Bonus 3

5.7K 166 75
                                    

Ella

Nat und Reed waren stolze Eltern einer kleinen Tochter geworden und während wir ihnen die Zeit gaben sich mit ihrem süßen Wunder anzufreunden, saßen Jace und ich im Warteraum des Krankenhauses.

<Ist..ist es wirklich wahr, Ell? Du bist wirklich schwanger?> fragt er mich und streichelte währenddessen meine zitternde Hand. Der freudige Ausdruck auf seinem Gesicht, bewegte mich in diesem Augenblick so sehr, dass ich mir eine Träne von den Wangen wischen musste.

<Ja...Freust du dich darüber?> fragte ich ihn und sein Lächeln wurde noch breiter. Er küsste meine Fingerknöchel und zog mich in seine Arme.

<Freuen? Ich bin überglücklich! Du weißt, dass es für mich sehr schwer war, die Schwangerschaft mit Kiano, seine Geburt und alle Dinge, die er in seinen ersten Lebensjahren erlebt hatte, verpasst zu haben. Mit diesem Baby habe ich endlich die Möglichkeit, diese Dinge auch mitzuerleben... Du hast mir gerade, das aller größte Geschenk gemacht Ella!> er legte eine Hand auf meinen Bauch und betrachtete ihn liebevoll. Danach küsste er mich leidenschaftlich und als wir uns atemringend voneinander lösten, rutschte er plötzlich vor mir auf den Boden. Ich sah ihn fragend an.

<Jace, was machst du da? Ist dir nicht wohl?> fragte ich ihn aber er schüttelte bloß den Kopf und griff in seine hintere Hosentasche.

<Ella Stone, eigentlich wollte ich mit dir schick essen gehen und dir dann diese Frage stellen, doch dieser Moment hier, fühlt sich besser an.> ich verstand eigentlich nur Bahnhof, bis er mir eine kleine Schachtel entgegenstreckte und sie öffnete. Ein wunderschöner zarter Ring befand sich darin mit einem nicht zu protzigen Diamanten. <Würdest du mir die Ehre erweisen und meine Frau werden?> zu diesem Zeitpunkt konnte ich kaum mehr etwas erkennen so verschwommen war meine Sicht. Die Tränen liefen mir nur so in Sturzbächen über das Gesicht und ich schluchzte erstickt auf.

Jace erhob sich eilig und zog mich in seine Arme. <Ist alles okay? Hab ich was falsch gemacht?> Wie konnte er nur so etwas denken? Heute war einer der glücklichsten Tage meines Lebens. Ich schüttelte wie wild mit dem Kopf und legte meine Lippen auf seine. Zwischen vielen kleinen Küssen sagte ich immer und immer wieder Ja.

<Chrm,chrm...> riss uns ein Räuspern aus unserer Blase und wir starrten auf Reed, der ein kleines Bündel in den Armen hielt. <Ich störe ja nur ungern aber hier gibt es jemanden der euch gerne kennenlernen würde...!> sagte er mit stolzgeschwellter Brust und legte mir vorsichtig das Baby in meine Arme.

Ihre kleinen Augen waren geschlossen und sie hatte ein kleines rosa Mützchen auf dem Kopf. Ich beugte mich zu ihr herunter und küsste meine kleine Patentochter auf die Nasenspitze. Danach sah ich zu Reed und lächelte ihn überglücklich an.

<Ihr Name ist Ellory, sie wurde nach ihrer Patentante benannt, zumindest Teilweise...>

*****

3. Monate später...

Jace

<Hör auf dauernd an meiner Fliege herumzufummeln...> motzte ich meine Schwester Hailey an und erntete einen genervten Blick von ihr. Unser Verhältnis hatte sich schon sehr gebessert aber heute ging sie mir fürchterlich auf die Nerven mit ihrer nervösen Fürsorge.

<Jace, nur weil heute dein großer Tag ist heißt das nicht, dass ich dir nicht einen Kinnhaken verpasse, wenn du weiter so verdammt zickig bist!> zischte sie verstimmt zurück und ich beäugte meine hochschwangere kleine Schwester. Ja, sie und Leo waren immer noch zusammen und zu meiner Verwunderung hatte der Armleuchter es geschafft, sie sogar glücklich zu machen.

<Bist du verrückt? Du bist schwanger, Hails...> mischte sich nun Leo ein der meine Schwester von hinten umarmte und ihr einen Kuss auf die Wange drückte. Der Typ war doch nicht so übel dachte ich bei mir. <Schlag ihn bitte nicht zu fest, okay?> So schnell wie ich Sympathie für ihn empfunden hatte, genauso schnell war diese wieder im Keller. Ich warf ihm einen wütenden Blick zu. Unser Garten füllte sich mit der kleinen Gruppe an Gästen, die wir für unsere Hochzeit eingeladen hatten. Ella und ich wollten keine riesen Feier, bloß die wichtigsten Menschen sollten uns bei unserer Zeremonie begleiten.

Langsam fing die Musik an und meine Schwester, zupfte ein letztes Mal an meiner Fliege und setzte sich danach auf ihren Platz. Ich atmete nervös aus und meine Hände fingen an zu zittern als die Musik langsam anschwoll. Ich richtete meinen Blick nach vorne und erkannte Ella in ihrem wunderschönen Kleid, sie hatte sich bei ihrem Dad untergehakt und an der anderen Hand marschierte Kiano neben ihr her. Sobald er aber Natalie mit dem Baby sah, löste er seinen Griff um Ella's Hand und lief auf die beiden zu. Es war schon verrückt wie vernarrt er in das kleine Baby war. Er wich ihr nie von der Seite und teilte jedem, der sie halten wollte nur 10 Minuten zu. Ich fragte mich ob er bei seinem Geschwisterchen genauso fürsorglich und einnehmend sein würde. Ich lachte und richtete meinen Blick wieder Ella zu. Sie sah so atemberaubend schön aus, dass es mir beinahe die Sprache verschlug, meine Augen waren nur auf sie gerichtet. Sie war die Sonne in meinem Leben, die Luft die ich zum Atmen brauchte, meine Geliebte und meine beste Freundin. Nie im Leben hätte ich mir vorstellen können, jemanden so sehr zu lieben aber ich tat es. Wer hätte auch gedacht, dass aus einer gefakten Beziehung, so etwas großartiges entstehen konnte?

*****

17. Jahre später...

Kiano

<Hey, Ellory! Hör auf, mich verdammt nochmal so zu nerven. Ich versuche gerade, dich zu zeichnen... Kannst...kannst du nicht mal für eine Sekunde stillsitzen?> ich betrachtete das dunkelhaarige Mädchen vor mir, die mir frech die Zunge rausstreckte. Ihre hellgrünen Augen verzogen sich zu einem frechen Blick und sie schüttelte ihre dunkle Mähne, als sie wild ihren Kopf schüttelte.

<Komm schon Ki, das ist langweilig...Warum willst du mich überhaupt zeichnen? Du weißt doch wie ich aussehe, wir kennen uns schon immer! Kannst du nicht einfach ein olles Foto von mir machen und es abmalen? Am Strand läuft eine Party und ich habe Cara versprochen, sie heute mitzunehmen!> sie zog ihre kleine Stubsnase kraus und zog einen Flunsch.

Ich fluchte leise und verdrehte die Augen, als ich meinen Kohlestift weglegte. Dieses Mädchen brachte mich noch um den Verstand.

<Du nimmst meine Schwester sicherlich nicht mit auf so eine Saufparty, hast du verstanden?> ich zeigte mit dem Finger wütend auf sie und sie lächelte mich fies an. Sie sprang plötzlich auf und hopste auf meinen Schoß, ich hasste es, wenn sie das tat, aber ich schubste sie auch nicht von mir weg.

Sie zwickte mich in die Wange und sagte mit verstellter Stimme <Da ist aber jemand ein kleiner Miesepeter und laaaangweilig! Ach komm schon Ki, kannst du dich nicht an dein letztes Jahr an der High-School erinnern? Die Partys, der Alkohol...die Mädchen?> ihre Augen funkelten mich verschmitzt an und ein komisches Gefühl machte sich in mir breit.

<Eben deswegen ja...> brummte ich verstimmt und riss mich von ihren Fingern los. Sie beugte sich ein wenig zurück und betrachtete mich für einen Moment. In meinem Inneren begann es plötzlich verrückt zu spielen und mir wurde plötzlich irgendwie ...warm?

<Was?> brummte ich und sah sie verwundert an.

<Ach, mir ist nur nie aufgefallen, wie schön blau deine Augen sind...> sie hob eine Hand und bewegte sie auf mein Gesicht zu. Was zum Geier ging jetzt hier ab, ich kannte dieses Mädchen schon ihr ganzes Leben lang und noch nie hatte mein Herz so sehr geklopft.

Nur noch wenige Zentimeter trennten ihre Finger von meinem Gesicht und ich hielt kurz den Atem an. Plötzlich schnippte mir das kleine Biest gegen die Nase und hopste von meinem Schoß. <Komm schon, du Langweiler...Du fährst mich und deine Schwester zu der Party und wenn du brav bist kannst du uns sogar begleiten...> sie zwinkerte mir frech zu und rannte danach aus meinem Zimmer.

Ich brauchte eine Weile bis ich mich wieder gefangen hatte.

WTF- ist eigentlich mit mir los? Fragte mich eine Innere Stimme. Ich wusste es auch nicht so genau. Ich erhob mich von meinem Platz und schüttelte die Gedanken ab.

<Kiiiiiaaanooooo? Was ist jetzt, kommst du?> hörte ich Ellory von unten zu mir hochrufen. Ich ordnete meine Klamotten, fuhr mir kurz durch meine Haare und verwuschelte sie, danach griff ich nach meinem Autoschlüssel.

<Ich komm schon du kleines Biest...> sie nervte mich einfach nur maßlos.

________________________

Heiho, 

soooo, das wars nun endgültig.. 😭😭😭💕 Danke an euch alle, für eure Unterstützung und eure Treue 💖

XoXo

eure Jules

PS: Wie fandet ihr das Ende?

Faking it?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt