Ich saß gemütlich auf meiner Couch und las ein gutes Buch. Ich dachte mir nichts Böses und erwartete für heute keine Unterbrechungen mehr.
Doch was passiert meistens, wenn man arglos einfach nur ein Buch liest? Genau man wird gestört. Plötzlich stand neben mir eine dickliche Person und meinte: „Hey, ich bin du aus der Zukunft."
Ich hob skeptisch meine Augenbraue und erwiderte: „Wow, bin ich hässlich in der Zukunft."
Mein Zukunfts-Ich gab sofort zurück: „Das kommt nur davon, dass du so viele Donuts in dich hineinfrisst."
Empört sprang ich auf: „Ich fresse gar keine Donuts in mich hinein."
Mit spöttischen Lächeln bekam ich zurück: „Warte mal, bis du zwanzig bist."Ich sah zu Ruby, die ebenfalls auf der Couch saß und sagte: „Ruby, erinnere mich, dass ich, wenn ich zwanzig bin, keine Donuts mehr essen darf."
Mein Zukunfts-Ich schien sich noch einen Spaß daraus zu machen und zählte munter auf: „Und Muffins, Pralinen, Cookies, Brownies, ..."
„Ach, halt doch die Klappe!", fuhr ich mein anderes Ich an.Und damit wachte ich auf. Ich setzte mich langsam im Bett auf und schaute ins Nichts. Wow, war das ein komischer Traum. Müde machte ich mich daran, vom Bett zu klettern. Als ich gerade dabei war mir meine Hose anzuziehen, erkannte ich, dass Rubys Bett nur von Bechamel besetzt war, die auf Rubys Kissen lag.
Skeptisch machte ich mich fertig und begab mich auf dem Weg zum Speisesaal. In den Gängen bemerkte ich, dass es noch recht dunkel war. War ich so früh auf? Diese Welt tat meinem Schlafrhythmus definitiv nicht gut. Mit dieser Erkenntnis drückte ich langsam die Tür zur Kantine auf und blieb stehen als ich merkte, dass der Saal nur von zwei Personen besetzt war. Wie früh war es bitte?!
Meine Augen fokussierten und ich erkannte Levi und Ruby, die dort auf einem Tisch saßen. Während Levi so munter und monoton wie sonst dreinschaute, wirkte meine Freundin als würde ihr Kopf gleich auf die Tischplatte knallen. Doch sie schreckte zusammen als Levi fragte: „Hey, wo ist der Tee?" Rubys Blick schrie geradezu Wie? Was? Wo?.
Erschrocken stand sie auf, eilte in die Küche und kam mit einer Teekanne, einer Packung Tee und einem Teesieb sowie zwei Teetassen zurück. Levi las unterdessen das Buch weiter, das er in der Hand hielt. Beim Einfüllen des Tees stellte Ruby sich so ungeschickt an, dass sie einen kleinen Teil der Teeblätter ausstreute, doch sie bemerkte es nicht. Oder es war ihr einfach egal.
Als sie Levi die fertige Teetasse hinstellte und sich selbst einen Tee machte, sah Levi auf und fragte mit hochgezogener Augenbraue: „Warum ist der Tee über dem Tisch verstreut?" Meine Freundin sah auf und schien kurz nicht zu wissen, was ihr Gegenüber meinte, doch als sie das Chaos auf dem Tisch bemerkte, stotterte sie: „Äh ... Äh ... ich war in Eile. Sorry, Captain, ich werde sofort putzen."
Sie sprang auf und eilte in die Küche, während Levi ihr leicht verwirrt nachschaute. Vermutlich aufgrund der Anrede. Als sie zurückkam und den Tisch fertig geputzt hatte, erklärte sie: „Okay, that should be it. Enjoy your tea."
Levi hob erneut eine Augenbraue und befahl: „Bleib gefälligst bei einer Sprache, die man auch versteht." Sie sah danach aus als hätte er sie geprügelt. Als sie schließlich verwirrt fragte: „Was?", setzte ich mich wieder in Bewegung und hielt auf den einzigen besetzten Tisch zu.
Ruby bemerkte mich überhaupt nicht und Levi sah nur kurz aus dem Augenwinkel zu mir. Ohne auf die Diskussion einzugehen, ging ich an dem Tisch jedoch vorbei, holte mir aus der Küche einen Krug Wasser und kam wieder zurück. Das hörte sich an als wäre ich ein Bumerang.
Ich ließ mich neben meine Freundin fallen. Sie richtete ihren verwirrten Blick kurz auf mich und dann wieder zu unserem Vorgesetzten. Da Ruby anscheinend vollkommen unbewusst die Sprache gewechselt hatte, erklärte ich: „Du hast auf Englisch geantwortet."
Die Reaktion war mehr als verständlich. Ruby donnerte ihren Kopf auf die Tischplatte, sodass der Tee überschwappte und sich im Unterteller sammelte. Stöhnend murmelte sie: „It's too early." Levi hatte weiterhin seinen skeptischen Gesichtsausdruck auf und fragte mit einem leicht drohenden Unterton, den man um diese Tageszeit aber ruhig mal überhören konnte: „Hast du eigentlich gehört, was ich gerade gesagt habe?"
Meine Sitznachbarin überkreuzte ihre Arme auf dem Tisch und legte ihr Kinn darauf ab. Mit müdem Blick sah sie zu ihrem Gegenüber und brummte: „Ich sagte doch, es ist zu früh."
Unbeteiligt saß ich daneben und verfolgte noch halb bei dem Gedanken, dass ich in vier Jahren keine Süßwaren mehr essen durfte, das Blickduell zwischen den zweien. Irgendwann wurde es mir zu doof und ich begann auf die Wellen in meinem Krug zu starren, die sich bildeten, wenn ich den Krug auf der rauen Tischoberfläche hin- und herbewegte.
Nur nebenbei drang zu mir durch, dass sich Levi und Ruby ein kleines Wortgefecht lieferten. Ich merkte nur, dass es irgendwann still war, doch ich nahm es nicht wirklich zur Kenntnis und starrte weiter auf mein Getränk, dass mir gerade als Zeitvertreib diente.
Als es im Raum knallte, sah ich erschrocken auf und blickte auf Levi, der vor mir stand. Er stützte sich mit einer Hand am Tisch ab und deutete mit der Hand zur Tür. Mit einem gefährlichen Unterton brummte er mir entgegen: „Ich sagte, 12 Runden."
Empört setzte ich mich gerade hin und fragte: „Was habe ich getan?!" Zurück kam die bemüht beherrschte Antwort: „Du bist da." Die Gefahr vor mir außer Acht lassend, erklärte ich lebensmüde, wie ich war: „Aber das ist doch kein Grund. Das ist Amtsmissbrauch." Die einzige Reaktion war, dass Levi die Augen verengte und mich fast schon anschrie: „Los!"
Grummelnd stand ich auf und bewegte mich Richtung Tür. Dabei murmelte ich in einem Selbstgespräch: „Griesgrämiger Zwerg." Ich bemühte mich gar nicht, es möglichst leise zu sagen. Es würde sowieso nichts bringen.
Prompt schrie der schwarzhaarige in meinem Rücken: „Das habe ich gehört!" Ich drehte mich an der Tür um und breitete meine Arme aus. Ich beugte mich leicht in seine Richtung und schrie zurück: „Mich hätte es auch gewundert, wenn nicht! Dir entgeht doch sonst auch nie was!"
Genervt drehte ich mich wieder um und stapfte nach draußen auf das Trainingsgelände, wo meine Freundin schon fleißig ihre Runden drehte. Als Ruby gerade bei mir vorbeijoggte, hängte ich mich dazu und wir liefen schweigend und endlos genervt und sauer auf Levi weiter.
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Attack on Titan becomes reality
FanfictionTonia und ihre Freundin Ruby sind zwei ganz normale verrückte Teenager, die den Anime Attack on Titan mögen. Und wie jeder andere durchschnittliche Fan wollen auch die zwei einmal in ihre Lieblingsgeschichte und ich ermögliche es ihnen. Wer ich bin...