Jace
Den ganzen Nachmittag verbrachte ich im Studio und tätowierte, führte Kundengespräche und skizzierte die Vorstellungen meiner Kundschaft. Ich liebte meine Arbeit, nichts bereitete mir mehr Freude, als den Skizzen Leben einzuhauchen. Das surrende Geräusch meiner Tattoo- Maschine erinnerte mich an das Summen eines Bienenstocks. Ich entspannte regelrecht dabei.
Heute war mir das leider nicht vergönnt, zu viele Gedanken schwirrten durch meinen Kopf. Einige Male, mussten die Kunden mich aus meiner Grübelei rütteln und ich schämte mich ein wenig dafür. Es war alles andere als professionell von mir immer wieder abzuschweifen.
Dafür gab es allerdings einen triftigen Grund und dieser war klein, wunderschön und hörte auf den Namen Ella.In so kurzer Zeit hatte sie mich um den kleinen Finger gewickelt und wenn ich nicht höllisch aufpasste, würde ich bald wie ein liebeskranker Idiot enden und das durfte ich keinesfalls zulassen. Ich hatte mir schon einmal die Finger verbrannt und damit fast meine Zukunft zerstört. Doch Ella war anders, das redete ich mir zumindest ein. Es war frustrierend, nicht zu wissen was sie für mich fühlte, denn um ehrlich zu sein, hatten wir uns nur näher kennen gelernt, weil sie in jemanden anderen verliebt war.
Sei kein Dummkopf! Man macht sich keine Hoffnungen auf ein Mädchen, dass auf einen anderen Jungen abfährt...Das wird dir am Ende nur wehtun, also lass es!, sagte mir meine innere Stimme.
Ich konnte allerdings nicht abstreiten, dass es zwischen uns eine gewisse Anziehungskraft gab. Die ich in so einer Intensivität noch nie erlebt hatte. Sie spürte das auch, das konnte ich in ihren Augen sehen und an der Art wie sie erschauderte, wenn ich sie berührte.
Ich blickte auf die Uhr und verstaute rasch einige Skizzen in meinen Zeichentisch. Ich machte das Studio sauber und wollte gerade die Lichter abschalten als das Telefon läutete.
<Black Vision, Tattoo-Studio. Was kann ich für dich tun?> begann ich den Anruf.
<Jace? Bist du das?> meldete sich eine Frauenstimme.
<Ähm, ja... Mit wem habe ich das Vergnügen?> antwortete ich geschäftsmäßig.
<Hier ist Naomi! Ich wollte dich um einen Termin bitten für unseren Kreativen- Austausch.> sagte sie freundlich.
Ich musste mir ein genervtes Seufzen verkneifen, die Gute meinte es anscheinend ernst mit ihrem Tattoo. Egal, Geld ist Geld!, dachte ich mir bevor ich weitersprach.
<Hallo, ähm... Warte bitte einen Moment, ich schaue in mein Terminbuch.>
<Lass dir Zeit, ich laufe nicht weg...> säuselte sie am anderen Ende der Leitung, was mir nur ein genervtes Augenrollen entlockte.
Brrr, ich hatte gerade überhaupt keine Lust ihr einen Termin zu geben, sie hatte etwas an sich, dass ich absolut nicht mochte.
Ich blätterte in meinem Terminkalender herum und schlug einen Samstag auf. Ich würde Ella bitten, dabei zu sein denn ich traute dieser Naomi nicht über den Weg.
<Wie siehts am Samstag den 15ten bei dir aus? Ich könnte dir einen Termin um 11 Uhr anbieten...> ich versuchte so neutral wie möglich zu klingen, denn ich wollte ihr keine Hoffnungen auf etwas anderes, als eine Geschäftsbeziehung machen.
<Hmm, ja gut. Ich habe mir den Tag notiert und freue mich schon sehr auf ein Wiedersehen, Jace. > gurrte sie in das Telefon und mir stellten sich die Haare an den Armen auf und das nicht im angenehmen Sinne.
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Faking it?!
Romance*WIRD IM MOMENT ÜBERARBEITET* Ella Stone liebt ihren Mitbewohner und besten Freund Alex Montgomery. Doch genau in dem Augenblick als sie es ihm endlich gestehen will, stellt er ihr seine neue Freundin vor. Wie soll sie weiterhin mit ihm zusammenlebe...