77. Und Spotlight auf Erwins Comeback!

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Langsam verschwanden die Überreste meines Traumes, an den ich mich nicht erinnern konnte. Mit geschlossenen Augen lag ich im Bett. Die Sonne warf ihre warmen Strahlen ins Zimmer. Die Vögel zwitscherten vergnügt ihre Lieder. Es herrschte friedlich Idylle ... Irgendetwas stimmte hier nicht.

Misstrauisch schlug ich die Augen auf und setzte mich auf. Unter mir konnte ich Rubys gleichmäßige Atemzüge hören. Ich fixierte mit meinen Blick die Tür und erwartete, dass jeden Moment jemand die Tür zertrümmerte. Ich starrte bestimmt zehn Minuten auf das Holz der Tür, in Erwartung, dass jemand auftauchte. Aber irgendwie machte sich keiner die Mühe.

„Wie lange willst du noch auf die Tür glotzen?", fragte plötzlich jemand neben meinem Bett. Erschrocken fuhr ich zusammen und blickte in Rubys skeptisches Gesicht. Stotternd versuchte ich mich zu erklären: „Äh ... äh ... i-i-ich habe ... Ach, vergiss es, ich weiß es doch selbst nicht."

Mit einem noch immer skeptischen „Aha" wandte sie sich ab und begann sich fertig zu machen. Seufzend kletterte ich von meinem Bett und fiel fast herunter als unsere arme Zimmertür gegen die Wand schlug. Ich hielt in der Bewegung inne und klammerte mich an die Sprossen der Leiter, während ich mit einem beinahe Herzinfarkt zur Tür sah.

In dieser stand Hanji und grinste breiter als der Joker. Sie hüpfte ins Zimmer und zog Ruby, die dabei war ihre Bluse zuzuknöpfen, in eine Umarmung. Dabei wirkte meine Freundin wie eine Stoffpuppe in den Armen einer Vierjährigen. Also ziemlich gequetscht. Während ich versuchte meine Finger wieder von dem Holz der Leiter zu lösen, erzählte uns Hanji hocherfreut, dass Erwin wieder da war. Ach ja richtig, sie durfte doch seinen Papierkram machen, wenn er weg war.

„Das ist toll", gab ich der Verrückten zurück und begann ebenfalls mich anzuziehen. Die Wissenschaftlerin ließ Ruby los, was diese erst einmal Luft schnappen ließ, und erwiderte: „Nicht wahr?"

Hanji wartete auf uns und hüpfte dann neben uns her zum Frühstück. Dort war keiner unserer Freunde zusehen, weshalb wir uns mit Hanji gemeinsam an einen Tisch setzten. Hanji war die ganze Zeit über so aufgedreht, dass sie ihr Essen hinunterschlang und uns dazu animierte schneller zu essen. Was um alles in der Welt war schon wieder bei ihr kaputt? Erwin würde uns doch kaum wegrennen.

Kaum war der letzte Bissen weg, wurden wir von der aufgedrehten Abteilungsleiterin nach draußen geschleift. Sie blieb neben Levi und Eren stehen, die Erwin, Historia, einigen anderen Aufklärern und ein paar Leuten mit dem Einhorn-Emblem der Militärpolizei auf der Jacke dabei zusahen, wie sie ihre Pferde absattelten. Unsere Teamkollegen, die beim Frühstück gefehlt hatten, halfen ebenfalls.

Hanji hatte uns noch immer in ihrem Griff, weshalb wir uns das Szenario nur seltsam verrenkt ansehen konnten. Mühsam befreiten wir uns aus ihrem Griff und schauten dem Treiben weiter zu. Von Ruby kam die sehr gute Frage: „Was macht die Militärpolizei hier?"
„Sie sind hier, um zu sehen, ob Eren schon Amok gelaufen ist und noch lebt", antwortete Levi und verschränkte die Arme. Bei seinem Blick hätte mir nur noch das Anhängsel „Dreckspack" und das Auf-den-Boden-spucken gefehlt.

Der Mann verlagerte leicht sein Gewicht und schnauzte die hibbelige Hanji noch an: „Hör auf so herum zu zappeln, Vierauge. Davon wird man ja wahnsinnig." Sie versuchte nicht wirklich still zu stehen, doch sie reduzierte ihr Herumgezappel auf die Hälfte als sie antwortete: „Tut mir leid, ich bin nur einfach so glücklich." Kaum zu übersehen. „Kaum zu übersehen", gab Levi zurück.

Bei allen Göttern, konnte der Kerl jetzt auch schon Gedanken lesen?! Ich schaute Levi skeptisch von der Seite an. Was dachte ich da, das war Levi. Levi war allwissend, natürlich konnte er Gedanken lesen.

Im nächsten Moment wurde ich von dem Betreffenden gefragte: „Was starrst du so?" Ich wandte meinen Kopf wieder schüttelnd dem Geschehen zu und meinte: „Verzeihung."

Aus dem Getümmel löste sich ein braunhaariger Mann mit leichtem Bart. Ich identifizierte ihn sofort als Nile Dawk, Kommandant der Militärpolizei. Er war etwa zehn Meter von uns entfernt, da wollten Ruby und ich uns auf den Obersten dieser Vollpfosten stürzen. Doch wir wurden von Levi am Kragen gepackt und auf Abstand gehalten. Allerdings hinderte uns das nicht im Geringsten daran zumindest zu versuchen, ihm eine zu verpassen.

Halb am erwürgt werden, presste ich hervor: „Ihr unterbelichteten Neandertaler!", was von Ruby ergänzt wurde mit: „Ihr wolltet Eren sezieren!" Die einzige Reaktion unseres Gegenübers war es spöttisch eine Augenbraue hochzuziehen und zu fragen: „Levi, hast du deine Leute etwa nicht mehr unter Kontrolle?"

Der schwarzhaarige hinter uns zog uns mit einem Ruck zurück und haute uns einmal ordentlich auf den Hinterkopf. Während Ruby sich den Kopf rieb und höchst empört zu Levi schaute, begann ich strahlend zu Lächeln. Natürlich wurde ich von allen komisch angeschaut. Mit leuchtenden Augen wie ein Kleinkind sah ich zu Levi und erklärte: „Ich wollte schon immer mal eine Gibbs-Schelle* bekommen." Wie nicht anders zu erwarten, verstand keiner die Anspielung auf NCIS, weshalb ich einfach weiter komische Blicke zugeworfen bekam.

Levi beendete die Situation, indem er sich mit einem „Tz" wieder Nile Dawk zuwandte und meinte: „Doch. Sehr gut sogar." Ich konnte mich täuschen, aber ich meinte, in seiner Stimme einen leichten Hauch von Feindseligkeit zu hören. Was ich ihm nicht verübeln konnte. Der Kerl vor uns war ja auch ein Unsympath.

Nun kam auch Erwin hinzu und legte seinem Kindheitsfreund eine Hand auf die Schulter: „Lass uns kurz hineingehen, währenddessen bereiten Hanji und Levi alles vor." Mit einem Nicken des Besuchs zogen die zwei ab. Wir sahen ihnen alle hinterher und Ruby fragte: „Hab' ich irgendwas nicht mitgekriegt? Was vorbereiten?" Ich nickte zustimmend und meinte: „Das würde mich auch interessieren."

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* Wer möchte, kann sich die Headslap compilation oben ansehen.

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