11. Kapitel ☑️

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Ella

Die letzten Strahlen der Sonne schienen gerade durch die großen Fenster der Uni- Bibliothek, als ich gerade zum Ende meiner Recherchen gekommen war. Ich streckte mich und versuchtet meinen steifen Nacken zu entspannen. Die unbequemen Holzstühle in diesem großen Raum waren eine einzige Folter für meinen Körper. Ich packte meine Notizen in meine Umhängetasche und ordnete meine Nachschlagewerke wieder ordentlich in die richtigen Regale.

Erschöpft ließ ich mich gegen das riesige Bücherregal sinken und schloss kurz die Augen. Fast automatisch, hatte ich wieder die Bilder unseres Kusses vor Augen. Ich spürte ein starkes Ziehen in meiner Magengegend und musste lächeln.

Die Stimmung zwischen Jace und mir hatte sich im Wohnzimmer zu einem unerträglichen Verlangen gesteigert. Ich wusste nicht was es genau ausgelöst hatte, war es das Schmachten von Naomi gegenüber Jace oder einfach ein normaler Instinkt zu verteidigen was, wenn auch nur gespielt, mir gehörte? Alex hatte nicht ein kleines Bisschen reagiert, während Naomi versuchte Jace förmlich anzubaggern.

Was war bloß in sie gefahren?

Fast hätte mir mein bester Freund leid getan, dass er so eine Freundin hatte, aber er musste sie sich gerade so eine aussuchen.
Ich öffnete die Augen und schüttelte leicht meinen Kopf, wie um die wirren Gedanken aus ihm zu vertreiben.
Ich stieß mich vom Bücherregal ab und machte mich auf den Heimweg.
-

Kurze Zeit später, schloss ich die Türe zu Alex und meiner Wohnung auf und hatte erst einen Schritt hineingemacht, da tauchte plötzlich Alex im Vorraum auf. Hatte er die ganze Zeit nur darauf gewartet, dass ich nach Hause kommen würde? Ich stellte meine Tasche auf den Boden und legte meinen Schlüssel auf die Kommode, ehe ich mich ihm zuwandte um ihn zu begrüßen. Seine Gesichtszüge verrieten mir, dass er wütend war. Solch einen Ausdruck mit gegenüber, hatte ich an Alex noch nie gesehen und ich fragte mich, was ihm so sauber die Laune verhagelt hatte.

<Hi, Alex.>, murmelte ich leise und vermied es ihm in die Augen zu blicken. Ich wollte gerade an ihm vorbei ins Wohnzimmer gehen, als er mich plötzlich am Handgelenk packte und mich unsanft zu ihm herumdrehte.
<Aua, was soll das?> fauchte ich ihm entgegen und riss mich von ihm los.
Als er bemerkte, dass er mir weh getan hatte, verschwand der harte Ausdruck aus seinem Gesicht und wich einem beschämten.

<Tut mir leid Ella, ich hatte nicht die Absicht dir weh zu tun...> sagte er während er mir ins Wohnzimmer folgte.
Ich setzte mich auf die Couch und rieb mir mein pochendes Handgelenk.
<Was ist bloß in dich gefahren Alex?> Ich sah in wütend an. <Seit gestern Abend benimmst du dich wie ein Riesenarsch!>

Seine besorgte Miene verdüsterte sich augenblicklich wieder. Er machte einen Schritt auf mich zu und spie mir die Worte praktisch ins Gesicht <ICH benehme mich wie ein Riesenarsch?? Dein Dreckskerl von einem Freund, hat mich seit ich ihm begegnet bin, wie einen Vollidioten behandelt und da fragst du mich was in mich gefahren ist?>

Er starrte mich wütend an und wartete auf meine Antwort. Ich wusste eigentlich nicht wie ich darauf reagieren sollte.
<Er hat doch nur Spaß gemacht, du bist zu empfindlich Alex...> antwortete ich schwach.

<Das findet dieser Typ lustig und nun du auch? Ich bin dein bester Freund, Ella!> nervös fuhr er sich durchs Haar.

<Ihr habt euch einfach auf dem falschen Fuß erwischt, Jace ist normalerweise nicht so> versuchte ich mich heraus zu reden. Ich setzte ein unschuldiges Gesicht auf und hoffte, dass Alex mir die kleine Lüge abkaufte, denn wenn ich ehrlich war, kannte ich Jace nicht gut genug, um zu wissen, wie er tatsächlich tickte.
Alex lief nervös im Wohnzimmer auf und ab und schüttelte laufend den Kopf.
<Ich versteh dich nicht Ell! Du bist klug, warmherzig und hübsch...Was willst du mit so einem...?> er sah mich fragend an.

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