Christina

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Nach langem Warten hörte ich, wie die Tür aufging. Ich schaute in diese Richtung und entdeckte Kimberly. "Was ist mit dir passiert?", wollte ich als erstes wissen. "Ich stell hier die Fragen!", stellte sie klar. Ich nickte nur und setzte mich auf den Boden. So kannte ich sie nicht. Sie war wie ein Killer, der jeden Moment zuschlagen könnte. Sie stellte sich vor dem Gitter und reichte mir etwas zu Essen und Trinken. "Danke", flüsterte ich, nahm es an und fing an zu essen. "Du hast anscheinend eine ganze Weile nichts zu dir genommen", stellte sie fest. "Wie hälst Du das aus?" "Das konntest Du früher auch", sagte ich. Wir fingen an zu kichern. "Ja, früher", sagte sie, nachdem sie ihre Beherschung wieder erlangt hatte.
Sie hatte doch noch Mitgefühl für einem Menschen.
"Früher war es alles einfacher". "Es könnte auch heute so sein", schlug ich vor. "Nein!", brachte sie empört hervor. "Heute nicht mehr!" Ich schaute sie mit weit aufgerissenen Augen an. "Okay", sagte ich vorsichtig, da ich momentan sie nicht einschätzen konnte. Sie schaute mich mit einen Blick an, der sagen sollte, dass es ihr Leid tut. Ich stand auf, ging auf sie zu und legte meine Hand auf ihre Schulter. Sie verstand es und nickte. Sie stand auf, schloss das Tor auf und kam herein. Ich wich zurück. Dann verschloss sie das Tor und setzte sich vor das verschlossene Tor. Ich ging zu ihr und setzte mich neben sie. Ihre Nähe war mir so vertraut, aber auch völlig fremd. "Hast Du einen Freund?", fragte ich, da ich ihre Reaktion von eben nicht verstand. "So was ähnliches", gab sie zu. "Wer?", wollte ich wissen. "Demetri", flüsterte sie. "Nicht FELIX?", fragte ich nach. Dabei betonte ich laut den Namen, da ich wusste, dass sie uns lauschten. "Du weißt, dass Du mit ihn Ärger bekommst...", sagte sie. "Vielleicht". Sie fing an zu lächeln.
"Wann kommt er?", fragte ich nach einer Weile. "Ich bin schon hier", kam es von Felix, der gerade zur Tür herein kam. "Jetzt gibt's Ärger!", hörte ich von Demetri, der auch herein kam. Sie kamen die Treppe herunter und stellten sich ans Gitter. "Es wird Zeit!" Allein wie Demetri es aussprach, bereitete mir eine Gänsehaut. Wir stellten uns hin und die anderen Beiden kamen herein. Demetri stellte sich zu Kimberly, während Felix auf mich zu kam. Er packte mich grob am Arm und zerrte mich aus den Kerker.
Im Thronsaal wieder angelangt, kam Aro auf mich zu. Er wollte meine Gedanken lesen. Da ich es nicht freiwillig machte, zwang mich Felix dazu. Nach dem Motto:
Wer nicht hören will, muss fühlen!

Nachdem Aro fertig war, sah er erst mich und dann Kimberly fasziniert an. "Erstaunlich", begann er. "Durch ihn wurdest Du zum Menschen". Alle schauten mich neugierig an, als hätten sie noch nie jemanden gesehen, der etwas ungewöhnliches kann.
"Lasst ihn los", befahl er. Daraufhin ließ mich Felix los und stellte sich an die Seite von den Hexenzwillingen. Es standen dort noch sechs weitere Leute, darunter auch Kimberly und Demetri. Ich stellte mich hin und streckte mich. Es war sehr ungemütlich. Nach dem Strecken stellte ich mich locker hin. "Was willst Du tun, Aro?", harkte ich nach.
Er lässt niemanden aus den Fängen von Felix, außer sie haben sehr gute Argumente.
"Ich schenke Dir die Freiheit", sagte er. "Unter welchen Bedingungen?" "Gar keine", versicherte er mir. "Zumindest nicht von meiner Seite". "Von mir auch nicht", kam es von den linken Thron. Das müsste Marcus sein. Es stimmte, dass er so gelangweilt wirkte. Wie kann er es bei DENEN aushalten?!
"Aber von mir!"
Natürlich! Caius musste wieder alles zunichte machen! Hat er keine anderen Hobbies?!
"Du wirst hier niemals mehr hinkommen!" "Ok", sagte ich schnell. "Das hatte ich auch schon vor". Er fing an zu grinsen. Nicht ein freundliches grinsen, sondern dieses grinsen hatte etwas heimtückisches. "Und", setzte er an. "Du wirst weder Kimberly noch euer gemeinsames Kind aufsuchen!"

Das war wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Kimberly war schwanger gewesen?! Ich hatte ein Kind?! Das hatte ich niemals erwartet...
Das ich eines Tages mal Vater werde... Und dies wollte er mit verbieten?! Leider hatte ich schon zu gesagt, sonst hätte ich ihm das passende gesagt.

Bei meinem Gesichtsausdruck wurde sein grinsen noch breiter. Ich war wortwörtlich sprachlos. Ich schaute zu Kimberly. Sie sah mich schuldbewusst an. Ich konnte ihr nicht böse sein, egal was sie auch gemacht hätte. "Wie heißt das Kind?", flüsterte ich. "Christina", sagte sie mit einer lieblichen Stimme.

Christina. Ein Mädchen.

Ich schaute sie dankbar an. "Felix, führ unseren Gast nach draußen", forderte Aro Felix auf. "Ja, Meister", sagte er und ging voran. Ich warf Caius noch einen bitteren Blick zu bevor ich Felix folgte.
Draußen setze ich mich in mein Auto und raste aus Volterra. Ich fuhr weiter und weiter bis ich aus Italien war.

Wie kann man jemanden so etwas antun?! Er ist so ein... Warum macht es ihm Spaß Leute zu quälen?! So ein Sadist!

Während ich mich über Caius aufregte, bemerkte ich nicht, dass ich mittlerweile schon 200 km/h schnell war. Es kam eine scharfe Kurve, doch ich bemerkte es leider zu spät...
Ich fuhr mit 200 km/h gegen eine Felsmauer...

Mein Leben und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt