere durchschnittliche Fan wollen auch die zwei einmal in ihre Lieblingsgeschichte und ich ermögliche es ihnen. Wer ich bin...