22. Kapitel ☑️

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Ella

Ich stand immer noch völlig verdattert da und sah in sechs Augenpaare die darauf warteten, dass ich endlich reagierte.

<Oh, ähm... Hi?> stotterte ich wie eine Idiotin.

Hailey kicherte und nickte mir freundlich zu.

<Freut mich dich kennen zu lernen, Jace hat mir so einiges von dir erzählt...>

Ein Gefühl von Scham überkam mich augenblicklich, immerhin hatte ich ihren Bruder in meine verrückten Beziehungsprobleme hineingezogen und von außen betrachtet, musste ich auf sie, wie eine egoistische Bitch wirken.
Nervös trat ich von einem Bein auf das Andere und wusste nicht was ich darauf antworten sollte.
Hailey bemerkte meine nervösen Zappeleien und zwinkerte mir zu.

<Hauptsächlich Gutes...>

Sie war wirklich furchtbar nett, sie hätte mich genauso gut auflaufen lassen können und dafür war ich ihr in dieser Situation sehr dankbar.

<Es freut mich auch dich kennen zu lernen, Hailey.> brachte ich dankend hervor und grinste zu ihr hinüber.

Ich spürte Jace hinter mir der sich zu meinem Ohr hinunter beugte und mir etwas zuflüsterte.

<So, kannst du nun aufhören, dir dieses starke Zeug hinein zu schütten?> fragte er amüsiert.

Sofort begann meine Haut wieder zu prickeln und ich musste unweigerlich an unsere letzten Tage miteinander denken. Ich brachte immer noch nichts heraus und nickte nur kurz als er mich das fragte. Hailey beobachtete unsere kurze Unterhaltung freudig und wandte sich nun wieder ihrem Gesprächspartner zu.

Jace drehte mich zu sich herum und ich schwankte leicht. Ich musste mich an seiner Brust abstützen um nicht zur Seite wegzukippen.

<Ich werde jetzt nach Natalie sehen und dann nach Hause fahren.> sagte ich und versuchte ein Lallen zu verhindern.

Jace sah mich belustigt an und strich mir meinen Arm entlang bevor er antwortete.

<Da wirst du kein Glück haben, Kleine. Die ist mit Reed in seinem Zimmer verschwunden und wie ich Reed kenne, kann das eine Zeit dauern.> raunte er mir anzüglich zu.

Ich starrte auf seine wunderschönen, vollen Lippen und biss mir fest auf meine, um den Drang ihn sofort zu küssen so gut es ging zu unterdrücken. Er lächelte mich schief an und beugte sich zu mir herunter.

<Du hast mir gefehlt, Ella. >flüsterte er mir zu und ich schloss dabei die Augen.
Kurz bevor sich unsere Lippen berühren konnten, meldete sich mein Magen.
Ich stolperte einen Schritt zurück und fasste mir an den Hals.

<Ich muss an die frische Luft, mir wird schlecht...> presste ich gerade noch hervor und lief danach durch die Terassentüren nach draußen.

Draußen steuerte ich auf das nächstbeste Gebüsch zu und kotzte mir dort die Seele aus dem Leib.
Ich konnte eine warme Hand an meinem Rücken spüren, die mir auf und ab strich.

<Bitte...Geh weg, Jace! Das ist so eklig!> würgte ich hervor und wenn es mir nicht so miserabel gehen würde, hätte ich ihn weggeschubst, doch ich konnte nicht.
Jace sagte kein Wort doch hielt mich die ganze Zeit über fest, als ich mich in das Gebüsch erbrach.

Nach einer gefühlten Ewigkeit verebbte der Drang endlich , setzte ich mich erschöpft auf den feuchten Rasen, während Jace kurz verschwand und mir ein Glas Wasser brachte.
Ich spülte den ekelhaften Geschmack aus meinem Mund und wischte mir die Tränen von den Wangen.
Die ganze Sache war mir so peinlich und ich vermied es ihn anzusehen. Er setzte sich neben mich und legte mir einen Arm um die Schultern.

Faking it?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt