31. Kapitel ☑️

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Ella

Ich rannte wie eine Wahnsinnige zu meinem Auto und sprang hinein. Meine Eltern standen an der Türschwelle und winkten mir freundlich zu, als ich die Einfahrt hinunterfuhr.
Ich schickte ihnen noch ein Küsschen und brauste davon.
Der Wind blies durch das geöffnete Seitenfenster und wirbelte meine Haare wild herum. Ich drehte das Radio lauter und sang ausgelassen und falsch mit.
Das flaue Gefühl in meinem Magen, dass mich die letzten Tage begleitet hatte, war wie weggeblasen und ich fühlte mich wunderbar und losgelöst.

Natürlich war ich auch aufgeregt aber ich hatte beschlossen, mich davon nicht entmutigen zu lassen. Ich würde Jace meine Gefühle gestehen und kein Nein als Antwort zulassen.
Wir würden schon einen Weg finden, dieses Jahr zu meistern und davon war ich mehr als nur überzeugt.

Mit Alex würde ich mich auch unterhalten müssen und es tat mir leid für ihn, dass ich ihm nicht geben konnte, was er von mir wollte. Wir waren immer Grunde immer Freunde gewesen und ich hoffte, dass wir das auch noch lange bleiben würden. Ich war nicht die Richtige für ihn und das würde er, früher oder später, selbst bemerken.

Ich überholte einige Autos, weil ich es nicht erwarten konnte endlich vor Jace's Wohnung anzukommen und das war so gar nicht meine Art. Ich hasste Autofahren doch heute war ich so beflügelt von dem Gefühl das ich in mir verspürte, dass mir das nichts ausmachte.

Ich parkte meinen Wagen am Straßenrand vor seiner Wohnung und hüpfte heraus.
Nun war es so weit, mein Herz klopfte so wild, dass ich es bis in meine Ohren dröhnen hörte.
Ich rannte praktisch zu seiner Wohnungstüre doch als ich geläutet hatte, ging niemand ran. Ich überlegte kurz ob er vielleicht im Studio war, denn vor lauter Vorfreude hatte ich gar nicht darauf geachtet.

Als ich auf die Türe zuging und erkannte, dass Licht darin brannte, machte mein Herz noch einen kleinen Hüpfer. Doch als ich sie gerade schwungvoll öffnen wollte, erstarrte ich in meiner Bewegung.
Was sich da vor meinen Augen abspielte, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren und sofort war jegliche Freude aus meinem Gesicht verschwunden.

Sofort meldete sich wieder mein flaues Gefühl im Magen, als wäre es nie richtig weggewesen und ich konnte mich nicht bewegen.

NEIN!

_*_*_*_

Jace

Ich packte meinen Schlüssel und lief sofort hinunter auf die Straße.
Wo zum Geier hatte ich gestern mein Auto abgestellt?
Ich stand auf dem Gehsteig und versuchte mich kurz zu erinnern, bevor ich einfach beschloss zu laufen.
Als ich mich gerade umdrehen wollte um loszulaufen, berührte mich jemand an der Schulter.
Ich wirbelte zu der Person herum und starrte schockiert in das verheulte Gesicht von Alex s Freundin Naomi.

Die hatte mir gerade noch gefehlt!

<Hi, Jace.>sagte sie matt und wischte über ihre Wangen.

<Ähm, hi...>sagte ich und sah sie verwundert an. <Was tust du denn hier? Unser Termin ist doch erst Sonntag.>

<Ja, aber deshalb bin ich nicht hier. Hättest du eine Minute?> fragte sie und schniefte.

Das war gerade das Letzte was ich wollte.

<Also eigentlich wollte ich gerade zu Ella...> weiter kam ich nicht da Naomi verächtlich schnaubte.

<Dann wirst du erst recht hören wollen, was ich dir zu sagen habe!>

Hä? Was sollte denn das schon wieder bedeuten? Aber ich brachte es nicht über mich, sie heulend auf der Straße stehen zu lassen.

<Okay, komm rein...> sagte ich und schloss die Tür zum Studio auf.
Als wir eintraten sagte sie plötzlich gar nichts mehr sondern fing wieder an zu schluchzen.

Faking it?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt