41. Kapitel

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Jace

Ich kam mir wie ein Idiot vor, ich verstand nämlich nur Bahnhof! Ich hatte sie eiskalt abblitzen lassen?

Und was ging mich bitteschön dieser Kiano an? Muss so ein Futzi aus Kapstadt sein, überlegte ich denn der Name war eindeutig afrikanisch.

Ich sah in ihr wunderschönes Gesicht und sie wartete auf meine Antwort, doch was sollte ich dazu schon großartig sagen? Ich konnte die Gefühle, die so tief in mir vergraben waren, vorhin hochkochen spüren. Dieser Songtext hatte alles widergespiegelt was ich mir die letzten Jahre dachte und anscheinend ging es nicht nur mir so! Ich konnte es in ihren Augen sehen.

Sie liebte diesen Kerl nicht, zumindest nicht genug. Anscheinend hatte sie ihm gegenüber trotzdem ein schlechtes Gewissen, sonst hätte sie mich nicht gefragt ob ich nicht finden würde das er Besseres verdient hatte.

<Wer ist Kiano?> fragte ich sie nun daher verwundert.

Ihre Augen weiteten sich vor Schreck.

Was hatte ich denn jetzt schon wieder gesagt?

Ich trat einen weiteren Schritt auf sie zu und wollte sie berühren, nein, ich musste sie sogar berühren. Es zog mich automatisch zu ihr hin.

<Hast du meinen Brief denn nicht gelesen?> fragte sie und ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

Ich verkrampfte mich, diesen Wisch einen Brief zu nennen war ein ziemlich starkes Stück.

<Wenn man das einen Brief nennen kann, dann ja natürlich! Warum glaubst du habe ich mich nicht mehr gemeldet?> gab ich ehrlich zu.

Diese Antwort schien ihr irgendwie nicht zu gefallen und langsam beschlich mich ein komisches Gefühl.

<Du bist verrückt! Du kannst das doch nicht alles sagen und erwarten, dass ich mich dir in die Arme werfe! Du bist ein Feigling, Jace Knight! Wir haben echt was Besseres verdient!> sie riss sich von mir los und ich war wie betäubt.

<Wa...? Ich verstehe Garnichts mehr, Ell! Warum bist du so wütend?> fragte ich sie und vermisste sofort ihre Wärme als sie mich von mir gelöst hatte.

<Hey, Leute!> kam es plötzlich von meiner Schwester, die hinter Ella stand und ihr eine schwarze Lederjacke entgegenstreckte.

<Das trifft sich gut, dass ich euch beide hier draußen erwische. Ich denke ich muss euch etwas sagen!> fing sie vorsichtig an und ich sah ihr an, dass es etwas Ernstes war.

Ein Taxi hielt neben uns an und Ella schüttelte energisch ihren Kopf.

<Sorry, Hails aber ich muss jetzt nach Hause! Ich kann...> dabei sah sie mich traurig an, ja fast schon enttäuscht.

<Ich kann das jetzt einfach nicht!> und mit diesen Worten drängte sie sich an mir vorbei und hüpfte ins Taxi.

Ich sah ihr wie ein Idiot nach und drehte mich danach zu meiner Schwester die sehr unglücklich aussah.

<Hails, was zum Geier ist hier los?> mich beschlich ein leiser Verdacht.

Ich setzte die wenigen Puzzleteile zusammen, die ich hatte und kam zu einem Entschluss.

<Der Brief...> gab ich fast tonlos von mir.

Hailey's Augen füllten sich mit Tränen und sie nickte schwach.

<Ja... Der Brief!> bestätigte sie mir und vermied es mich anzusehen.

<Was hast du getan? Sag es mir!> verlangte ich und ich schaffte es nicht mehr meinen Ärger zu verbergen.

Faking it?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt