Bonuskapitel 2

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Ella

Ich konnte mein Glück kaum fassen, Jace hatte uns ein Haus gekauft. Wir verbrachten die Woche damit es fertig einzurichten und freuten uns mit jedem Tag mehr darauf endlich die erste Nacht darin gemeinsam verbringen zu können. Jace und Kiano restaurierten das alte Baumhaus und ich liebte es ihnen dabei durchs Küchenfenster zuzusehen. Je älter mein Sohn wurde desto ähnlicher wurde er seinem Vater und ich wollte gar nicht daran zurückdenken, wie das Leben ohne Jace war.

An diesem Tag hatte ich mich mit einer hochschwangeren Natalie in unserem Lieblings-Café verabredet. Sie sah wunderschön aus mit ihrem runden Bauch und ich ertappte mich dabei, sie ein wenig darum zu beneiden.

Ein dröhnendes und pfeifendes Geräusch riss mich aus meinem Tagtraum und ich blickte meine Freundin angewidert an.

<Entschuldige, bitte! Aber egal was ich tue oder wie ich mich bewege, es passiert einfach! Schwanger sein ist wirklich Mist! Wie hast du das nur alleine ausgehalten? Wer hat dir mitten in der Nacht deine Rollmöpse mit Schokosauce besorgt?> Natalie sah mich fragend an und ich musste laut loslachen.

<Bitte was?> fragte ich kichernd und sie zog ihre Stirn kraus.

<Naja, du weißt schon diese gerollten Fische mit der Gurkenfüllung! Sag nicht, du hattest darauf keinen Appetit?> sie sah mich geschockt an, ihr verdammter Ernst?

<IIIh, nein! Das ist ja widerlich, Nat und du isst diese Dinger tatsächlich mit Schokosauce?> es schüttelte mich, so sehr grauste es mir bei der Vorstellung.

Meine Freundin nickte mir bloß zu und nippte an ihrem koffeinfreien Kaffee.

<Sag mal, wann lässt ihr eigentlich die große Bombe endlich platzen?> wechselte sie geschickt das Thema und mich durchzuckte es plötzlich. Mir wurde ganz warm ums Herz, trotzdem stellte ich mich dumm und zuckte nur mit den Schultern.

<Keine Ahnung von was du da sprichst! Welche Bombe?> erkundigte ich mich in ruhigem Ton und zupfte kleine Stückchen aus meiner Serviette.

<Naja, ihr kommt nach Hause und kauft ein Haus...> begann meine schwangere Freundin du rutschte auf ihrem unbequemen Sessel hin und her. <Wann heiratet ihr beiden denn?>

Ich hatte mich das natürlich auch schon des Öfteren gefragt. Alles lief perfekt zwischen uns, wir waren glücklich und verliebt aber ich wollte nicht nörgeln oder ihn gar dazu drängen. Ich wollte, dass er mich fragte, wenn er soweit war, deshalb zuckte ich erneut mit den Schultern.

<Wir haben es nicht eilig...> gerade wollte meine Freundin etwas Freches erwidern, dass konnte ich an ihrem Gesichtsausdruck sehen, als sie plötzlich wieder ein ohrenbetäubendes Geräusch von sich gab. Ich verdrehte die Augen und Natalie lief rot an.

<T'schuldigung...> murmelte sie und ich prustete in meine Kaffeetasse.

<Du solltest echt weniger von diesen Mopsdingern essen, Nat! Die scheinen dir und dem Kind nicht gerade gut zu bekommen!> ich feixte sie an und sie warf ihre Serviette nach mir.

Dann erhob sie sich, obwohl man das was sie da gerade tat nicht so anmutig aussah, wie sich das Wort dafür anhörte. Sie stemmte sich mühevoll aus dem Sessel und ich musste dabei an unsere Sauforgie im Sound denken, als sie völlig betrunken über den Tresen gekrochen war um mich zu trösten. Als sie endlich auf ihren Beinen stand, hörte ich ein lautes Platschen. Meine Augen weiteten sich, auch Nat bemerkte, dass etwas nicht stimmte denn sie versuchte an sich herunterzusehen, was sich allerdings als schwierig entpuppte da ihr Bauch ihr die Sicht auf ihre Beine versperrte.

<Oh, nein!> keuchte sie den Tränen nahe und ich sprang plötzlich auf, wie von einer Tarantel gestochen. <Jetzt hab ich mich auch noch vollgepinkelt!>

Faking it?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt