Nachwuchs

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"Mike?", fragte ich.

Wir saßen auf dem Bett in unseren Zimmer.

"Was ist los?"
Er wusste immer, wenn mich etwas bedrückte.
Ich atmete tief ein und stammelte: "Ich... Warum muss es so schwer zu formulieren sein!?" Mike schaute mir tief in die Augen. "Du weiß, dass Du mir alles sagen kannst", erinnerte er mich. Ich nickte. Nach einer Weile platzte es aus mir heraus: "Ich möchte ein Kind mit dir". Ich erstarrte.

Hoffentlich fasst er es nicht falsch auf...
Wie konnte es einfach so aus mir herausplatzen?! Ich sonst auch nicht so...

Er sah mich mit großen Augen an. "Ich hab jetzt alles mögliche erwartet", gab er zu. "Aber mit DAS nicht". Nach einer Weile legte er seinen Arm um mich und flüsterte: "Soll ich Christoph fragen?" Ich nickte nur. Dann stand er auf und ging aus den Zimmer. Ich legte mich hin und dachte nach.

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Ich konnte es nicht fassen... Jane möchte ein Kind mit mir! Ich könnte glücklicher nicht sein! Endlich! Ich wollte sie auch schon darauf ansprechen... Doch sie war schneller.

"Christoph", harkte ich nach. "Könntest Du mir einen Gefallen tun?"
Wir waren in Kim und sein Zimmer.
"Welcher?" "Ich und Jane möchten gerne ein Kind", beantwortete ich seine Frage. " 'Jane und ich' heißt es!", verbesserte er mich. "Der Esel nennt sich immer zuerst". Ich schüttelte nur den Kopf.

Wie kommt man auf sowas?!

"Ja", sagte er. "Das kann ich machen. Wann soll es geschehen?" "So bald wie möglich", stellte ich klar. Christoph nickte und ging zum Schreibtisch. Dort holte er ein Reagenzglas und ein Messer. Im nächsten Moment schnitt er sich die Hand auf und füllte sein Blut ins Reagenzglas. "Spinnst Du!?", beschwerte ich mich. "Es muss sein", sagte er mit einer ruhigen Stimme, als ich ihn das Messer abnehmen wollte. Nachdem er fertig war, fügte er noch hinzu: "Gib es Jane. Wenn sie es trink, wird sie wieder zu einem Menschen. Wenn Du willst, dass das Kind sie nicht verletzt, dann solltest Du auch davon trinken". Danach verarzte er sich selbst. Ich bedankte mich, ging aus den Zimmer und suchte Jane auf.

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Ich hörte wie sich die Tür öffnete. Ich richtete mich auf und erblickte Mike. Er hielt ein Reagenzglas mit einer roten Flüssigkeit in der Hand. Ich kannte den Geruch... Den Geruch von Blut. "Bevor Du ausflippst, hör mir bitte zu", bat er mich. Ich nickte und er fuhr fort: "Das ist Christophs Blut. Er hat es mir gegeben, damit Du wieder zu einem Menschen wirst". Ich sah ihn sowohl entsetzt als auch verwirrt an. "Warum?" "Ich habe es in deinen Augen gesehen. Jedes Mal wenn Du mit Rose oder Poison gespielt hattest. Ich sah, dass Du es schon immer wolltest. Deine Augen hatten geleuchtet", erklärte er seine Aktion. Ich stand auf und umarmte ihn. "Danke", flüsterte ich. "Das würde ich immer für Dich tun", flüsterte auch er. Er überreichte mir das Reagenzglas. Ich sah ihn kurz an, dann öffnete ich es und trank das Blut. Ich spürte, dass ich alles langsam anders wahrnahm.

Wie ungewohnt es ist wieder ein Mensch zu sein...

Ich sah Mike wieder in die Augen. Dieser lächelte mich verführerisch an. "Bereit?" "Bereit!"

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"Ist er nicht niedlich?", fragte ich Mike, als ich zum ersten Mal unser Kind in den Armen hielt. "Ja", antwortete er. "Das ist er".
Wir befanden uns gerade in Carlisles Büro.
"Wie wollt ihr ihn nennen?", harkte Carlisle nach. Wir überlegten kurz. Dann sagte sowohl Mike als auch ich: "Sein Name ist Julian".

Mein Leben und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt