Bonus Kapitel

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Jace

<Und du versprichst mir, dass es nicht wehtun wird?> fragte mich Ella mit skeptischem Blick. Sie lag vor mir und ich grinste sie nur schief an. Mein Blick glitt über ihren beinahe nackten Oberkörper und ich musste mir fest auf die Lippe beißen um sie nicht, sofort hier zu vernaschen.

<Das kann ich dir nicht versprechen, Kleine!> antwortete ich und strich mit meiner Hand ihre Hüfte entlang. Ella zog zornig eine Augenbraue hoch und schnipste gegen meine Finger.

<Hör auf damit und bring es endlich hinter dich...Diese Warterei macht mich noch ganz verrückt!> maulte sie genervt und ich beugte mich über sie um sie zu küssen. Zuerst hatte sie ihre Lippen stur zusammengepresst aber nachdem ich mich ein wenig mehr ins Zeug gelegt hatte, öffnete sie ihren Mund und erwiderte den Kuss endlich. Daraus wurde eine wilde Knutscherei und sie zog mich am Kragen fest zu sich herunter, dass ich schon fast zu Gänze auf ihr lag. Ich löste mich, wild keuchend von ihr und sah in ihr wunderschönes, gerötetes Gesicht.

<Kleine, wie sehr ich das jetzt auch genieße aber wir haben einen Job zu erledigen! Leg dich jetzt hin und halte still, dann ist es auch schnell vorbei!> sagte ich streng und Ella legte sich maulend auf die Seite.

<Ja,ja... Das sagt ihr Männer immer...> kicherte sie und ich stimmte mit ein.

Ich zog mir meine Handschuhe an und startete die Maschine, das surrende Geräusch ertönte und Ella warf mir noch einmal einen nervösen Blick zu. Ich grinste ihr aufmunternd zu und sie schloss die Augen während ich anfing die Kontouren ihres Tattoos zu stechen.

Seit Natalie's und Reed's Hochzeit war nun schon fast ein Jahr vergangen. Ich hatte Ella und Kiano nach Kapstadt begleitet, da meine große Liebe, ihren Job nicht einfach so kündigen wollte. Wir einigten uns darauf nach dem Ende ihres Dienstvertrags, wieder nach Hause zurückzukehren. Mein Studio wurde in der Zwischenzeit von Sarah weitergeführt. Sie hatte mittlerweile auch jemanden kennengelernt und das freute mich unheimlich für sie.

Ella, Kiano und ich zogen in ihre alte Wohnung ein und lebten auf engsten Raum mit ihrer deutschen Arbeitskollegin. Das war natürlich nicht ideal aber wir machten das Beste daraus. Ich mietete mich in einem kleinen Raum ein und ließ mir meine Tattoo-Maschine schicken, um hier meine Arbeit weiter fortzuführen. Der Vorteil war, dass ich mir meine Kunden so einteilen konnte um danach immer die Zeit zu finden Kiano vom Kindergarten abholen zu können. Ich wollte die Jahre die ich mit ihm verloren hatte, so gut es ging aufholen. Wir gingen auf Spielplätze oder an den Strand und bauten Sandburgen, ich lernte ihm das Fußballspielen und verarztete seine kleinen Schürfwunden. Das Leben konnte schöner eigentlich nicht sein, eine Kleinigkeit fehlte zu unserem Glück noch, aber das würde ich angehen, wenn wir wieder zu Hause waren.

<So, fertig! Du hast es geschafft...> verkündete ich glücklich und sah in Ella's neugierige Augen als sie sich wieder zu mir drehte. Sie setzte sich ein wenig auf und ich reichte ihr einen Spiegel. Sie bewunderte ihre erste und einzige Tätowierung und grinste mich stolz an.

Den oberen Teil ihres Rippenbogens zierte nun ein kleiner Papierflieger, so einen wie ich trug. Sie wollte ihn unbedingt und auch wenn, ihrer eine andere Bedeutung hatte als meiner, verband uns dieses Symbol trotzdem. Für Ella war, dass das Zeichen dafür, dass sie losgeflogen war, um Abendeuter zu erleben, Kiano zu bekommen aber zurückgekommen war, zu mir- nein. Zu uns!

Sie bewunderte das kleine Kunstwerk und beugte sich danach zu mir nach vorne um mir einen Kuss auf die Lippen zu drücken.

<Ich liebe dich Jace!> sagte sie mit fester Stimme und ich liebte es, diesen Satz von ihr zu hören. Schon als sie ihn zum ersten Mal gesagt hatte, obwohl sie zu der Zeit betrunken und schläfrig gewesen war, fühlte ich immer noch diese tiefe und innige Bindung zu ihr, als wären keine Jahre seither vergangen, sondern Tage oder Stunden.

Faking it?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt